Bildquelle: Achim Christoph - Eines der schönsten Bilder der prachtvollen Dämmerungserscheinungen über Deutschland stammt vom Abend des 18. Februar: Dieses grandiose Purpurlicht wurde um 19:14 Uhr und damit fast 1 1/4 Stunden nach Sonnenuntergang in Aachen fotografiert.
Bildquelle: Heino Strunk - Der eigentliche Sonnenuntergang verläuft noch völlig normal und ohne besondere Farberscheinungen. Das Bild entstand etwa 5 Minuten nach Sonnenuntergang, die niedrigen Stratocumuluswolken liegen gerade noch in den letzten, rötlichen Sonnenstrahlen, die beiden Flugzeuge noch in gleissendem Sonnenlicht. Bildquelle: Heino Strunk - Eine Viertelstunde später beginnt das Spektakel: Erst legt sich ein ungewöhnlich heller, gelblicher Schimmer über den gesamten Westhimmel. Dann glüht der Himmel in einem wahren Feuerwerk der Farben auf. Die Palette reicht vom leuchtenden Orange über satte rötliche Töne bis hin zu hauchzartem Purpur. Bildquelle: Heino Strunk - Langsam zieht sich das intensivste Leuchten tiefer zum Westhorizont zurück, wobei die rötlichen Farbanteile zunehmen. Auch 35 Minuten nach Sonnenuntergang geht immer noch ein geradezu mystisches Leuchten vom Westhimmel aus. Bildquelle: Heino Strunk - Allmählich konzentriert sich das Farbspiel auf das Himmelsgebiet dicht über dem Westhorizont. Während der Himmel dort noch zu glühen scheint, schwindet die Leuchtkraft der purpurnen Farbtöne darüber in feinen Pastellschleiern dahin und verliert sich schliesslich im Blautürkis der aufsteigenden Nacht. Bildquelle: Heino Strunk - 40 Minuten nach Sonnenuntergang liegt immer noch ein breiter Streifen orangenen Lichts über dem Westhorizont und taucht die Abendkulisse in ein magisches Licht. Bildquelle: Heino Strunk - Zum Abschluss der prachtvollen Vorstellung zieht sich das Farbspiel auf einen schmalen Streifen tiefroten Leuchtens dicht über dem Westhorizont zurück, um dort langsam weiter zu verblassen. Das letzte flüchtige Glimmen kann noch fast eine Stunde nach Sonnenuntergang wahrgenommen werden. Bildquelle: Heino Strunk - Am nächsten Morgen wiederholt sich das Schauspiel in umgekehrter Reihenfolge. Wieder glüht der Himmel schon rund eine Dreiviertelstunde vor Sonnenaufgang hell in leuchtend orangenen Lichtgarben auf, gegen die sich über Nacht aufgezogene und noch im Schatten liegende Cirruswolken dunkel abheben. Bildquelle: Heino Strunk - Normalerweise beginnt die Morgendämmerung erst etwa 10 Minuten später und die höchsten Cirruswolken werden erst etwa 20 Minuten vor Sonnenaufgang von den ersten rötlichen Sonnenstrahlen erreicht. Die Farbkulisse dieses Morgens würde dagegen der Malkunst surrealistischer Künstler zur Ehre gereichen. Bildquelle: Chris Wotznitza - Die hinreissenden Farbkompositionen der Abenddämmerung faszinierten am vergangenen Montag auch über Bochum. Auch dort geht das buchstäblich überirdische Leuchten vom atmosphärischen Hintergrund aus. Die Altocumulusflocken im Vordergrund werden schon nicht mehr von den Sonnenstrahlen erreicht. Bildquelle: Marc Thiessenhusen - Das gleiche Schauspiel über Kierspe: Der atmosphärische Schimmer taucht die Dämmerung in Kaskaden leuchtend orangen, rotvioletten und purpurnen Lichts. Bildquelle: Marc Thiessenhusen - Vor dem Purpur des Himmels zeichnen sich in seidig-weisslichem Glanz streifenförmige Cirruswolken ab, die möglicherweise aus dem gealterten Kondensstreifen eines Flugzeugs hervorgegangen sind. Das Leuchten des Hintergrunds erscheint dagegen vollkommen homogen. Bildquelle: Jan Kattenstroth - Dieses Bild des Abendrots über dem Hamburger Hafen entstand bereits am 9. Februar. Es zeigt Cirruswolken im letzten Sonnenlicht etwa 20 Minuten nach Sonnenuntergang. Zu dieser Zeit wirkt die Himmelsfarbe darüber völlig normal, doch fällt das gelbliche Leuchten am Horizont auf. Bildquelle: Kay Gladen - Polare Stratosphärische Wolken, wie sie von Atmosphärenforschern als Erklärung für die ungewöhnlichen Dämmerungsfarben angeführt werden, erscheinen meist in Gestalt so genannter Perlmutterwolken. Dieses Bild entstand in Schweden auf Höhe des 60. Breitengrads in der Nähe des Siljansees. Bildquelle: Daniel Pieper - Dieses Bild entstand am 18.02. nach Sonnenuntergang bei Remscheid. Auffällig sind feine, silbrig-weisse Schlieren, die dem wolkenlosen Himmel ein Aussehen verleihen, als sei er mit dem Pinsel gemalt. Dabei könnte es sich um Feinstrukturen der von Forschern vermuteten Polar Stratosphere Clouds handeln. Bildquelle: Daniel Pieper - Später überwiegen jedoch die rötlichen Farbtöne am Himmelshintergrund und entlarven die zuvor diffusen Schlieren als fein abgegrenzte Cirrusstreifen im Vordergrund. Das Leuchten des