Raus aus den Klamotten, rein ins kühle Nass: Für viele Urlauber gehört Wasser in den schönsten Wochen des Jahres einfach dazu. Aber muss es immer gleich ein Trip ans Meer sein? Feine Sandstrände, Wellenrauschen und glitzernde Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche lassen sich schließlich auch an einem See genießen. Das Beste daran: In kaum einem anderen europäischen Land ist die Auswahl an Seen so groß wie in Deutschland:
Von den Alpen bis zur Nordsee warten viele Tausend Binnengewässer darauf, entdeckt zu werden. Ob naturbelassene Badebuchten, familienfreundliche Strandbäder oder Wassersportparadiese für Surfer, Segler und Wasserskifahrer – hier kommt jeder auf seine Kosten. Wie warm die Badeseen aktuell sind, erfahren Sie hier:
WetterOnline hat eine Auswahl der schönsten Badeseen Deutschlands für Sie zusammengestellt.
1. Die Müritz (Mecklenburg-Vorpommern)
Ihren Namen hat die Müritz dem slawischen Wort „morcze“ zu verdanken, welches so viel wie „kleines Meer“ bedeutet.
Mit einer Fläche von 112,6 Quadratkilometern ist die Müritz der größte See Deutschlands. Dank ihrer Ausmaße bietet die Müritz viel Platz für alle Arten von Wassersport wie Surfen, Segeln, Rudern, Kanu- und Kajakfahren.
Auch an Land gibt es viel zu entdecken. So bieten Radtouren rund um die Müritz unvergessliche Erlebnisse in idyllischer Natur. In den Orten Heilbad Waren (Müritz), Klink, Ludorf, Röbel und Rechlin stehen darüber hinaus Strandbäder zur Verfügung, wo das Baden und Tauchen im See möglich ist. Ein beliebter Treffpunkt für Familien ist der Bolter Kanal in Boeker Mühle am Südostufer. Dort gibt es einen sehr schönen Sandstrand zum Sonnenbaden.
2. Der Bodensee (Baden-Württemberg/Bayern)
Als besonderer Geheimtipp am Bodensee gilt der zwei Kilometer lange Naturstrand in Meersburg, der sich durch seine ruhige und abgeschiedene Lage auszeichnet.
Der Bodensee hat sich den Namen „schwäbisches Meer“ verdient. Läge er nicht im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz, wäre er mit seinen 536 Quadratkilometer Wasserfläche mit Abstand der größte See Deutschlands.
Für aktive Urlauber, die die Kombination von Bergen und Wasser lieben, ist der Bodensee ein ideales Reiseziel. Vor einzigartiger Naturkulisse lässt es sich nach erlebnisreichen Wander- oder Radtouren an einem der beliebtesten Badeseen Deutschlands bestens entspannen. Die Gemüse- und Klosterinsel Reichenau, die Inselstadt Lindau und die Blumeninsel Mainau gehören zu den Top-Sehenswürdigkeiten.
3. Der Chiemsee (Bayern)
Für Sportbegeisterte ist er ein wahres Paradies: Surfen, Kitesurfen, Segeln oder eine Radtour um den knapp 80 Quadratkilometer großen See bieten reichlich Abwechslung.
Umgeben von herrlichen Wäldern und Alpenvorland-Panorama liegt mit dem Chiemsee etwa 60 Kilometer südöstlich von München ein weiterer beliebter Badesee in Deutschland. Einer der schönsten und längsten Sandstrände befindet sich am Strandbad Übersee.
Sehr lohnenswert sind Ausflüge auf die Herren- und Fraueninsel: Während auf der Herreninsel das Schloss Herrenchiemsee, das von Ludwig II. nach dem Vorbild Versailles errichtet worden ist, besichtigt werden kann, ist die beschauliche Fraueninsel mit ihrem Benediktinerinnenkloster ein malerisch-verträumtes Kleinod.
4. Das Steinhuder Meer (Niedersachsen)
Das Steinhuder Meer ist der größte See in Niedersachsen und liegt ungefähr 30 Kilometer nordwestlich von Hannover entfernt.
Vor den Toren Hannovers bietet das Steinhuder Meer als einer der beliebtesten Badeseen Deutschlands ein Stück lebendige Natur. Umgeben von Mooren, grünen Wiesen und einer sanften Hügellandschaft können Besucher den Naturpark Steinhuder Meer an Land, in oder auf dem Wasser erleben.
Ob Wandern, Radfahren, Segeln, Surfen oder Baden – für jeden Geschmack und jedes Temperament wird etwas geboten. Zwei Badestrände – die „Weiße Düne“ am Nordufer sowie eine riesige, künstlich angelegte Insel mit Sandstrand – lassen echte Urlaubsgefühle aufkommen. Mit einer mittleren Wassertiefe von 1,5 Meter - an der tiefsten Stelle sind es etwa drei Meter - ist das Steinhuder Meer übrigens äußerst flach.
Schon gewusst?
Laut Schätzungen gibt es 15.000 bis 30.000 Seen in Deutschland, die größer als ein Hektar sind. Dazu zählen auch alle künstlich angelegten stehenden Gewässer, Tagebauseen und Talsperren. Die meisten Seen Deutschlands sind während der Eiszeit entstanden und wurden nach dem Rückgang der Gletscher in der Landschaft hinterlassen. Geografisch gesehen, liegen die meisten der Seen im Nordosten und Südwesten der Republik.
5. Der Eibsee (Bayern)
Die rund zweistündige Wanderung um den Eibsee gilt als eine der schönsten Spazierwege Bayerns. Der 7,5 Kilometer lange Rundweg ist ganzjährig geöffnet und auch für Familien mit Kindern ein tolles Erlebnis.
