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"Polarstern" bald zurück - Gute Nachrichten aus der Arktis

16:24
25. September 2023

"Polarstern" bald zurück
Gute Nachrichten aus der Arktis

PolarsternDas Forschungsschiff "Polarstern" hat im Sommer die Eisschmelze im arktischen Ozean untersucht.

Das Forschungsschiff "Polarstern" kehrt am 1. Oktober aus der Arktis zurück. Die Wissenschaftler auf dem deutschen Schiff haben unter anderem untersucht, wie sich der Klimawandel auf das Meereis auswirkt. Ihrer Ankunft eilen in diesem Jahr schon positive Nachrichten voraus.

Schlagzeilen wie "Weltweit heissester Juli seit Aufzeichnungsbeginn" und "Rekordwärme im Atlantik" liessen mit Blick auf die arktische Meereisschmelze in diesem Sommer nichts Gutes erwarten. Doch das Eis in der Arktis blieb von solchen Wetterkapriolen in diesem Jahr weitgehend verschont.

Das berichten die Wissenschaftler des Forschungsschiffes Polarstern, das in Kürze nach Deutschland zurückkehren wird.

MeereisDie befürchtete übermässige Eisschmelze blieb in der Arktis in diesem Sommer weitgehend aus.

Anfang August hatte sich die Polarstern auf den Weg zum Nordpol gemacht. Unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts für Meeres- und Polarforschung (AWI) sammelten rund 50 Forscher Erkenntnisse über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis.

Wetter beeinflusst Eisschmelze

Wie die Direktorin des AWI und Fahrtleiterin der Expedition, Antje Boetius, in einem Interview gegenüber der deutschen Tagesschau berichtet, hat ein besonderes Wetterphänomen eine Rekordschmelze des arktischen Meereises in diesem Sommer verhindert.

Schon gewusst?

Die Transpolardrift beschreibt das Treiben des Eises entlang bestimmter Routen. Grosse Eismengen werden z.B. durch die Framstrasse bei Spitzbergen in den Grönlandstrom entlang der Ostküste Grönlands transportiert.

So habe die Zugbahn und die Häufigkeit von Tiefdruckgebieten eine völlig andere Eisbewegung verursacht, als die sogenannte Transpolardrift eigentlich erwarten lässt. Das Eis aus dem sibirischen Raum blieb zusammen und wurde komprimiert, anstatt abzutreiben und zu schmelzen.

Eisreste im HochsommerDank günstiger Windverhältnisse wurde das arktische Meereis in diesem Sommer nicht auseinandergerissen und konnte daher nördlich der sibirischen Eismeerküste lange Zeit überdauern.

Damit wird deutlich, dass auch das Wetter die Entwicklung des Meereises beeinflusst und nicht ausschliesslich der Klimawandel für die Eisschmelze verantwortlich ist. Das heisst aber auch, so Boetius: "Wenn die Wetterphänomene ungünstig spielen, können wir viel früher als erwartet auch von grossen eisfreien Teilen betroffen sein".

Seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen 1979 sind in der Arktis riesige Eisflächen verschwunden. Obwohl sich der Rückgang seit 2007 verlangsamt hat, sagen Klimamodelle voraus, dass die Arktis in wenigen Jahrzehnten im Sommer völlig eisfrei sein wird.

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