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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Dienstag, 21.09.2010

Sternfreunde im Zwiespalt

Vollmond lässt Sterne verblassen

Der Frühherbst ist die Jahreszeit der Sternenfreunde. Gerade in wolkenlosen Septembernächten zeigt sich häufig ein glasklarer Sternenhimmel und die Dunkelheit bricht auch für ausgedehntere, abendliche Himmelsbeobachtungen wieder früh genug herein. Im Hochsommer sind die Nächte meist zu kurz und zu hell und später im Jahr trüben immer häufiger Dunst oder Nebel das Licht der Sterne. Sehr zur Freude vieler Sterngucker ist in den kommenden Nächten klares Wetter zu erwarten, der Altweibersommer lässt auch den Nachthimmel funkeln.

Immer früher bricht derzeit die Abenddämmerung herein

Anders als an den langen, hellen Sommerabenden wird es im September wieder frühzeitig dunkel. Sternenfreunde hoffen auf möglichst viele, klare Frühherbstnächte. - Bildquelle: Andrè Stasiak

Die derzeit auffälligste Lichtquelle am Nachthimmel ist fraglos die leuchtende Scheibe des Mondes. Er ist zum astronomischen Herbstanfang am 23. September als Vollmond die ganze Nacht über zu sehen. Aber auch das derzeit zweithellste Objekt am Nachthimmel, der Planet Jupiter, kann die ganze Nacht beobachtet werden. Der grösste Planet unseres Sonnensystems zieht seine Bahn vom Südosthorizont über den Südhimmel nach Südwesten und springt wegen seines strahlenden Glanzes auch unkundigen Beobachtern unmittelbar ins Auge.

Während der magische Glanz des Vollmondes romantische Menschen vollauf in seinen Bann ziehen kann, sind Sternfreunde von seinem Leuchten eher wenig begeistert. Sein Leuchten überstrahlt das Dunkel der Nacht so stark, dass lichtschwächere Gestirne dagegen verblassen. So sind bei Vollmond nur die hellsten Sterne mit blossem Auge zu sehen, während die Milchstrasse oder ferne, matt schimmernde Gasnebel erst wieder sichtbar werden, wenn unser Trabant zum Monatsende hin erst wieder nach Mitternacht als abnehmende Sichel auf der Himmelsbühne erscheint.

Der zunehmende Mond am Abendhimmel

Nur wenn der Mond als schmale Sichel oder Halbmond am Himmel steht, treten im Fernrohr Details seiner Kraterlandschaft plastisch hervor. Bei Vollmond erscheint seine Scheibe dagegen mehr wie ein leuchtender Pfannkuchen. - Bildquelle: Andrè Stasiak

Hobbyastronomen sind daher trotz der gegenwärtig optimalen Wetterverhältnisse im Zwiespalt. Sie müssen sich noch etwas gedulden, bis die dann mondlosen Nächte den Blick auch wieder in die Tiefen des Kosmos freigeben werden. Ihnen bleibt nur die Hoffnung, dass sich nach den bald wieder trüberen Nächten zum Monatsende oder Anfang Oktober eine weitere Schönwetterphase mit sternklarem Himmel einstellen wird, bevor sodann die Regentschaft der spätherbstlichen Nebelnächte beginnt.

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