Unwetter im Rückblick
Orkan KYRILL tobt in Europa
Spitzenböen bis Tempo 200
Orkan KYRILL hat am 18. und 19. Januar 2007 in Teilen Europas eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dutzende Menschen starben, über eine Millionen Haushalte waren ohne Strom und der Verkehr kam zum Erliegen.
Bis ins Tiefland fegte KYRILL mit Orkanböen über Deutschland und richtete grosse Schäden an. So meldete Düsseldorf Spitzenböen bis 144 Kilometer pro Stunde, in Schleiz wurden 140 und in Mühldorf am Inn 138 Kilometer pro Stunde gemessen. Der höchste Wert mit 202 Kilometer pro Stunde wurde auf dem Wendelstein in den Bayerischen Alpen registriert. Nur knapp dahinter lag der Brocken im Harz mit Tempo 198.
In Deutschland forderte KYRILL mindestens 13 Menschenleben. Sechs Autofahrer kamen durch Verkehrsunfällen um, zwei Menschen wurden durch aus den Angeln gehobene Türen oder Tore erschlagen, ein Mann geriet unter einen umstürzenden Hausgiebel. Bei Rettungsaktionen starben zwei Feuerwehrleute. Insgesamt wurden ausserdem mehrere hundert Menschen verletzt.
Der Orkan brachte den Verkehr zum Erliegen. Zahlreiche Bäume stürzten auf Strassen und Gleise und blockierten sie in der Folge. Fast schon chaotisch war die Situation im Bahnverkehr. Da die Bahn aus Sicherheitsgründen den Fernverkehr komplett und den Regionalverkehr gebietsweise einstellte, mussten zahlreiche Menschen die Nacht auf Bahnhöfen verbringen.
Durch den Wind umgestürzte Bäume sowie durch den starken Regen verursachte Überschwemmungen führten bundesweit zu Strassensperrungen, teilweise waren ganze Autobahnabschnitte bis in den Folgetag gesperrt. Der Sturm riss Lastwagen um und beschädigte Stromleitungen. In der Folge kam es in Tausenden Haushalten zu Stromausfällen, teils war auch das Telefonnetz überlastet. Auf dem Brocken im Harz wurde wegen des Orkans das Brockenhotel evakuiert.
Der Orkan KYRILL zählt damit neben der Orkanserie im Winter 1990 und dem Orkan LOTHAR im Dezember 1999 zu den heftigsten Sturmereignissen in Deutschland der letzten 20 Jahre. Er verursachte Schäden in Höhe von etwa 8 Milliarden Euro, davon rund 4,5 Milliarden in Deutschland.
Unwetter im Rückblick
Bisweilen zeigt sich das Wetter von seiner extremen oder auch aussergewöhnlichen Seite. Ob Gewitter, Hochwasser, Sturm oder einfach nur aussergewöhnliche Temperaturen - die WetterOnline Wetterredaktion beobachtet permanent das weltweite Wettergeschehen und berichtet umfassend und fachkompetent.