Unwetterartiger Dauerregen hat vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz für extreme Schäden gesorgt. Die Lage ist vielerorts katastrophal. Besonders hart trifft es unter anderem das Ahrtal in Rheinland-Pfalz. Dort gibt es ein katastrophales Hochwasser historischen Ausmasses. In der Nacht zum Donnerstag sind in Schuld im oberen Ahrtal sechs Häuser aufgrund der enormen Wassermassen eingestürzt. Zahlreiche Gebäude drohen noch immer einzustürzen, die Menschen werden evakuiert. Tonnen an Gestein und Holz wurden zusammen mit den Wassermassen durch Städte und Dörfer in der Eifel getrieben. Viele Ortschaften rund um den Kreis Ahrweiler sind von der Aussenwelt abgeschnitten. Nach Einschätzung der Feuerwehren werden die Aufräumarbeiten Monate dauern. Autos wurden von den Wassermassen mitgerissen. Das Wasser hat enorme Kräfte. Erbarmungslos rissen die Fluten alles mit. Insgesamt werden nach Stand von Donnerstag mindestens 70 Menschen vermisst. Der Wasserstand am Pegel Altenahr ist aufgrund der grossen Wassermassen ausgefallen. Man geht davon aus, dass dieser gegen Mitternacht eine Höhe von 7 Metern erreicht hat. Auch im Bergischen Land, im Rheinland und Sauerland führen viele Flüsse weiterhin Hochwasser und sind über die Ufer getreten. Die Einsatzkräfte kämpfen seit Stunden mit den Folgen des Unwetters. Strassen sind überschwemmt und Keller geflutet. Hier in Lohmar im südlichen Teil des Bergischen Landes ist die Agger über die Ufer getreten. Im Ort Grossvernich im Kreis Euskirchen sind Teile einer Strasse einfach weggebrochen. In der Region gibt es weiterhin keinen Strom. Bild: Dennis RoeschAuch in Hermesdorf bei Köln ist kein Durchkommen. Bild: Den Sebi via WetterMelder DeutschlandDie bisher gefallenen Regenmengen werden im Süden von Nordrhein-Westfalen auf bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter geschätzt. Bayern ist dieses Mal von grösseren Hochwassern verschont worden. Am Mittwoch waren lediglich wenige kleine Orte wie Selbitz in Oberfranken überschwemmt. Daher rücken nun Rettungskräfte aus Bayern in die Krisengegenden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Die Polizei hat zur Hochwasserkatastrophe in der rheinland-pfälzischen Eifel eine Hotline für Angehörige sowie ein Internetportal für Videos und Bilder eingerichtet. Unter der Nummer 0800-6565651 könnten sich Menschen melden, die Angehörige vermissen, schrieb das Polizeipräsidium Koblenz am Donnerstag auf Twitter. Bisher sind in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz insgesamt mehr als 50 Menschen durch die Regenfluten ums Leben gekommen.