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Tessin trocknet aus: Tiefe Abflüsse und Seepegel

04:16
21. März 2023

Tiefe Pegel
Wassermangel: Tessin trocknet aus

Tiefe Seepegel und wenig Abfluss.Der Seepegel des Lago Maggiore befindet sich auf tiefem Niveau.

Im Tessin hat es in der vergangenen Woche endlich wieder geregnet. Nach extrem trockenen Monaten waren die Regenfälle aber nur der sprichwörtliche Tropfen auf dem heissen Stein. Auch die Prognosen zeigen nur wenig Regen in naher Zukunft.

Seit etwa zwei Jahren sind Niederschläge auf der Alpensüdseite rar. So fiel im letzten Jahr südlich des Gotthards meist nur rund die Hälfte der durchschnittlichen Jahresregenmengen. Auch der vergangene Winter war deutlich trockener und sehr schneearm im Vergleich zum langjährigen Klimamittel. Dies hat nun weitreichende Folgen.

In der vergangenen Woche riefen einige Gemeinden im Südtessin zum sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser auf. Sie gaben Verhaltensempfehlungen zum Wasserverbrauch ab. In der Gemeinde Breggia ist es sogar verboten, das Auto zu waschen. Im vergangenen Jahr, wurden erste Verbote erst im Juni ausgesprochen.

Maggia bei LocarnoDie Maggia bei Locarno führt sehr wenig Wasser.

Viele Quellen führen in diesem Frühling nochmals deutlich weniger Wasser als letztes Jahr. In Bellinzona beispielsweise liegt die Schüttung bei einer Quelle bei 4 Liter pro Sekunde. Dies ist nur noch die Hälfte verglichen mit dem letzten Jahr. Dabei gab es bereits im vergangenen Jahr schon ein Defizit von 30 bis 50 Prozent.

Probleme ebenso bei Bächen und Flüssen

Neben den Quellen führen auch die Bäche und Flüsse im Tessin sehr wenig Wasser. Der grösste Fluss, der Ticino, ist nur noch ein Rinnsal. Da die Pegel vom Lago Maggiore und auch vom Lago di Lugano sehr tief sind, kommen an vielen Stellen immer mehr Kiesbänke zum Vorschein. So zum Beispiel beim Maggiadelta bei Locarno.

CardadaBlick von Cardada auf das Maggiadelta. Gut zu erkennen ist die Dunstschicht über dem Lago Maggiore.

Die grosse Trockenheit führt auch zu einer erhöhten Waldbrandgefahr. Seit Februar sind immer wieder Wald- und Flurbrände ausgebrochen. Am vorletzten Wochenende brannte es oberhalb der Stadt Lugano. So gilt im gesamten Tessin, im Puschlav und im Bergell ein absolutes Feuerverbot im Freien.

Um das grosse Niederschlagsdefizit zu kompensieren, bräuchte es rund 30 Regentage bis anfangs Mai. Diese Woche ist es aber meist sonnig. Einzig am Freitag könnten einige Schauer niedergehen. Auch für die kommende Woche zeigen die Wettermodelle keine grösseren Niederschläge. Somit spitzt sich die Trockenheit weiter zu und ist vergleichbar mit letztem Frühling. Unsere WetterReporter waren damals im Tessin und in Italien unterwegs, wie im Video zu sehen ist:

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