In der immer noch mächtigen Schneedecke im Hochgebirge lässt sich vielerorts sehr gut eine Schicht mit Wüstenstaub aus der Sahara erkennen. Im vergangenen Winter wurde mit südlichen Winden mehrmals Mineralstaub zur Schweiz transportiert.
Die Wetterlage, die um den 6. Februar herrschte, lässt sich besonders gut im Schneeprofil ablesen. Damals befanden sich nicht nur viele Staubpartikel in der Luft, sondern diese wurden auch durch Schneefälle auch "ausgewaschen" und in der Schneedecke abgelagert.
Da am Sonntag die Nullgradgrenze gegen 3500 Meter ansteigt, wird der obere Teil der Schneedecke in den Hochlagen rasch zu schmelzen beginnen. Dadurch werden die verschiedenen Saharastaubschichten nach und nach auch an der Oberfläche sichtbar werden, den Schnee "dreckiger" erscheinen lassen und die Albedo erniedrigen.
Das bedeutet, dass das Sonnenlicht vom Schnee weniger gut reflektiert wird und mehr Energie in Wärme umgewandelt wird, welche zur Schmelze verwendet werden kann. Laut Untersuchungen kann dadurch die Schneedecke im Hochgebirge über einen Monat schneller abschmelzen, wenn die Ablagerungen erst im Frühling stattfinden.
Da das bedeutsamste Saharastaubereignis dieses Jahr bereits im Februar auftrat und anschließend noch viel Neuschnee fiel, ist von einem kleineren Effekt auf die Schneedeckendauer auszugehen. Dennoch kann die Schneeschmelze in den nächsten Wochen und Monaten deutlich beschleunigt werden, wenn der verfärbte Schnee erst mal an der Oberfläche in Erscheinung tritt.
Im folgenden Video zeigen wir, wieviel Saharastaub anfangs Februar in der Region Zermatt abgelagert wurde.