Dürre und Trockenheit - dies sind die Schlagworte, mit denen man Äthiopien meist in Verbindung bringt. Allerdings hat das ostafrikanische Land auch äusserst fruchtbare und feuchte Landschaften zu bieten. Die Berge im Westen und Süden Äthiopiens dienen als Wasserquelle für weite Teile Ost- und Nordafrikas. Besonders in der Regenzeit im Sommer kommen grosse Wassermassen zusammen. Aber selbst in der Trockenzeit führen die Flüsse noch reichlich Wasser, da fast täglich Schauer und Gewitter über die Berge ziehen. Am bekanntesten ist sicherlich der Blaue Nil, der zusammen mit dem Weissen Nil im Sudan zum Nil wird. Er ist mit über 6600 Kilometer der längste Fluss der Erde. In der Regenzeit kommen in den Bergen dabei binnen eines Monats nicht selten über 500 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Die Tierwelt in den Bergen ist einzigartig: Besonders der Bale Mountain Nationalpark gilt als sogenannter "Hot Spot" der biologischen Vielfalt, weil sich die dortigen Arten in absoluter Isolation entwickeln konnten. Als besonders selten und schützenswert gilt der hier beheimatete Äthiopische Wolf. Etwa die Hälfte des Gesamtbestandes von nur noch 450 Tieren lebt im Bale Mountain Park. Auf unserer Reise hatten wir das unfassbare Glück, eines dieser Tiere sehen zu können. Von den knapp 80 im Nationalpark nachgewiesenen Säugetierarten sind 20 in Äthiopien endemisch. Diese leben weltweit nur dort in freier Wildbahn, wie zum Beispiel die Riesenmaulswurfsratte. Da die Höhenlage extrem unterschiedlich ist, herrscht eine gemischt alpine Flora vor. Kennzeichnend sind allerdings die allgegenwärtigen Wacholder-Bäume.