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Unwetter im Rückblick

Freitag, 21.04.2017

Extrem früher Tropensturm

ARLENE wirbelt im Atlantik

Monate früher als sonst hat sich im Atlantik ein erster Tropensturm gebildet. Land ist zwar nicht bedroht und der nur schwache Sturm wird sich bald auflösen. Dennoch könnte es ein Fingerzeig für die kommende Hurrikansaison sein.

Verkehrte Welt: Während hierzulande Spätfrost und Aprilschnee die beherrschenden Wetterthemen sind, hat sich im Atlantik bereits der erste Tropensturm ARLENE gebildet.

Es ist eine handfeste Überraschung: Mitten auf dem Atlantik hat sich der erste Tropensturm der neuen Hurrikansaison gebildet. Der relativ kleine Sturm mit dem Namen ARLENE zieht einige hundert Seemeilen westlich der Azoren seine Kreise, bedroht jedoch kein Land. In den kommenden Tagen wird ARLENE sehr wahrscheinlich von einem anderen Tiefdruckgebiet "eingefangen" und löst sich dann auf.

Frühe Tropenstürme scheinen die Regel zu werden: Im letzten Jahr raste schon im Januar (!) Hurrikan ALEX über die Azoren hinweg und richtete schwere Schäden an. Bild: dpa

ARLENE ist erst der zweite Tropensturm seit Beginn der Aufzeichnungen, der sich im Atlantik im Monat April formiert. Normalerweise ist das Wasser um diese Jahreszeit deutlich zu kalt für die Bildung solcher Stürme. Das ist eigentlich auch jetzt der Fall: Die Wassertemperaturen liegen im Seegebiet von ARLENE bei nur 19 Grad, für Tropenstürme sind jedoch mindestens 26 Grad nötig. Dieser Sturm profitiert allerdings von Höhenkaltluft, was die Schauer- und Gewittertätigkeit trotz der niedrigen Wassertemperaturen anheizt.

2016 war Hurrikan MATTHEW der stärkste Sturm einer überdurchschnittlich aktiven atlantischen Hurrikansaison mit Windspitzen über 250 Stundenkilometern. Drohen dieses Jahr wieder viele Tropenstürme? Bild: dpa

Aufgrund dieser Bedingungen ist es vielleicht sogar irreführend, ARLENE als "tropisches" Sturmsystem zu bezeichnen. Das kleine Tief hat eher etwas von einem subtropischen Sturm, die sich im Winterhalbjahr auch im Mittelmeer und im Schwarzen Meer bilden. ARLENE könnte dennoch ein Fingerzeig auf die kommende Hurrikansaison sein: Offensichtlich können sich tropische Stürme in diesem Jahr auch bei sehr ungünstigen Rahmenbdingungen im Atlantik bilden. Sollte das in den kommenden Monaten so bleiben, könnte es eine sehr aktive Sturmsaison geben.

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