Auf der Alpensüdseite fielen seit Donnerstag ansehnliche Niederschlagsmengen. In den Bergen kam teils über ein halber Meter Neuschnee zusammen. Dies entschärft die Waldbrandgefahr zumindest vorübergehend.
In den letzten 24 Stunden hat es im Tessin teils kräftig geregnet. Verbreitet wurden 50 bis 80 Liter Wasser pro Quadratmeter gemessen. Am meisten von dem lang ersehnten Nass gab es im Südtessin in Coldrerio mit fast 84 Liter. Aber auch in Stabio und Biasca wurden über 70 Liter totalisiert.
Die Schneefallgrenze lag in den engen Tessiner Tälern teils unter 1000 Meter. In Mosogno im Verzascatal lag am Freitag früh immerhin ein Zentimeter Neuschee. Oberhalb von 1500 Meter war der Schneefall sogar so heftig, dass die San Bernardino Route zeitweise sogar für den Verkehr gesperrt werden musste.
In San Bernardino türmte sich der Neuschnee an der offiziellen Messstelle auf 54 Zentimeter. Teils lag der Neuschnee am Südportal des San Bernardino Tunnels sogar bis zu 67 Zentimeter hoch. Mit dem vielen Neuschnee herrscht aktuell im Misox und im Oberengadin grosse Lawinengefahr.
Auf der Alpensüdseite sind dies die stärksten Niederschläge seit vergangenem Oktober. Über den ganzen Winter fielen im Sopra und Sotto Ceneri weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmengen.
Für die Natur sind diese Niederschläge ein Segen. Gerade die Vegetation braucht im Frühling viel Wasser. Mit diesen Niederschlägen ist die Waldbrandgefahr in weiten Teilen des Tessins auf die Stufe "mässig" zurückgegangen. Ob und wie stark die Trockenheit gemildert wurde, hängt von der Witterung der nächsten Wochen ab.
