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Wetterrückblick

Sonntag, 30.05.2010

Rückblick Frühling 2010

Wonnemonat war der April

Im diesjährigen Frühling lagen die Durchschnittstemperaturen zwischen etwa 7 Grad im Küstenumfeld und knapp 10 Grad im Rheintal. Damit betragen die Abweichungswerte gegenüber dem langjährigen Mittel nur einige Zehntelgrad und fallen damit vernachlässigbar gering aus. Mitte März kam der Frühling rasch und mit Macht. Darum fiel der März nach einem aussergewöhnlichen Kaltstart schliesslich doch noch ein halbes Grad wärmer als im langjährigen Mittel aus.

Wärmer als im Schnitt war es auch im April. Zudem schien die Sonne in diesem insgesamt freundlichsten Frühlingsmonat verbreitet über 200, auf einigen Nord- und Ostseeinseln sogar mehr als 240 Stunden lang. Der nasse Mai führte zu einem Oderhochwasser und kompensierte das Niederschlagsdefizit der Monate März und April nahezu komplett. Ausserdem war der sogenannte Wonnemonat so kühl, dass er das Temperaturplus der beiden Vormonate ausglich.

Der meteorologische Frühling hatte mit einer kurzen Tauwetterperiode begonnen. Doch am 6. März hielt der Märzwinter mit 5 bis 20 Zentimeter Neuschnee Einzug. Es folgten strenge Nachtfröste mit Tiefstwerten zwischen minus 10 und örtlich sogar minus 22 Grad. So kalt war es in einigen Landesteilen Anfang März seit Beginn der Messaufzeichnungen noch nie! In der zweiten Märzhälfte stellte sich die Grosswetterlage schnell in Richtung Frühling um.

Grosse Trockenheit und hohe Waldbrandgefahr prägten den Monat April. Fast überall schien die Sonne deutlich öfter als im sogenannten Wonnemonat Mai. Infolge der häufigen Nordwindlagen kam es nach dem Ausbruch des Gletschervulkans "Eyjafjallajokull" häufiger zu Problemen im Flugverkehr durch isländische Asche.

Der Wonnemonat Mai fiel kühl und nass aus. In Brandenburg musste gegen Ende Mai wegen des Oderhochwassers die höchste Alarmstufe ausgerufen werden. Die Hochwasserlage an der Oder und in Polen war das Resultat des sehr niederschlagsreichen Monats. Vom Alpenrand bis zur Oder-Neisse-Linie fielen verbreitet über 100 Liter, regional sogar 150 Liter bis 200 Liter Regen. Damit hat es im Osten und Süden anderthalb- bis zweimal, am Nordostrand vom Harz örtlich sogar viermal so viel geregnet wie im langjährigen Mittel.

Der Mai wurde aber auch aufgrund der niedrigen Temperaturen seinem Ruf als Wonnemonat kaum gerecht. Verbreitet war es ein bis zwei Grad kälter als im Schnitt. Eine klassische Eisheiligenwetterlage mit Nachtfrösten von 0 bis minus 3 Grad und Bodenfrost von regional unter minus 5 Grad stellte sich etwas verfrüht schon um den 5. Mai ein. Danach folgten zur Eisheiligenzeit aussergewöhnlich späte Frühjahrs-Schneefälle bis in die Täler der Mittelgebirge und der Alpen herab.

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