Hintergrunds erscheint dagegen kontur- und strukturlos, was für absolut homogen verteilte Partikel spricht. Bildquelle: Ulrich Beinert - Etwa zeitgleich zu den Bildern aus Remscheid entstanden die folgenden Fotos aus dem Cockpit eines Flugzeugs in knapp 11 Kilometer Höhe über Hannover. Gut sieht man den hellen, silbrig-weissen und völlig homogenen Streifen über dem Horizont und auf Flughöhe einige Cirruswolken in Kantenansicht. Bildquelle: Ulrich Beinert - Noch deutlicher wird dies, als der Himmel wenig später eindunkelt: Alle Wolkenstrukturen liegen unterhalb oder auf Flughöhe, das Lichtphänomen darüber ist dagegen vollkommen konturenlos, was für absolut gleichmässig verteilte Aerosole und somit gegen klassische Polar Stratospheric Clouds (PSC) spricht. Bildquelle: Kurt Diedrich - Aus Alsdorf im Rheinland stammt diese Aufnahme des abendlichen Himmelsglühens lange nach Sonenuntergang. Bildquelle: Joachim W. Buchholz - Magisches Abendlicht beherrschte auch die Kulisse über Hildesheim in Niedersachsen zu einer Zeit, zu der es normalerweise bereits hätte stockfinster sein müssen. Bildquelle: Adrian Smith - Nicht nur über Deutschland glühte der Himmel in jenen Februartagen. Dieses Bild wurde am Abend des 18. Februar in Yorkshire in England aufgenommen. Bildquelle: Kevin Boyle - Nicht minder prächtig war die Erscheinung am gleichen Abend über dem Newchapal Observatory zu sehen. Dem goldfarbenen Schimmer des Horizonts entströmen purpurfarbene Lichtschleier bis an die Grenze zur Nacht. Bildquelle: Kevin Boyle - Am Abend des 19. Februar wendete sich das Blatt und plötzlich werden die feinen, silbrig-weissen Faserstrukturen hauchdünner Polarstratosphärischer Wolken - so genannter PSC - sichtbar. Bildquelle: Graeme Whipps - Weit im Norden, über Aberdeenshire in Schottland konnten solche Faserstrukturen bereits am Abend des 16. Februar beobachtet werden. Bildquelle: Graeme Whipps - Auch etwas später, bereits tief in der Dämmerung an der Schwelle zur Nacht bringen diese Wolkenfasern noch immer ein diffuses, rötliches Leuchten hervor. Der Grund: Sie werden immer noch von den letzten Strahlen der längst untergegangenen Sonne erreicht. Bildquelle: Bob Stewart - Über dem schottischen Killiemor steigert sich das Leuchten der hauchzarten, hier wieder völlig konturenlosen Wolkenschleier am 18. Februar zu geradezu überirdischem Glanz. Das unwirkliche, goldgelbe Licht fliesst förmlich über den ruhenden Fjord. Bildquelle: Reinhard Nietze - Über Barsinghausen nahe Hannover werden am Abend des 19. Februar feinste Strukturen in dem faszinierenden Horizontalglühen sichtbar: Bei genauem Hinsehen erkennt man mehrere, vom Horizont nahezu senkrecht in den Himmel aufsteigende Strahlen, so genannte Beamer, wie sie bisweilen auch bei Polarlichtern beobachtet werden können. Bildquelle: Rüdiger Manig - Über dem thüringischen Ernstthal bei Neuhaus nehmen die Schleier deutlichere Formen an: Recht gut kann man dort unregelmässige Konturen am Rande des hellsten Schimmerns erkennen. Bildquelle: Rüdiger Manig - Die Faserstrukturen der Reflexionsfläche treten mit fortschreitender Dämmerung noch etwas klarer hervor. Bildquelle: Michael Heiss - Im Gegensatz dazu stammen die dunklen Strukturen auf dieser am Abend des 20. Februar über Greifswald entstandenen Aufnahme von bereits im Erdschatten liegenden Cirruswolken, die sich gegen den darüber immer noch hell aufschimmernden Himmel abheben. Bildquelle: Achim Christoph - Eines der schönsten Bilder der prachtvollen Dämmerungserscheinungen über Deutschland stammt vom Abend des 18. Februar: Dieses grandiose Purpurlicht wurde um 19:14 Uhr und damit fast 1 1/4 Stunden nach Sonnenuntergang in Aachen fotografiert. Bildquelle: Bob Harrington - Bobqat.com - Wie sehr die Mitte Februar beobachteten Dämmerungsfarben den Farbphänomenen gleichen, die durch Vulkanausbrüche hervorgerufen werden können, macht der direkte Bildervergleich deutlich: Dieses Bild zeigt die purpurfarbenen Leuchterscheinungen nach dem Ausbruch des Pinatubo im Juni 1991. Bildquelle: Bob Harrington - Bobqat.com - Noch zwei Jahre nach jener verheerenden Vulkaneruption rief der in die Stratosphäre eingetragene Vulkanstaub weltweit farbenprächtige Dämmerungsfarben hervor, die den hier gezeigten Lichteffekten durch PSCs in nichts nachstehen. Das Bild zeigt die Abenddämmerung über Seattle. Bildquelle: Heino Strunk - Purpurlicht mit PSC-Wolken über der Antarktis. Anders als die jetzt über Europa beobachteten Leuchterscheinungen lassen PCS-Wolken in den Polarregionen deutliche Strukturen erkennen. Wie glänzende Silberfäden durchziehen sie das in der klaren Polarluft besonders intensive Purpurlicht.