Der Norden Italiens erlebt derzeit die schwerste Dürre seit über 70 Jahren. Flüsse und Felder trocknen aus und Wassernachschub aus den Alpen gibt es kaum. Regen ist weiterhin nicht in Sicht.
Der Norden Italiens erlebt derzeit die schwerste Dürre seit über 70 Jahren. Flüsse und Felder trocknen aus und Wassernachschub aus den Alpen gibt es kaum. Regen ist weiterhin nicht in Sicht. Bereits der Winter ist aussergewöhnlich trocken. Die Berge sind schon früh im Jahr nahezu schneefrei. Im Frühjahr fehlt somit das Schmelzwasser aus den Alpen. In sämtlichen Regionen Norditaliens wird der Notstand ausgerufen. Seit rund sieben Monaten leiden die Regionen am Po unter der Trockenheit. Das Wasser für die Bewässerung der Pflanzen wird zunehmend knapp und bereits jetzt sieht man an vielen Stellen die Folgen von extremer Trockenheit. Die Böden sind vielerorts staubtrocken. Nach der Bewässerung von Feldern kann das Wasser oft kaum versickern. In immer mehr Gegenden trocknen die Felder und Äcker aus. Vielerorts sind Trockenrisse im Boden zu sehen. Manche Kulturen sind bereits komplett vertrocknet. Die Po-Ebene in Norditalien gehört zu den wichtigsten Landwirtschaftsregionen Europas. Der Po ist der längste Fluss Italiens und der wichtigste Wasserlieferant in Norditalien. Aktuell ist er stellenweise zu einem Rinnsal verkümmert. So weit das Auge reicht, sieht man nur Sandbänke. Neben den Sandbänken kommen auch vor Jahren verloren geglaubte Dinge zutage. Wie hier zum Beispiel ein Boot mit seinem Anhänger. An kleinen Häfen im Po wird die extreme Lage noch deutlicher. Die Boote liegen auf dem Trockenen. Ein weiteres Problem ist, dass das Salzwasser der Adria immer tiefer in die Flussarme des Po-Deltas eindringen kann und dort die Anbauflächen versalzt. In einigen Städten ist der Zugang zu Trinkwasser bereits beschränkt. Die Trockenheit ist in weiten Teilen Europas zu spüren. Von Spanien und Portugal über Frankreich und Italien bis in den Osten Deutschlands: Eine Entspannung der Lage ist vorerst nicht in Sicht. Im Gegenteil, trockenes und heisses Hochdruckwetter könnte die Lage in vielen Regionen noch deutlich verschärfen.