Die hohen Temperaturen rund um den Globus bereiten Experten grosse Sorgen. Das laufende Jahr ist auf dem Kurs, das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden.
2023 wird nach Angaben der US-Wetterbehörde NOAA nahezu sicher das heisseste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei "mehr als 99 Prozent".
Bisher liegen die Durchschnittstemperaturen 2023 um 1,4 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Das ist nur ein Zehntel Grad unter dem Klimaziel von 1,5 Grad des Pariser Klimaabkommens. Diese Schwelle soll bis zum Ende des Jahrhunderts langfristig nicht überschritten werden. Die Temperaturaufzeichnungen der NOAA reichen 174 Jahre zurück.
Bereits Anfang September hatte das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus erklärt, dass das Jahr 2023 einen Temperaturrekord aufstellen könnte.
September spielt Schlüsselrolle
Der September war der vierte Monat in Folge mit weltweiten Rekordtemperaturen. Er war sogar wärmer als der durchschnittliche Juli der Jahre 2001 bis 2010.
Die globale Mitteltemperatur lag um 1,44 Grad über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts. Das ist die grösste Abweichung, die jemals für einen Monat gemessen wurde.
Der September erreichte in Afrika, Europa, Nord- und Südamerika sowie in der Antarktis Rekordwerte für diesen Monat. In der Arktis und in Asien war es jeweils der zweitwärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass Wetterextreme wie Hitzewellen durch den vom Menschen verursachten Klimawandel an Häufigkeit und Intensität zunehmen. Aber auch das Wetterphänomen El Niño trägt nach Ansicht von Forschern zu den aktuellen Rekordtemperaturen bei.
Sie können aber auch durch natürliche Ereignisse verursacht werden, unter anderem durch Vulkanausbrüche, wie eine neue Studie zeigt. So wurden beim Ausbruch des Tonga-Vulkans Anfang letzten Jahres fast 150 Millionen Tonnen Wasserdampf in die Stratosphäre katapultiert, was vermutlich zu einer zusätzlichen Erwärmung beigetragen hat.