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Unwetter im Rückblick

Samstag, 25.07.2015

Heftiger Sommersturm ZELJKO

Orkanböen mitten im Hochsommer

Ein für den Hochsommer extrem seltenes Sturmereignis hat am 25. Juli 2015 Deutschland ausgebremst: Tief ZELJKO warf mit Spitzenböen bis Tempo 120 Bäume um. Noch schlimmer traf es die Niederlande.

In Hamburg-Harburg rammt ein Güterzug einen umgekippten Baum. Verletzt wird zum Glück niemand. Bild: hamjoburg via twitter

Besonders bei der Bahn kam es durch umgestürzte Bäume und abgerissene Äste zu Problemen. Im Westen und Norden mussten viele Strecken gesperrt werden, um Hannover und Osnabrück ging fast nichts mehr. Aber auch im Rest des Landes kam es zu grossen Verspätungen, da die meisten Züge vorsorglich mit herabgesetzter Geschwindigkeit unterwegs waren. In Hamburg fuhr ein Güterzug in einen Baum. Überall im Land mussten Grossveranstaltungen vorsichtshalber abgesagt werden, wie die Rheinkirmes in Düsseldorf.

Fast im ganzen Land wurden Sturmböen zwischen 70 und knapp 90 Kilometer pro Stunde registriert. Am heftigsten tobte der Sturm vom Münsterland bis zum Harz, wo orkanartige Böen auftragen. Private Wetterstationen meldeten in Ostwestfalen sogar Böen bis 122 Stundenkilometer. Auf dem Brocken im Harz gab es eine Böe von Tempo 158. Für einen Herbststurm sind das zwar noch normale Werte, aber im Sommer bieten die belaubten Bäume dem Wind mehr Angriffsfläche.

In Amsterdam kracht dieser grosse Baum auf mehrere parkende Autos, die nur noch noch Schrottwert haben. Es ist der stärkste Sommersturm in den Niederlanden seit 1991. Bild: Meteo Europe via faceboook

Noch heftiger hat der Sturm allerdings in den Niederlanden gewütet: Bei Arnheim nahe der deutschen Grenze starb ein Autofahrer durch einen auf seinen Wagen stürzenden Baum. In Amsterdam, Apeldoorn und Rotterdam wurden mehrere Menschen von herabfallenden Ästen und umstürzenden Bäumen verletzt. Orkanartige Böen bis Tempo 110 behinderten den Verkehr in weiten Teilen des Landes. Autobahnen waren gesperrt, der Zugverkehr im Ballungsgebiet um Amsterdam und Den Haag wurde unterbrochen. Am Amsterdamer Flughafen wurden Dutzende Flüge gestrichen.

Unser Wetterreporter Marco Kaschuba hat sich auf der Schwäbischen Alb voll in den Sturm gestellt und dabei orkanartige Böen gemessen.

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