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Wetterrückblick

Montag, 31.05.2021

Rückblick Frühling 2021

Kältestes Frühjahr seit Jahren

Der Frühling 2021 ist einer der drei kältesten der letzten 30 Jahre gewesen. Aber so endlos sich das Warten auf Sonne und Wärme auch anfühlte: In Sachen Regen und Sonnenschein blieb dieses Frühjahr vollauf im Durchschnitt. Auffällig war nur der Kontrast zu den Vorjahren.

Kalte Nordmeerluft mit vielen Wolken und Schauern prägt im Frühling 2021 immer wieder das Himmelsbild. Blütenpflanzen und Bienen haben es schwer.

Mit nur 7,2 Grad war der Frühling 2021 im Mittel rund anderthalb Grad kälter als im langjährigen Durchschnitt. Hochdruckgebiete zeigten Mitteleuropa bis auf kurze Ausnahmen stets die kalte Schulter, sodass der Wind häufig aus nördlichen Richtungen wehte. Während der März immerhin noch durchschnittliche Temperaturen bescherte, blieb es vor allem im April aussergewöhnlich kalt, sodass der dann ebenfalls unterkühlte Mai die Pflanzenentwicklung nachhaltig ausbremsen konnte. Sie lag Ende Mai gegenüber dem Klimamittel um zwei bis drei Wochen zurück.

Der Frühling 2021 lässt bei den Temperaturen sehr zu wünschen übrig. Er ist der drittkälteste der vergangenen 30 Jahre und der kälteste seit dem Jahr 2013. Im Flächenmittel gibt es an 28 Tagen noch mal Nachtfrost.

Wärmster Ort war das baden-württembergische Waghäusel nahe Karlsruhe, wo am 9. Mai 31,3 Grad gemessen wurden. Aber auch in Teilen Bayerns sowie im Osten des Landes wurde an den Folgetagen die 30-Grad-Marke knapp überschritten. Trotz solcher kurzer Warmphasen reichte es nur für vier Sommertage mit 25 Grad und mehr, im Flächenmittel gab es sogar nur 1,6 Sommertage. Kältester Ort war Messstetten auf der Schwäbischen Alb mit minus 13,6 Grad am 6. April. Im Flachland war es schon am 19. März mit minus 13,1 Grad in Oberstdorf am eisigsten.

Mit einer Niederschlagssumme von 177 Liter pro Quadratmeter wurde in diesem Frühling im Flächenmittel fast genau die langjährige Durchschnittsumme erreicht. Am meisten regnete oder schneite es am Alpenrand mit teils über 600 Liter und im Schwarzwald mit bis zu 500 Liter pro Quadratmeter. Am trockensten war es im thüringischen Sömmerda nahe Erfurt mit gerade mal der Hälfte des Klimamittels sowie im Grossraum Mannheim, Teilen Sachsen-Anhalts und der Uckermark, wo rund zwei Drittel der durchschnittlichen Niederschlagssummen registriert wurden.

Von März bis Mai fielen im Bundesmittel 177 Liter Regen pro Quadratmeter. Am trockensten war es in Teilen Thüringens, Sachsen-Anhalts und Brandenburgs.

Auffällig war, dass die Niederschläge zwischendurch immer wieder bis in mittlere Lagen herab teilweise als Schnee fielen. Vor allem im unterkühlten April mischten sich sogar auch im Flachland öfter nasse Schneeflocken unter. In den Hochlagen der Mittelgebirge schneite es aber selbst im Mai noch gelegentlich.

Auch wenn es sich trüber angefühlt hat: Die Zahl der Sonnenstunden bleibt mit rund 490 Stunden nur wenig hinter dem Mittel der letzten 30 Jahre zurück.

Die Sonne zeigte sich in den drei Frühlingsmonaten mit rund 490 Stunden nur minimal weniger als im langjährigen Mittel. Am sonnigsten war es auf der Ostseeinsel Rügen sowie rund um den Bodensee mit rund 620 Stunden. Dagegen blieb es im Sauerland und in Teilen Ostfrieslands mit nur etwa 360 Sonnenstunden ausgesprochen trüb. Dass der Frühling dennoch auch in vielen anderen Landesteilen als eher sonnenscheinarm empfunden wurde, ist vor allem der Erinnerung an die sehr sonnigen und warmen Frühlingsmonate der vergangenen Jahre geschuldet.

(Ein Bericht von Jürgen Vollmer aus der WetterOnline-Redaktion)

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