WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )
Startseite / WetterNews / Klimawandel /

Fischsterben durch Hitze und Trockenheit

16:42
15. August 2022

Dramatische Bilder
Fischsterben durch Hitze und Trockenheit

1/12
Viele kälteliebende Fische wie diese Bachforelle sind in den vergangenen Tagen in der Schweiz verendet. - © SFV – Jonas Steiner

In vielen Schweizer Gewässern findet zurzeit ein massives Fischsterben statt. Bäche und Flüsse liegen trocken und die hohen Wassertemperaturen sind für kälteliebende Fische tödlich. Durch die zunehmende Erwärmung der Gewässer könnten einige Fischarten in den nächsten Jahrzehnten komplett aus dem Mittelland verschwinden.

Aus dem ganzen Mittelland, dem Jurasüdfuss und der Ostschweiz melden Fischerinnen, Fischer und Kantone in hoher Kadenz ausgetrocknete Gewässer und tote Fische. Laut dem schweizerischen Fischereiverband handelt es sich um ein Fischsterben historischen Ausmasses.

Bilder zeigen vertrocknete Fluss- und Bachabschnitte sowie Fische, die nach Sauerstoff schnappen oder leblos in den ausgetrockneten Pfützen der Gewässer liegen.

Lac des Brenets: Jurasee trocknet ausMehr erfahren

Besonders stark vom Fischsterben betroffen sind die kältebedürftigen Arten, insbesondere Forellen und Äschen. Unter Druck geraten aber auch zunehmend Nasen, Barben, Groppen, Elritzen und Schmerlen.

Bereits 20 Grad Wassertemperatur bedeutet für diese Fische Stress, ab 23 Grad wird es kritisch und über 25 Grad lebensbedrohlich. In den vergangenen Tagen wurden in Bächen und Flüssen vielerorts neue Rekordtemperaturen gemeldet, oft deutlich über 25 Grad.

Mit Abfischungen oder baulichen Massnahmen wurde in vielen Gewässern versucht Fische vor dem Hitzetod zu bewahren. Etwa in Schaffhausen hatte man vor einiger Zeit an einem Rheinzufluss ein Kaltwasser-Pool für die bedrohten Äschen geschaffen. Unser WetterReporter David Volken berichtete vor Ort.

In den kommenden Jahrzehnten werden heisse und trockene Sommer wie dieser gemäss Klimamodellen immer häufiger. Wenn die Gewässertemperaturen im Schweizer Mittelland regelmässig auf 25 Grad und mehr steigen, werden Forellen und Äschen komplett aus Rhein, Aare, Thur und Co. verschwinden.

Selbst in den kühlen Gewässern der Alpen werden diese Fische immer seltener. Der Grund dafür ist die intensive Nutzung der Gewässer zur Stromproduktion. Unterhalb von Staumauern verbleibt oftmals nur ein winziger Bruchteil der natürlichen Wassermenge im Bach oder Fluss. Den Fischen wird so ihre Lebensgrundlage entzogen.

Das könnte Sie auch interessieren
Kalte Nächte stehen bevor.
Kalte Nächte stehen bevor.

Frostnächte stehen bevor

Kritische Lage für Obst- und Weinbauern
Alle Tickerbeiträge
Link zu dieser Seite / Seite empfehlen
Seite per E-Mail empfehlen Mail

Das Wetter in ...