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Wetterrückblick

Samstag, 27.02.2021

Rückblick Winter 2020/21

Durchschnittlich und doch extrem

Auf dem Papier gehört der Winter 2020/21 am Ende zum Mittelmass. Besonders der Februar packte alle Extreme aus, die der Monat überhaupt zu bieten hat. Daher werden die reinen Zahlen dem Winter kaum gerecht.

Der Winter 2020/21 brachte lange und viel Schnee. Bild: Helene

Mit einer Mitteltemperatur von 1,8 Grad geht der Winter 0,4 Grad milder zu Ende als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Nach einem eher durchschnittlichen Winterstart kam ein Februar der Extreme: Auf Rekordkälte folgten innerhalb nur weniger Tage neue Temperaturrekorde. Am kältesten war es am 10. Februar in Mühlhausen-Görmar in Thüringen mit minus 26,7 Grad. Mit plus 22,0 Grad war es in Ohlsbach am Rande des Schwarzwalds am 25. aussergewöhnlich warm. Somit brachte es der Februar innerhalb weniger Tage auf Unterschiede von fast 50 Grad.

Rein auf dem Papier geht der Winter nur wenig überdurchschnittlich mild zu Ende.

Auch wenn der Winter mild zu Ende geht, so gab es doch recht viel und lange Schnee. Im Mittel gab es an 28 Tagen eine Schneedecke und die durchschnittliche maximale Schneehöhe betrug 21 Zentimeter. Dies ist deutlich mehr als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Doch es gab auch zahlreiche "positive" Extreme: Ende Februar purzelten die Rekorde reihenweise. Insgesamt gab es sechs warme Tage mit Spitzenwerten über 20 Grad am Stück: Dies ist ein neuer Rekord für den Winter.

Von Rekordwärme über Extremkälte bis zu viel Schnee - der Winter 2020/21 war ganz anders als seine Vorgänger und doch sehr ähnlich.

Mit 180 Liter Niederschlag pro Quadratmeter war der Winter durchschnittlich nass. Auf einen recht trockenen Dezember folgte ein nasser Januar. In den Mittelgebirgen fiel dabei reichlich Schnee. Am Ende des Monats sorgten Dauerregen und Tauwetter für Hochwasser. Im Februar gab es vom Münsterland bis nach Thüringen mit einem halben Meter Rekordschneehöhen. Die regionalen Unterschiede waren beim Niederschlag allerdings gross. Während im Schwarzwald über 700 Liter vom Himmel kamen, reichte es in Teilen Sachsen-Anhalts nur für 70 Liter.

Auch beim Niederschlag war der komplette Winter nur Mittelmass.

Mit rund 175 Sonnenstunden präsentierte sich der Winter leicht überdurchschnittlich sonnig. Während der Dezember besonders im Osten viele Sonnenstunden zu bieten hatte, blieb der Januar meist trüb. Im Februar war es dann deutlich sonniger als im Mittel. Absolut gesehen schien die Sonne mit knapp über 100 Stunden vom Taunus bis zum Sauerland am seltensten. Mit fast 400 Stunden war die Zugspitze unangefochtener Spitzenreiter. Im Hochgebirge ist der Himmel im Winter naturgemäss am häufigsten blau, da sich in den Tälern vielfach Hochnebel bildet.

Durch den sehr sonnigen Februar hat es am Ende doch noch für einen durchschnittlich sonnigen Winter gereicht.

(Ein Bericht von Björn Goldhausen aus der WetterOnline-Redaktion)

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