Überschwemmungen in Kärnten und Slowenien: Gewitter sorgen für Chaos

Die Unwetterserie in den Ostalpen reisst nicht ab: Erneut sind heftige Gewitter über den Süden Österreichs und über Slowenien gezogen. In Unterkärnten wurde in zwei Gemeinden Zivilschutzalarm ausgelöst. Nördlich von Ljubljana stehen zahlreiche Ortschaften unter Wasser.

Der Süden Österreichs und Slowenien kommen nicht zur Ruhe. Stundenlange Starkregenfälle mit eingelagerten Gewittern haben in der Nacht zum Freitag Überschwemmungen und Murenabgänge ausgelöst. Regional fielen über 100 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit.

Das war zu viel für Rückhaltebecken, Kanalisation und Flüsse. Nördlich der slowenischen Hauptstadt Ljubljana sind zahlreiche Bäche und Flüsse über die Ufer getreten. Zahlreiche Orte und ganze Landstriche wurden überschwemmt. Viele Häuser stehen unter Wasser.

Schwer getroffen wurde auch der Süden und Osten Kärntens. Dort riefen die Behörden in zwei Gemeinden in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg den Zivilschutzalarm aus.

Die Region rund um Bad Eisenkappel ist derzeit durch Murenabgänge völlig abgeschnitten. Die Bevölkerung ist aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Das Bundesheer wurde angefordert, um den Menschen vor Ort zu helfen.

Massive Probleme gibt es auch im Bezirk Klagenfurt-Land, wo die Ortschaften Bodental, Zell-Mitterwinkel und Zell-Oberwinkel nicht erreichbar sind.

Auslöser für die Überflutungen und Murengänge war gewittriger Starkregen, wie im WetterRadar zu sehen ist. Am Loiblpass an der Grenze zu Slowenien gingen von Donnerstagabend bis Freitag früh bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter nieder.

In Bad Eisenkappel und Ferlach in Kärnten fielen 130 Liter und in Gebieten der angrenzenden Steiermark 90 bis 100 Liter pro Quadratmeter.

Bis Samstagabend ist in den betroffenen Regionen mit weiteren Schauern und Gewittern zu rechnen. Dabei können nochmals 50 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, punktuell ist bei starken Gewittern auch mehr möglich.

Die meisten Böden sind nach den nassen vergangenen Wochen bereits gesättigt. Der Regen wird nicht mehr aufgenommen und das Wasser fliesst direkt ab.

Am Freitagmorgen haben schon einige kleinere Flüsse in Unterkärnten ein 10- bis 30-jährliches Hochwasser gemeldet.

Unwetter drohen ab Freitagabend auch im bayerischen Alpenvorland, in den Nordalpen und in Niederbayern. Bis Samstagabend sind dort Niederschlagsmengen zwischen 30 und 50 Liter, an den östlichen Alpen bis 90 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Unser WetterRadar-Film zeigt den Dauerregen:

Die Pegel kleiner Flüsse können rasch ansteigen, bei einigen sind die Wasserstände bereits auf hohem Niveau. Hochwasser ist ab dem Wochenende daher nicht auszuschliessen.