Um den 11. November herum wird in ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und Schweden der Martinstag gefeiert. Es ist der Gedenktag an den heiligen Martin von Tours. Zu diesem Fest gehören zahlreiche Bräuche, die wir in dieser Fotostrecke vorstellen.
Um den 11. November herum wird in ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und Schweden der Martinstag gefeiert. Es ist der Gedenktag an den heiligen Martin von Tours. Zu diesem Fest gehören zahlreiche Bräuche, die wir in dieser Fotostrecke vorstellen. Die Geschichte des römischen Soldatens Martin, der seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilt, kennt fast jeder (das Foto zeigt die Szene an der Kathedrale San Martino in Lucca in Italien). Martin wurde später Bischof von Tours. Seine Grablegung war am 11. November 397 und wurde von einem Lichterzug begleitet. Der Laternenumzug zum Martinstag erinnert an dieses Ereignis. Die neuzeitlichen Martinsumzüge der Kinder führt jedoch ein lebendiger Reiter im Kostüm des römischen Soldaten Martin an. Das Basteln der Laternen ist dabei zur festen Institution geworden. Eine andere Theorie besagt, dass der Laternenumzug seinen Ursprung in einem Erntedank-Brauch hat. Dabei zogen Kinder mit Fackeln von Tür zu Tür und bettelten um Obst und Gebäck. Unser heutiges Martinsfest entstand somit aus verschiedenen alten Bräuchen. Am Zielort des Umzugs wird ein grosses Martinsfeuer angezündet, um das sich die Menschen versammeln. Es ist ein symbolisches Freudenfeuer für Martins gute Tat. Auch hier ist eine Verbindung zu den Erntedank-Feuern der antiken Zeit unverkennbar. Während des gesamten Laternenumzugs werden Martinslieder gesungen. Nach dem Betrachten des Feuers folgt dann in einigen Regionen das Martinisingen oder Martins-Singen. Mit Laternen in der Hand klingeln die Kinder an den Haustüren und "betteln" singend um Süssigkeiten. Bild: rkl_foto / Shutterstock.comIm Norden Deutschlands gibt es beim Martins-Singen noch einen zusätzlichen Spass. Wer Süssigkeiten oder Obst verweigert, muss mit einem Klingel-Streich rechnen. Wer vor der Tür wiederum nicht singt, geht leer aus. Der Weckmann, Stutenkerl, Piefekopp, Buckmann, Maddinsmändel oder Grittibänz, wie er in der Schweiz heisst, ist eine Gebäckfigur aus Hefeteig, die regional zu St. Martin an die Kinder verschenkt wird. Obwohl seine Namen zahlreich sind, sieht der Mann aus Hefe fast überall gleich aus. Ursprünglich stellt die Gebäckfigur einen Bischof dar, sowohl St. Martin als auch St. Nikolaus. Die Pfeife in seiner Hand, ist wahrscheinlich auf den Einfluss der Reformation zurückzuführen. Das katholische Symbol des Bischofstabes wurde dabei ganz pragmatisch zu einer Pfeife "verweltlicht". Ein typisches Festtagsessen rund um St. Martin ist die Martinsgans. Früher wurden einige der Tiere noch vor dem Winter geschlachtet, um sie nicht durchfüttern zu müssen. Eine Legende besagt, dass Gänse Martin verrieten, als dieser sich vor der Bischofsweihe im Stall versteckt hatte. Er liess sie dafür braten. Wer für den Martinsumzug noch rasch eine Laterne basteln möchte, findet in der Fotostrecke "WetterOnline-Laterne basteln" eine Anleitung für ein ganz besonderes und einfach anzufertigendes Modell.