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Monatsrückblick - Juni: Hitzerekorde und sehr viel Sonne

13:39
30. Juni 2022

Monatsrückblick
Juni: Hitzerekorde und sehr viel Sonne

Badewetter im JuniIm Juni herrschte an zahlreichen Tagen Badewetter vom Feinsten. - © dpa

Der Juni 2022 reiht sich als der viertwärmste seit 1992 ein. Verantwortlich waren nicht nur ein Hitzeintermezzo mit neuen Rekorden, sondern auch die zahlreichen lauwarmen Nächte. Allerdings war der Frühsommermonat auch zeitweise ziemlich turbulent.

Der diesjährige Juni ist die meiste Zeit sommerlich warm, trocken und sonnig verlaufen. Er geht als der viertwärmste Junimonat seit 30 Jahren und als der sechstwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte ein.

Der Juni in Bildern

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Zwischendurch tobten jedoch auch kräftige Gewitter, die mancherorts Unwetterschäden hinterließen. Doch trockene Böden waren in vielen Regionen weiterhin zu beobachten. Dementsprechend waren die Pflanzen wieder Trocken- und Hitzestress ausgesetzt. Besonders drastisch zeigte sich dies im Osten des Landes, wo außerdem größere Waldbrände ausbrachen, wie beispielsweise bei Potsdam.

Von Schafskälte kaum eine Spur

Mit 18,4 Grad lag der Temperaturdurchschnitt im Juni rund zwei Grad über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre. Der Frühsommermonat begann zunächst in den südlichen Landesteilen mit Höchstwerten um 25 Grad. Im Rest des Landes hielt sich anfangs noch ziemlich frische Luft, die die Temperaturen deutlich unter die 20-Grad-Marke drückte. Der deutschlandweite Tiefstwert mit 1,1 Grad wurde am 2. Juni in Gilserberg-Moischeid, 25 Kilometer nordöstlich von Marburg, registriert.

Temperaturmittel Juni 2022Nach 2019, 2003 und 2021 war der Juni 2022 der wärmste seit 30 Jahren.

Wenige Tage später kam die Mittelmeerluft auch im Norden an und es herrschte zeitweise Bade- und Grillwetter. Nachfolgend lag oft feuchte und mitunter schwüle Luft über Deutschland, die sich auch nachts nur wenig abkühlen konnte. Kurz vor dem kalendarischen Sommeranfang überrollte die erste Hitzewelle des Jahres große Teile des Landes. Dabei überschritten die Temperaturen deutlich die 30-Grad-Marke.

Am Rhein und seinen Nebenflüssen sowie von Brandenburg bis Bayern ging es sogar auf brütende 35 Grad und mehr hinauf. Vor allem der Osten meldete neue Junirekorde. Am 19. Juni wurden 39,2 Grad sowohl in Dresden-Strehlen als auch in Cottbus gemessen. Es waren die höchsten Werte deutschlandweit.

Gluthitze über 35 Grad Mehr erfahren

Südlich des Mains hielt sich die Mittelmeerluft längere Zeit. Im Norden machte sich dagegen die Schafskälte zumindest ansatzweise bemerkbar. Die Temperaturen sanken in den Nächten für ein paar Tage auf 10 Grad und darunter.

Doch die meiste Zeit kühlte es in den Nächten nicht wirklich ab. Deshalb trugen die zahlreichen lauwarmen Nächte deutlich zu dem hohen Temperaturdurchschnitt bei.

In manchen Regionen sehr wenig Regen

Im Juni kamen mit rund 60 Liter pro Quadratmeter etwa ein Fünftel weniger Niederschlag als im Klimamittel zusammen. Mehrere Tiefdruckgebiete brachten vor allem den südlichen Landesteilen größere Regenmengen, wie beispielsweise Tief MAYA in den ersten Junitagen.

Die Station Deuerling-Heimberg, westlich von Regensburg, meldete am 5. Juni mit 82,0 Liter pro Quadratmeter den bundesweit höchsten Tagesniederschlag. Auf den ganzen Monat gesehen fiel der meiste Niederschlag mit über 200 Liter pro Quadratmeter am Alpenrand.

Monatsniederschlag im Mittel Juni 2022Der Juni war dieses Jahr wesentlich trockener als im vergangenen Jahr. Noch weniger Niederschläge kamen in den Jahren 2018 und 2019 zusammen.

Die großen Niederschlagsmengen gingen oftmals mit kräftigen Gewittern einher. In einigen Regionen verursachten Unwetter erhebliche Schäden. So hinterließen am Pfingstsonntag starke Gewitter in einigen Orten Süddeutschlands Hagelmassen und Überschwemmungen.

Am 27. Juni stürzten in Oberbayern golf- bis tennisballgroße Hagelgeschosse vom Himmel. Sie zerschlugen Autoscheiben und Dachfenster. Etliche Fahrzeuge wurden zerstört.

Hagelunwetter in Oberbayern

+ 10

Im Osten ging dagegen die Trockenheit weiter. Vor allem von Mecklenburg über Sachsen-Anhalt und Thüringen bis nach Franken wurden vielfach nicht mal ein Drittel des üblichen Juniniederschlags verzeichnet. Gebietsweise fielen weniger als 10 Liter pro Quadratmeter.

Wegen der anhaltenden Trockenheit stieg die Waldbrandgefahr vor allem in Ostdeutschland auf die höchste Stufe. Immer wieder brachen Wald- und Wiesenbrände aus. In Brandenburg vernichtete ein Großfeuer unweit von Potsdam eine Fläche von mehr als 60 Hektar.

Sonne leistet "Überstunden"

Über fehlenden Sonnenschein konnte man sich nicht beklagen. Im Mittel schien die Sonne 275 Stunden lang, das entspricht rund einem Viertel mehr als im langjährigen Mittel.

Die meisten "Überstunden" leistete die Sonne in den Mittelgebirgsregionen und in der Leipziger Tieflandsbucht, wo teilweise mehr als 300 Stunden registriert wurden. Deutlich weniger ließ sich die Sonne mit rund 215 Stunden in Nordfriesland und nahe der dänischen Grenze blicken.

Sonnenscheindauer Mittel JuniDer diesjährige Juni ist der drittsonnigste seit 30 Jahren. Den Rekord hält aber immer noch der Juni 2019, gefolgt vom Juni 2003.
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