Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Mond knabbert Sonnenscheibe an
Sonnenfinsternis streift uns nur
Am 10. Juni findet über weiten Teilen der Arktis eine ringförmige Sonnenfinsternis statt. Auch in Mitteleuropa kann das Himmelsschauspiel beobachtet werden. Allerdings verdeckt der Mond bei uns nur einen kleinen Teil der Sonne.
Wenige Tage vor der ringförmigen Sonnenfinsternis am 10. Juni rüsten sich Sternfreunde in aller Welt für das seltene Himmelsschauspiel. Die letzte von Mitteleuropa aus sichtbare partielle Sonnenfinsternis fand im März 2015 statt, die letzte hier sichtbare totale Sonnenfinsternis liegt sogar schon 22 Jahre zurück. Bei der aktuellen Finsternis wird die Sonne aber auch im zentralen Finsternispfad nicht vollständig vom dafür etwas zu klein erscheinenden Mond verdeckt, sondern dieser wird kurzzeitig von einem dünnen Ring aus Sonnenlicht umgeben.
Dieser zentrale Finsternispfad verläuft vom Osten Kanadas über Nordwestgrönland und den Arktischen Ozean bis in den Osten Sibiriens. Je weiter man von dieser Linie entfernt ist, desto kleiner ist der Teil der Sonne, der vom Mond verfinstert wird. So reicht es im Norden Deutschlands bei Flensburg immerhin noch für eine Bedeckung von rund 20 Prozent. In der Landesmitte sind es 10 bis 14 und im äussersten Süden nur noch gut 6 Prozent. Dort ist die Finsternis daher nur wenig auffällig. Das gleiche gilt für die Schweiz und umso mehr für Österreich.
Wo keine Wolken stören, kann das Schauspiel dann zur Mittagszeit verfolgt werden. Da der Mond von West nach Ost wandert, beginnt die Finsternis in Aachen bereits um 11:21 Uhr, in Braunschweig um 11:30 Uhr und in Frankfurt/Oder erst um 11:40 Uhr. Eine Stunde später tritt die maximale Bedeckung ein, eine weitere Stunde danach geht die Finsternis zu Ende. Allerdings sollte man die Augen unbedingt mit einer handelsüblichen Sonnenfinsternisbrille schützen. Alternativ kann man die Sonne auch mit einer Lochkamera auf ein Blatt Papier projizieren.
Wenn Sie die Sonnenfinsternis trotzdem gern in voller Pracht miterleben würden, laden wir Sie ganz herzlich dazu ein, das Spektakel auf den Seiten der Vereinigung der Sternfreunde e.V. zu verfolgen. Dort finden Sie Links zu verschiedenen Live-Übertragungen im Internet.
(Ein Bericht von Jürgen Vollmer aus der WetterOnline-Redaktion)