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Spitzenböen um 200 km/h - Extrem-Orkan tobt über der Bretagne

14:03
2. November 2023

Spitzenböen um Tempo 200
Extremer Orkan über Westeuropa

Mit Spitzenböen um 200 Kilometer pro Stunde ist Orkantief CIARAN über die Bretagne in Frankreich hinweggefegt. Es gibt mittlerweile große Schäden.

Das Orkantief CIARAN hat in der Nacht zum Donnerstag den Nordwesten Frankreichs sowie den Südwesten Englands und die Kanalinseln mit voller Wucht getroffen. In Frankreich gab es einen Toten und vier Verletzte. Etwa 1,2 Millionen Haushalte waren ohne Strom, umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahnstrecken.

Es gab erhebliche Sachschäden unter anderem an Dächern. Mehr als 1300 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Feuerwehren rückten zu rund 1900 Einsätzen aus. Zehntausende Menschen waren außerdem vom Mobilfunknetz abgeschnitten. Ein Lastwagenfahrer starb, als sein Fahrzeug von einem umstürzenden Baum getroffen wurde.

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Meterhoch peitschen die von Orkan CIARAN aufgetürmten Wellen am Donnerstagmorgen gegen die Promenade der Hafenstadt Granville in der Normandie. - © dpa

In drei besonders stark betroffenen Départements riefen die Behörden dazu auf, das Auto nicht zu benutzen. Auch Lastwagen durften zunächst nicht fahren. Teils sollten herabgesenkte Maximalgeschwindigkeiten im Straßenverkehr gelten.

Einschränkungen in England

Auch an der Südküste Englands stellten sich die Menschen auf starke Einschränkungen durch den Sturm ein. Hunderte Schulen in den Grafschaften Cornwall und Devon blieben geschlossen. Berichten zufolge waren 6000 Haushalte in Devon ohne Strom.

Wegen des sich nähernden Sturms wurden auch in den Niederlanden Hunderte Flüge unter anderem nach Deutschland annulliert. Auch die Schifffahrt von der Nordsee in die Westerschelde im Südwesten des Landes musste eingestellt werden.

So heftig war das Orkantief CIARAN

Die stärkste Windböe wurde an dem Kap Pointe du Raz in der Bretagne mit 207 Kilometern pro Stunde registriert. Zudem kam es an der französischen Biskayaküste verbreitet zu Spitzenböen über 140, auf vorgelagerten Inseln wie Ouessant wurden sogar über 180 Kilometer pro Stunde gemessen.

BöeOrt
207 km/h Pointe du Raz
195 km/h Ile de Batz
190 km/h Brignogan
185 km/h Ouessant
178 km/h Pointe de Penmarch

Aber auch im Binnenland erreichten die Böen verbreitet volle Orkanstärke. Vielfach wurden neue Stationsrekorde registriert.

WindRadar: So zieht das OrkantiefMehr erfahren

Im weiteren Verlauf zog das Orkantief über den Ärmelkanal hinweg, schwächte sich dabei aber ab. Trotzdem kam es auch in Belgien, in den Niederlanden und an der Südküste Englands zu Schäden durch den Sturm.

Meterhohe Wellen und schwere Sturmflut

Zudem wühlte das Orkantief den Atlantik ordentlich auf. Dabei wurde eine Welle von 21 Meter Höhe registriert. Auch auf die Küste Südenglands rollten gewaltige Wellen zu.

WellenhöheDie Karte zeigt die Wellenhöhe Donnerstag früh.

Die Folgen waren Überflutungen und weggespülte Strände. Auch Uferpromenaden wurden teils erheblich beschädigt.

Sturmböen auch in Deutschland

Inzwischen ist das Orkantief über den Ärmelkanal zur Nordsee gezogen. Dabei wehte auch bei uns vor allem im Westen und Nordwesten ein ruppiger Wind, wenn auch längst nicht so stark wie in Frankreich.

So stark wird der Wind bei unsMehr erfahren

So wurden am Düsseldorfer Flughafen Sturmböen bis 83 und in Essen bis 87 Kilometer pro Stunde gemessen, in Kall in der Eifel waren es sogar 104 Kilometer pro Stunde. In höheren Lagen war der Wind generell noch deutlich stärker.

Tragischerweise kam dadurch im Harz eine Frau ums Leben. Sie war am Donnerstagvormittag am etwa 600 Meter hohen Rammelsberg bei Goslar mit ihrer Familie unterwegs, als sie von einem umstürzenden Baum tödlich verletzt wurde.

Auf dem 1141 Meter hohen Brocken fegten Orkanböen mit mehr als Tempo 140 über das Gipfelplateau. Im Osten und Südosten des Landes blieben die Windböen dagegen auch in den Hochlagen deutlich schwächer.

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