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Noch keine Entspannung bei Fluten in Griechenland - Mehrere Tote auch in Bulgarien und in der Türkei

12:04
8. September 2023

Unvorstellbare Regenmenge
Katastrophale Fluten in Griechenland

Die heftigen Unwetter in Südosteuropa halten weiter an. Mehrere Menschen sind in den Fluten bereits ums Leben gekommen. Neben Griechenland sind auch Teile Bulgariens und der Türkei betroffen.

Teile Südosteuropas werden zurzeit von heftigen Unwettern getroffen. Starke Regenfälle sorgen in den beliebten Urlaubsländern Griechenland, Bulgarien und der Türkei für katastrophale Überschwemmungen.

Wassermassen bahnen sich den Weg durch die Straßen, sie reißen Autos und Menschen mit. Felder verwandeln sich in Seen, Häuser und Geschäfte laufen mit Wasser voll. Das Wasser steht teilweise hüfthoch. Bislang kamen mindestens 16 Menschen in den Fluten ums Leben.

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Enorme Regenmengen samt Sturzfluten bringen in der Region Thessalien einen Teil einer Brücke zum Einsturz. - © dpa

Besonders dramatisch ist die Lage in Mittelgriechenland. In der gesamten Region Thessalien sind rund 700.000 Menschen von den Fluten betroffen. In der Bucht vor der Hafenstadt Volos in Thessalien harrten am Mittwoch zwischenzeitlich rund 400 Menschen auf einer Fähre aus, die wegen der Unwetterschäden nicht anlegen durfte.

In der Stadt selbst herrscht Land unter. Nach Auskunft des Bürgermeisters kann im Moment die Strom- und Wasserversorgung nicht wieder hergestellt werden, denn es sei zu gefährlich an die Transformatoren heranzukommen, diese stehen unter Wasser.

Die Wassermassen reißen Teile einer Straße in der Stadt Volos weg.Die Wassermassen reißen Teile einer Straße in der Stadt Volos weg. - © dpa

Der Flughafen der Insel Skiathos, etwa 50 Kilometer Luftlinie von Volos entfernt, konnte am Mittwoch nur stark beeinträchtigt seinen Betrieb führen. Die Zufahrtsstraßen zum Flughafen waren gesperrt, mehrere Hundert Menschen mussten am Flughafen die Nacht verbringen.

Zudem häufen sich in Städten und Ortschaften in Mittelgriechenland Berge aus Schlamm, Dreck und Müll. Viele Straßen und Brücken sind beschädigt oder völlig zerstört. Mehrere Dörfer können aufgrund von Erdrutschen nicht erreicht werden. Teils gibt es weder Internet, Handynetz noch Strom.

Auch die wichtigste Autobahnverbindung des Landes zwischen Athen und Thessaloniki ist auf einer Länge von 200 Kilometern gesperrt. Die Bahn stellte Zugfahrten zwischen diesen beiden Städten ein.

Auch Millionenmetropole Istanbul betroffen

Heftiger Regen führt in der Millionenstadt Istanbul zu Überflutungen.Heftiger Regen führt in der Millionenstadt Istanbul zu Überflutungen. - © dpa

In der Türkei verursachten die heftigen Regenfälle auch in Istanbul Überschwemmungen. Dienstagabend kam es zu sturzflutartigen Regenfällen im Norden der Stadt. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse, Autos wurden von den Fluten weggespült. Mindestens zwei Menschen kamen dabei ums Leben, mehrere wurden verletzt.

Sturmtief DANIEL als Auslöser

Regional kamen enorme Regenmengen vom Himmel. In weniger als 24 Stunden regnete es am Dienstag bereits in der Ortschaft Zagora in Thessalien über 750 Liter pro Quadratmeter. Solche Regensummen gibt es in Europa nur selten.

Schon gewusst?

Der bisherige Niederschlagsrekord in Europa innerhalb von 24 Stunden liegt bei 1121 Litern pro Quadratmeter. Er stammt aus Cortes de Pallás in Spanien aus dem Jahr 1982. Bei uns regnet es vergleichsweise in einem ganzen Jahr je nach Region etwa 500 bis 1500 Liter, örtlich können in Alpennähe auch bis zu 2000 Liter fallen.

Ursache der enormen Regenmengen ist das Sturmtief DANIEL über der Ägäis. Das lenkt die feuchtwarme Mittelmeerluft immer wieder nach Mittelgriechenland und in die angrenzenden Regionen. Zudem sind starke Gewitter in den kräftigen Regen eingelagert, wie das WetterRadar zeigt.

Das Meer ist derzeit noch sehr warm. Dadurch konnte sich DANIEL verstärken und große Mengen Feuchtigkeit aufnehmen und in weiterer Folge viel Regen innerhalb kürzester Zeit bringen. Heftige Unwetter bilden sich in diesen Regionen eher erst im November und Dezember.

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