Unwetter im Rückblick
Sturm XAVIER fordert sieben Tote
Bahnverkehr regional lahmgelegt
Herbststurm XAVIER hat am 5. Oktober 2017 vor allem im Norden und Osten grosses Chaos verursacht. Unzählige Bäume stürzten um, Zug- und Flugverkehr wurden zeitweise eingestellt. Sieben Menschen kamen durch den Sturm ums Leben.
Der schwere Herbststurm XAVIER fegte über den Norden und Osten Deutschlands hinweg. In einem breiten Streifen vom Emsland bis nach Brandenburg wehten Böen von 100 bis 130 Kilometer pro Stunde unzählige Bäume um, die auf Autos, Strassen und Schienen krachten. Sieben Menschen starben, weitere wurden teils schwer verletzt. Es kam zu massiven Behinderungen, die Bahn stellte den Zugverkehr im Norden vorübergehend ein. Auch die Flughäfen in Berlin und Hamburg mussten zeitweise schliessen, viele Flüge verspäteten sich oder fielen aus.
In Berlin und Hamburg hatten Feuerwehren alle Hände voll zu tun und riefen sogar den Ausnahmezustand aus. An der Nordseeküste führte der Nordwestwind zu einer leichten Sturmflut. Fähranleger und Strände wurden überschwemmt, Fähren zu den Inseln stellten ihren Betrieb ein. Auf dem Brocken im Harz erreichte der Sturm Böen bis zu 176 Kilometer pro Stunde, aber auch in Berlin wurde mit 122 Stundenkilometer eine volle Orkanböe gemessen. Im Südwesten war der Sturm weit weniger schlimm, hier gab es keine nennenswerten Sturmschäden.
Herbststurm XAVIER war als kleines Randtief vor Neufundland entstanden und überquerte in nur 24 Stunden den Nordatlantik. Als sogenannter Schnellläufer sorgte XAVIER als kleinräumiges Sturmtief nur in einem relativ schmalen Streifen über dem Norden Deutschlands für Sturm mit Orkanböen. Die Stärke solcher kleinen, aber intensiven Randtiefs ist von den Wettermodellen oft nur schwer zu erfassen. Auch bei XAVIER gab es bis zuletzt Unsicherheiten über die genaue Zugbahn und die Stärke des Sturms.
Auch zwei Wochen nach dem Orkan waren die Spuren des Orkans noch allgegenwärtig. In Berlin beschädigte der Sturm rund 56.000 Bäume. Bezirke kamen mit dem Beseitigen der Schäden kaum voran. Einige Friedhöfe, Parks und Sportplätze waren so stark geschädigt, dass sie fachgerecht saniert werden mussten. Die Schäden allein in der Hauptstadt belaufen sich auf mehrere Millionen Euro. Auch in Mecklenburg-Vorpommern dauerte die Beseitigung der Schäden länger an.
Unwetter im Rückblick
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