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Donnerstag, 11.07.2019

Partielle Mondfinsternis

Erdschatten knabbert am Vollmond

Ein besonderes Himmelsschauspiel steht uns am Abend des 16. Juli bevor. Dann findet eine partielle Mondfinsternis statt. Zum Höhepunkt des Ereignisses verschwinden rund zwei Drittel des Vollmondes im Schatten der Erde.

Anders als bei der letzten Mondfinsternis im Januar wird bei dieser Finsternis nur ein Teil des Mondes verdunkelt. Dabei wird der Vollmond ab 22 Uhr nach und nach vom Erdschatten immer mehr "angeknabbert", bis um 23:32 Uhr nur noch eine schmale Sichel übrig ist. Nach diesem Maximum der Finsternis kehrt das Sonnenlicht langsam wieder in die verdunkelten Bereiche unseres Trabanten zurück und ab 01 Uhr morgens erscheint der Mond wieder rund. Dann läuft er noch eine Weile durch den unauffälligen Halbschatten der Erde und wird dabei immer heller.

Die Grafik zeigt die Kontaktzeiten für die einzelnen Phasen der Finsternis. Bild: Winfried Kräling

Wer das Schauspiel beobachten will, sollte sich einen Ort mit freier Sicht zum Südosthorizont suchen. Ideal sind unbewaldete Bergkuppen abseits störender Lichtquellen. Auch wenn der Mond nicht die bei einer totalen Mondfinsternis typische rötliche Farbe annimmt, ist das Schauspiel sehr reizvoll. Denn der gekrümmte Verlauf des auf der Mondoberfläche sichtbaren Erdschattens macht die Kugelgestalt der Erde sichtbar. Und diesen Beweis ihrer Kugelgestalt machten sich Astronomen schon vor 2.500 Jahren in ihren Berechnungen zunutze.

Etwa so wird der teilverfinsterte Mond gegen 23:30 Uhr am Himmel über dem Südosthorizont erscheinen. Dann werden rund zwei Drittel des Vollmondes vom Kernschatten der Erde verdunkelt. Bild: dpa

Die partielle Mondfinsternis vom 16. Juli ist übrigens für längere Zeit das letzte derartige Himmelsschauspiel, das auch von Europa aus zu sehen ist. Bei den beiden nächsten Mondfinsternissen zieht der Vollmond nur durch den Halbschatten der Erde, sodass diese wenig auffällig sind und wohl nur von geübten Beobachtern überhaupt wahrgenommen werden. Die nächste von Deutschland aus zumindest teilweise sichtbare totale Mondfinsternis findet dagegen erst in drei Jahren und die nächste in voller Länge sichtbare sogar erst in knapp zehn Jahren statt.

Verlaufs-Montage der totalen Mondfinsternis vom Juli 2018. Bild: Anita Van Voorst

Astro-Interessierte hoffen natürlich auf klaren Himmel. Aber noch ist nicht absehbar, ob und wo es wolkenfreies Beobachtungswetter gibt. Im WetterTicker halten wir Sie kurzfristig über die Wetterentwicklung auf dem Laufenden.

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