Unwetter im Rückblick
Schweres Hochwasser in Bayern
Dauerregen und sogar Schnee
Heftige Regenfälle haben am 4. August 2020 im südlichen Bayern zu Überflutungen und Hochwasser geführt. Flüsse traten über die Ufer und es gab Erdrutsche. Die Schäden waren teilweise verheerend. Auf der Zugspitze fiel sogar Schnee.
In den Landkreisen Traunstein und Rosenheim hatte es Anfang August 2020 zwei Tage lang ununterbrochen geregnet. Zahlreiche Regionen im Chiemgau wurden daraufhin überflutet. In den Landkreisen Weilheim-Schongau, Miesbach, Ebersberg, Bad Tölz-Wolfratshausen und Berchtesgadener Land liefen insgesamt Hunderte Keller voll und Strassen standen unter Wasser. Auch drei Tage später, am 7. August, gab es noch Behinderungen wegen unpassierbarer Strassen.
Innerhalb von nur 48 Stunden kamen vom 2. bis zum 4. August 2020 unter anderem in Siegsdorf-Höll nahe des Chiemsees fast 200 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Zum Vergleich: Durchschnittlich fallen dort nur etwa 100 Liter im gesamten Monat August. Grund für die enormen Regenmengen in kurzer Zeit war ein Tief, das feuchtkühle Luft gegen die Alpen lenkte. Die Regenwolken stauten sich deswegen an den Bergen und es regnete über längere Zeit sehr ergiebig.
Durch den kräftigen Dauerregen waren die Feuerwehren in der Region im Dauereinsatz. Allein im Kreis Rosenheim rückten sie über 150 Mal aus. Im oberbayerischen Eurasburg drückte das Wasser von einem überschwemmten Feld in ein Einfamilienhaus. In Kirchdorf im Landkreis Rosenheim liefen rund 40 Keller voll. An der Ausfahrt der Autobahn A95 bei Seeshaupt sprudelte das Wasser aus den Gullydeckeln. Die A8 bei Rosenheim wurde wegen Überflutungen zeitweise komplett gesperrt.
Im Berchtesgadener Land traf ein Erdrutsch ein Wohnhaus. Am Bichler See bei Niederaudorf ging eine Mure ab, sie verschüttete glücklicherweise nur eine Zufahrt. In den Hochlagen der Alpen gingen die Niederschläge in Schnee über. Dabei sank die Schneefallgrenze gebietsweise bis auf rund 2300 Meter Höhe ab. Auf Deutschlands höchstem Berg lagen bei minus 2 Grad rund 30 Zentimeter Neuschnee. Mitarbeiter der Zugspitzbahn waren dort im Dauereinsatz, um Wege und die Besucherplattformen von den sommerlichen Schneemassen freizuräumen.
(Ein Bericht von Annika Jacob aus der WetterOnline-Redaktion)
Unwetter im Rückblick
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