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Wo bleibt der Schnee? Gletscher bis 3800 Meter blank

08:40
6. Oktober 2023

Blanke Gletscher
Wo bleibt der Schnee?

Gletscher ohne Schnee.Im Sommerskigebiet von Zermatt liegt praktisch kein Schnee.

Die Gletscher in den Alpen liegen teils bis auf 3800 Meter blank. Weit und breit ist kein Schnee zu sehen und grosse Schmelzbäche ergiessen sich in die Täler. Was heisst das für die Gletscherskigebiete?

Wer in diesen Tagen in den Bergen unterwegs ist, kommt mächtig ins Schwitzen. Die Nullgradgrenze liegt bei rund 4000 Meter oder teils sogar noch höher. Auf dem 3571 Meter hohen Jungfraujoch sank die Temperaturen in den ersten Oktobertagen auch nachts nicht mehr unter 0 Grad.

Hochalpen ohne Schnee

Diese hohen Temperaturen in den vergangenen Tagen und die Rekordwärme im September liessen den Neuschnee von Ende August bis in die Hochlagen der Alpen wiederum tauen. So sind die Gletscher bis auf Höhenlagen von 3500 Meter ohne Schnee und sind schutzlos der Sonne ausgesetzt. Im Südwallis liegen die Eisflächen teils sogar bis auf 3800 Meter blank.

Kein Schnee in den AlpenAuch die Gletscher im Aletschgebiet sind bis in die höchsten Lagen ohne Schnee.

Die Auswirkungen sind zum einen grosse Schmelzwasserbäche die von den Gletschern in die Täler schiessen. Am Aletschgletscher flossen anfangs Oktober immer noch rund 30'000 Liter Schmelzwasser pro Sekunde aus dem Gletschertor. Dies ergibt pro Tag einen Abfluss von über 2,5 Millionen Liter Wasser. So grosse Abflüsse treten typischerweise Ende August auf.

Gletscherskigebiet Sölden geschlossen

Neben den grossen Abflussmengen wirkt sich der Schneemangel auf den Gletschern in vielen Gletscherskigebieten der Alpen aus. Zurzeit haben nur die höchstgelegensten Stationen wie Zermatt, Saas-Fee, Hintertuxer Gletscher, Piztaler Gletscher und das Stilfserjoch einige wenige Pisten in Betrieb. Das Skigebiet von Sölden am Rettenbachgletscher ist sogar komplett geschlossen.

Kein Schnee auf der Weltcuppiste Gran Becca bei Zermatt.Die Weltcuppiste "Gran Becca" im Skigebiet von Zermatt-Cervinia (I) zeigt sich noch von ihrer dunklen Seite. Die Schneedepots für die Weltcupabfahrt im November sind gut zu erkennen.

In den vergangenen Jahren waren die Gletscher ab 3000 Meter mit frischgefallenem Schnee aus dem September überzogen. Die Skistationen konnten um diese Jahreszeit bereits ein ansehnliches Pistenangebot für den Herbstskilauf zur Verfügung stellen.

Kein Wintereinbruch in Sicht

Auch in den kommenden Tagen ist ein Wintereinbruch kein Thema. Das Hochdruckgebiet TORA verwöhnt uns mit viel Sonnenschein. Dabei gibt es auf 2000 Meter bis zu 18 Grad. Die Nullgradgrenze klettert sogar bis auf 4000 Meter und lässt die Gletscher weiter schwitzen.

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