WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )
Startseite / WetterNews / Klimawandel /

Auswirkung auf das Klima - Vulkanausbruch in Tonga

10:19
23. August 2022

Auswirkung auf das Klima
Vulkanausbruch in Tonga

Im Jänner 2022 kam es zum Ausbruch des Unterseevulkans in Tonga.Im Jänner 2022 kam es zum Ausbruch des Unterseevulkans in Tonga. - © Tonga Geological Services

Im diesjährigen Jänner ist es zu einem gewaltigen Vulkanausbruch im Südpazifik gekommen. Der Unterseevulkan in Tonga schleuderte enorme Wassermassen in die Stratosphäre. Die Eruption könnte nun Auswirkungen auf das Klima haben.

Der Untersee-Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai spuckte am 15. Jänner eine gigantische Wolke aus Asche und Gas in rund 30 Kilometer Höhe. Durch den Ausbruch entstand eine unglaublich starke Druckwelle, die sogar mehrfach die Erde umkreiste. Untersuchungen eines Teams um Luis Millán vom California Institute of Technology (USA) zeigen nun die Auswirkungen des Vulkanausbruchs auf das Klima.

Gigantische Wassermassen

Typischerweise werden bei einem Ausbruch große Mengen an Asche und Gase wie Schwefeldioxid in die Atmosphäre freigesetzt. Satelliten können die verschiedenen Gase anhand der Wärmestrahlung unterscheiden. Während des Ausbruchs in Tonga wurden allerdings gigantische Mengen an Wasser in einer Höhe von fast 50 Kilometer gemessen. Genauer gesagt waren das 146 Milliarden Kilogramm Wasser oder der Inhalt von 58.000 olympischen Schwimmbecken in der Stratosphäre.

Aus dem Weltraum war die Druckwelle des Ausbruchs gut zu erkennen.Aus dem Weltraum war die Druckwelle des Ausbruchs gut zu erkennen. - © dpa

Grund für die beachtliche Freisetzung solcher Wassermassen ist die Lage des Vulkans. Sein Krater liegt etwa 150 Meter unter der Meeresoberfläche. Für gewöhnlich ist es in der Stratosphäre, die sich zirka von 12 bis 50 Kilometer Höhe erstreckt, sehr trocken. Durch heftige Vulkanausbrüche kann jedoch auch Wasserdampf bis in diese Höhen transportiert werden.

Auswirkungen auf das Klima

Nicht zur Gänze geklärt ist, welche Auswirkungen für das Klima zu erwarten sind. Bei einer normalen Vulkaneruption haben die freigesetzte Asche und Aerosole eine kühlende Wirkung zur Folge. Diese fungieren als Art Sonnenschutz in der Stratosphäre.

Im Fall des Wasserdampfs gehen die Wissenschaftler aber von einer globalen Erwärmung aus, da der Wasserdampf streng genommen als potentielles Treibhausgas gilt. Sie rechnen damit, dass das Wasser bis zu fünf Jahre in der Atmosphäre bleiben wird. Des weiteren könnte das Wasser die Ozonschicht, die uns vor schädlicher UV-Strahlung schützt, angreifen.

Vulkanausbruch im Südpazifik

+ 6

Hier geht es zur Studie: The Hunga Tonga-Hunga Ha'apai Hydration of the Stratosphere

Link zu dieser Seite / Seite empfehlen
Seite per E-Mail empfehlen Mail

Das Wetter in ...