Der Eibsee liegt auf 1000 Meter Höhe direkt am Fuße der Zugspitze und gilt als einer der schönsten und saubersten Seen Deutschlands. Die unterschiedlichen Blautöne des klaren Wassers, die sich am besten bei der Auffahrt mit der Eibsee-Seilbahn zur Zugspitze bewundern lassen, erinnern an den Anblick karibischer Gewässer.
Zahlreiche malerische Buchten und idyllische Freibadeplätze laden zum Erholen oder Schwimmen ein. Aufgrund der Höhenlage wärmt sich das Wasser allerdings nur langsam auf. Daher wagen bei den ersten Sonnenstrahlen nur Hartgesottene ein Bad im Eibsee. Wer Wassertemperaturen über 20 Grad bevorzugt, wartet besser bis in die späten Sommermonate.
6. Der Große Plöner See (Schleswig-Holstein)
Einer der beliebtesten Badeplätze ist die weit in den See ragende Landzunge Prinzeninsel mit ihrem kleinen Sandstrand. - Bild: Iurii Buriak / Getty Images
Mitten im Naturpark Holsteinische Schweiz liegt der Große Plöner See. Mit einer Wasserfläche von 28 Quadratkilometer ist er der größte See Schleswig-Holsteins. Vor allem die Besucher aus den nahe gelegenen Großstädten Hamburg, Lübeck oder Kiel wissen den Großen Plöner See als schnell erreichbares Ausflugsziel zu schätzen.
Während Ruhesuchende beim Segeln oder beim Angeln die Seele baumeln lassen, kommt der Badespaß an den zahlreichen Stränden nicht zu kurz. Die einzigartige Landschaft des Naturparks lädt zu gemütlichen Spaziergängen oder Fahrradtouren am Seeufer ein.
7. Der Edersee (Hessen)
Die gesamte Staumauer ist 48 Meter hoch und 400 Meter lang. Sie kann von Besuchern besichtigt werden.
Der Edersee in Nordhessen ist mit fast zwölf Quadratkilometer Wasseroberfläche einer der größten Stauseen Europas und liegt etwa 50 Kilometer südwestlich von Kassel. Vom Nationalpark Kellerwald-Edersee umgeben, befindet er sich in einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft, so dass sich hier niemand zwischen Bade- und Wanderurlaub entscheiden muss.
In den ausgedehnten Wäldern des Nationalparks gibt es viel unberührte Natur zu entdecken. Wassersportler genießen den See beim Angeln, Tauchen, Windsurfen oder Segeln – und auch für Fahrradfahrer gibt es einige spektakuläre Routen. Wer einfach nur die Sonne genießen und sich anschließend im Wasser abkühlen möchte, wird sich am Strand von Rehbach oder im Strandbad in der Waldecker Bucht wohl fühlen.
8. Der Schaalsee (Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern)
Charakteristisch für die Gegend rund um den Schaalsee sind die dichten Waldlandschaften am Rande des Ufers. Zwischendurch finden sich aber auch lichte Uferbereiche mit kleinen Bootshäusern und Stegen.
Mitten durch den Schaalsee verlief einst die innerdeutsche Grenze. Weitestgehend unbehelligt konnte sich daher eine einzigartige Fauna und Flora entwickeln. Heute verbindet der Schaalsee die Bundesländer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Mit elf weiteren Gewässern gehört der 24 Quadratkilometer große See zum UNESCO Biosphärenreservat Schaalsee.
Das Schwimmen ist allerdings nur an den ausgewiesenen Plätzen erlaubt – beispielsweise in Techin, Dargow oder in der Nähe der Ortschaft Seedorf. Familien mit Kindern besuchen gerne das Strandbad in Zarrentin mit einem weiträumigen Spielplatz.
9. Der Halterner Stausee (Nordrhein-Westfalen)
Auch mit dem Tretboot lässt sich der Halterner Stausee von März bis Oktober wunderbar entspannt erkunden.
Der Halterner Stausee wurde durch die Stauung der Stever und des Mühlenbaches 1930 künstlich angelegt. An schönen Sommertagen zählt der See zu den Top-Ausflugszielen im Ruhrgebiet. Mitten im Naturpark Hohe Mark im nördlichen Ruhrgebiet gelegen, bietet das drei Kilometer lange und zwei Kilometer breite Gewässer Urlaubsfeeling „vor der Haustür“.
Spaziergängern und Fahrradfahrern werden auf dem zehn Kilometer langen Rundweg wunderschöne Seeblicke geboten. Für Wasserratten stehen Paddel-, Tret-, Kanu- und Ruderboote zum Ausleihen bereit. Beliebt sind außerdem die Seerundfahrten mit dem Fahrgastschiff. Im Strandbad mit dem 800 Meter langen Natursandstrand findet sich Freizeitspaß für Groß und Klein.
10. Der Wannsee (Berlin)
Frei nach dem Motto „Wenn die Berliner nicht ans Meer kommen, kommt das Meer eben zu den Berlinern“, wurde für das Strandbad am Wannsee eigens Ostsee-Sand aus Travemünde importiert – inklusive Strandkörbe.
Statt 200 Kilometer an die Ostsee zu reisen, müssen die Bewohner der deutschen Hauptstadt nur eine halbe Stunde Richtung Potsdam fahren - und schon erstreckt sich ein langer Sandstrand vor ihnen. Von der Dampferfahrt bis zum Stand-up-Paddeln ist in der „Badewanne Berlins“, der zu den bekanntesten Badeseen Deutschlands zählt, fast alles möglich.
Schon gewusst?
Streng genommen ist der Wannsee übrigens gar kein eigener See, sondern lediglich eine ausgedehnte Bucht der Havel, die im Berliner Südwesten Wasser für zahlreiche Badebuchten sorgt.