Unwetter im Rückblick
Zyklon AMPHAN in Südasien
Mehrere Tote durch Unwetter
Zyklon AMPHAN hat am 20. und 21. Mai 2020 in Indien und Bangladesch getobt. Mehrere Menschen starben. Als einer der stärksten Stürme der Region in der jüngeren Geschichte traf der tropische Wirbelsturm die südasiatischen Länder mitten in der Corona-Pandemie. Das führte zu vielen Problemen.
Zyklon AMPHAN richtete in Indien und Bangladesch grosse Schäden an. Mindestens 20 Menschen kamen ums Leben. Der Wirbelsturm hatte das Festland am 20. Mai 2020 mit Orkanböen um 180 Kilometer pro Stunde und ergiebigen Regenfällen erreicht. Mehr als drei Millionen Menschen waren in Notunterkünfte gebracht worden. AMPHAN war in dieser Region einer der schlimmsten Stürme der vergangenen 20 Jahre. Schwer getroffen wurden die 15-Millionen-Einwohner-Metropole Kalkutta im Nordosten Indiens sowie die Küstenregionen mit vielen wenig stabilen Hütten.
Die Corona-Pandemie machte eine grosse Evakuierung noch schwieriger als sonst. Um Abstand zu gewährleisten, stellten Behörden beider Länder mehr Notunterkünfte zur Verfügung als normalerweise bei solchen Stürmen notwendig. Doch hatten sich zunächst nicht genügend freie Gebäude gefunden, da einige Notunterkünfte aufgrund der Pandemie als Quarantäne-Gebäude oder temporäre Unterkünfte für gestrandete Wanderarbeiter dienten. Viele Menschen hatten Angst, sich in den Unterkünften mit dem neuartigen Virus zu infizieren.
Am 19. Mai 2020, einen Tag bevor der tropische Wirbelsturm auf Land traf, wirbelte er mit Stärke 4 der fünfteiligen Saffir-Simpson-Skala über dem Golf von Bengalen. Dabei lagen die Spitzenböen um 270 Kilometer pro Stunde. Am 21. Mai wurde AMPHAN schliesslich zu einem tropischen Tief heruntergestuft. Der ehemalige Zyklon brachte bis zum 23. Mai jedoch weitere heftige Regenfälle, starke Gewitter und Sturmböen. In Bangladesch, im äussersten Nordosten Indiens, aber auch in den Nachbarländern Bhutan und Myanmar gab es zudem noch Unwetter.
Damit war der tropische Zyklon AMPHAN einer der bisher stärksten Stürme, die je im Indischen Ozean beobachtet wurden. Wirbelstürme kommen im Golf von Bengalen immer wieder vor. Bei einem grossen Zyklon im Jahr 1999 waren rund 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Experten gehen davon aus, dass die Intensität der Stürme unter anderem wegen des Klimawandels tendenziell zugenommen hat. Die Opferzahlen waren aber bei den Stürmen in jüngster Zeit generell kleiner, weil es inzwischen mehr gute Notunterkünfte und Evakuierungspläne gibt.
(Ein Bericht von Annika Jacob aus der WetterOnline Redaktion mit Material von dpa)
Unwetter im Rückblick
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