Orkan LOTHAR hat über Weihnachten 1999 eine grosse Schneise der Verwüstung in halb Europa geschlagen. Besonders in Frankreich, Süddeutschland und den Alpen verursachte er Schäden in Milliardenhöhe. Die Karte zeigt die Zugbahn und den jeweiligen Kerndruck des Tiefs am zweiten Weihnachtstag 1999.
Orkan LOTHAR hat über Weihnachten 1999 eine grosse Schneise der Verwüstung in halb Europa geschlagen. Besonders in Frankreich, Süddeutschland und den Alpen verursachte er Schäden in Milliardenhöhe. Die Karte zeigt die Zugbahn und den jeweiligen Kerndruck des Tiefs am zweiten Weihnachtstag 1999. Schon am ersten Weihnachtstag schlagen im Vorfeld des entstehenden Orkans im französischen Le Havre am Ärmelkanal meterhohe Wellen an die Kaimauern. Über Nacht spitzt sich die Lage dann dramatisch zu. Bild: dpa Am Morgen des zweiten Weihnachtstages rast LOTHARs zerstörerisches Sturmfeld über den Norden Frankreichs hinweg und hinterlässt enorme Verwüstungen, wie hier in St-Pierre-sur-Dives in der Normandie. Bild: dpa Im Park von Versailles bei Paris entwurzelt der Orkan binnen kürzester Zeit Tausende Bäume und verwandelt den weltberühmten Park in ein Schlachtfeld. Bild: dpa Aber auch in Paris richtet die brachiale Gewalt der Böen grosse Schäden an. Dabei erreichen die Spitzenböen Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometer pro Stunde. Bild: dpa Dächer werden abgedeckt, Bäume umgeworfen und Baukräne stürzen auf Häuser oder geparkte Autos. Bild: dpa Zudem tritt nach sehr ergiebigen Regenfällen die Seine über die Ufer. Bild: dpa Verheerende Schäden gibt es wenig später auch im Osten Frankreichs. Wie hier in Haguenau im Elsass brechen viele Bäume unter der Gewalt des Sturmes wie Streichhölzer. Europaweit verlieren infolge des Orkans 110 Menschen ihr Leben, die meisten davon in Frankreich. Bild: dpa Dann fegt der Orkan durch Südwestdeutschland, wo er zunächst das Saarland und die Pfalz trifft. In den Mittagsstunden ist dann auch Baden-Württemberg dran. Wie hier bei Karlsruhe werden ganze Waldstücke verwüstet. Bild: dpa Aber auch in der Stadt selbst ist man vor umstürzenden Bäumen nicht sicher. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk sind pausenlos im Einsatz. Die Bewohner werden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Bild: dpa In der Innenstadt von Saarbrücken entwurzelt LOTHAR etliche Bäume. Einige stürzen auf Autos. Hier können die Fahrzeughalter nur noch Totalschaden melden. Bild: dpaGanze Dächer werden abgerissen und stürzen in die Tiefe. Die binnen weniger Stunden in Mitteleuropa angerichteten Zerstörungen gelten als die höchsten Sturmschäden der jüngeren europäischen Geschichte. Die Schadensbilanz beläuft sich auf mehr als 11 Milliarden Euro. Bild: dpa Extrem sind die Verwüstungen im Schwarzwald, wo der Sturm seinen Höhepunkt erreicht. Wie hier bei Emmendingen werden die Waldbestände ganzer Hänge vernichtet. Der Aufenthalt im Freien ist zu dieser Zeit lebensgefährlich. Bild: dpa. Im Schwarzwald-Baar-Kreis wird eine schwere Diesellok von umstürzenden Bäumen erfasst und aus dem Gleis geschleudert. Die extremste Böe dieses Tages wird mit 272 Stundenkilometer auf dem 686 Meter hohen Hohentwiel in der Nähe des Bodensees gemessen. Bild: dpa In Achern (Ortenaukreis) bringt Orkan LOTHAR das Stahldach eines Autohauses zum Einsturz. Dabei werden über 20 Neuwagen beschädigt. Mit einem Kran sind Helfer dabei, die Schäden auf dem Gelände zu beseitigen. Bild: dpaAlle Hände voll zu tun haben die Dachdecker in Baden-Württemberg, wie hier in Ebringen bei Freiburg. Durch den Sturm haben sich Dachpfannen gelöst. Bild: dpaAm Nachmittag tobt der Orkan dann in Bayern. Die Spitzenböe auf dem Wendelstein: 259 Stundenkilometer! Aber auch im Flachland kommt es noch verbreitet zu Orkanböen. Sie hinterlassen auch dort Millionenschäden. In München wird das Zelt des gerade stattfindenden Tollwood-Festivals zerstört. Bild: dpa Auch in der Schweiz hinterlässt LOTHAR eine Schneise der Verwüstung. Boote werden wie Spielzeug ans Ufer des Zürichsees geschleudert. Nur der Süden des Landes bleibt im Schutz der Alpen verschont. Dafür erwischt es zum Abend noch Österreich, ehe sich die tödliche Kraft des Orkans verliert. Bild: dpa. In Zürich reisst der Orkan diesen Kran um, der daraufhin einen Auto unter sich begräbt. Bild: dpaAuch viele Jahre nach dem Sturm sind LOTHARs Schäden im Schwarzwald noch nicht überall beseitigt. Doch zwischen den langsam verrottenden Stämmen spriesst längst wieder frisches Grün. Die Vernichtungsgewalt des Jahrhundertorkans hat auch Platz geschaffen für neues Leben... Bild: dpa.