Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Sternschnuppen hinter Wolken
Maximum für Deutschland zu früh
Alljährlich Mitte November gibt es am Sternenhimmel einen der bekanntesten Sternschnuppenschwärme des Jahres zu sehen: Die "Leoniden". Bei guten Beobachtungsbedingungen können in manchen Jahren in kürzester Zeit Hunderte von Schnuppen beobachtet werden, die allesamt aus dem Sternbild Löwe, lateinisch: Leo, auszustrahlen scheinen, von dem sie ihren Namen haben. Wenn die Schnuppenrate, wie in einigen wenigen besonderen Jahren 1000 Objekte pro Stunde erreicht oder überschreitet, spricht man von einem "Meteorsturm".
Das Sternbild Löwe um Mitternacht
Das Sternbild Löwe eine Stunde nach Mitternacht
Die Leoniden huschen immer dann über den Himmel, wenn die Erde Mitte November die Staubfahne des Kometen "Temple/Tuttle" kreuzt. Dabei wirkt die Atmosphäre wie ein riesiger kosmischer Staubfänger, der die nur millimetergrossen Partikelchen durch die enorme Reibung bis zur Weissglut erhitzt und verdampft. Die Rate der Leoniden weist jedoch grosse Schwankungen auf. Sie liegt zwischen nur wenigen Dutzend Objekten in den meisten Jahren und einem wahren Regen aus zigtausenden Sternschnuppen, wenn die Erde dichtere Teile des Kometenschweifs durchläuft.
Das Sternbild Löwe um 02 Uhr früh
Leider sind die Sichtbarkeitsbedingungen in Europa in diesem Jahr sehr ungünstig. Zum einen trüben vielerorts Wolken den Blick in die Sterne, zum anderen ereignet sich das nur wenige Minuten dauernde, extrem spitze Maximum des Meteorschwarms in der Nacht zum 18. November bereits gegen 23 Uhr, wenn das Ausstrahlgebiet noch unter dem Horizont steht. Während in Asien beste Beobachtungsbedingungen herrschen, können von Deutschland aus nur wenige Nachzügler gesehen werden, für die das Ausharren bis 2 Uhr früh nur bei wirklich klarem Himmel lohnt.