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Wetterrückblick

Donnerstag, 30.04.2020

Rückblick April 2020

Rekordsonnig und sehr trocken

Blauer Himmel von früh bis spät und kaum ein Tropfen Regen. So präsentierte sich der April in weiten Teilen. Ein neuer Sonnenscheinrekord war die Folge. Trotz vielfach kalter Nächte endet der Monat im Schnitt überdurchschnittlich warm.

Staubige Felder: Der ausbleibende Regen machte Hobbygärtnern und Landwirten zu schaffen. Bild: dpa

Mit einer Mitteltemperatur von 10,5 Grad ist der April überdurchschnittlich warm ausgefallen. Im Vergleich zum Mittel der vergangenen 30 Jahre war es 1,6 Grad wärmer. Aufgrund der vielen Hochs brachte der Monat grosse Unterschiede zwischen Nacht und Tag: So fielen die Nächte meist unterdurchschnittlich kalt aus, während die Tage warm waren. Mit mehr als fünf Grad gab es die grössten positiven Abweichungen in den Mittelgebirgen. Gleichzeitig war es im Nordosten und in einigen Tälern kaum ein Grad wärmer als im Mittel.

Der April 2020 geht als siebtwärmster seit rund 140 Jahren in die Wettergeschichte ein.

Am wärmsten war es am 17. in Waghäusel-Kirrlach nördlich von Karlsruhe mit 26,5 Grad. Dort zeigte das Thermometer an insgesamt acht Tagen Werte von über 25 Grad an. Die tiefste Temperatur im Flachland wurde gleich zu Monatsbeginn in Bad Königshofen in der Röhn mit minus 11 Grad gemessen. Im ganzen Monat gab es besonders in der Nordosthälfte verbreitet mehr Tage mit Frost als im Dezember, Januar oder Februar. In Sohland an der Spree fror es an insgesamt 23 Tagen. Mancherorts gab es sogar fast jeden Morgen Bodenfrost.

Dank der letzten Monatstage reichte es im Schnitt immerhin für etwas Regen.

Mit rund 17 Liter Regen pro Quadratmeter war der April der dritttrockenste seit Messbeginn. Bei einem häufig böigen Ostwind trockneten die Böden oberflächlich rasch aus. In der Folge stieg die Waldbrandgefahr stark an. Regional kam es auch zu grösseren Feuern. Bis zum 27. blieb es in weiten Landesteilen fast komplett trocken. Erst in den letzten Monatstagen wurde es wechselhafter. Viel Regen kam dabei allerdings fast nur am Alpenrand zusammen. Dort reichte es am Ende verbreitet für mehr als 50 Liter.

Mit etwas mehr als 290 Sonnenstunden wurde der alte Rekord aus dem Jahr 2007 knapp übertroffen.

Mit durchschnittlich über 290 Stunden Sonnenschein war der April der sonnigste seit Messbeginn. Im Schnitt sind dies über 160 Prozent der mittleren Sonnenscheindauer. Insgesamt gab es seit Beginn der Aufzeichnungen nur vier Monate mit mehr Sonnenschein. Dies waren der Mai 1989, der Juli 2006, der Juli 2018 und der Juni 2019. Absolut gesehen schien die Sonne in München mit rund 325 Stunden am längsten. Am wenigsten Sonne gab es in Oberstdorf mit 230 Stunden. Aber auch dort wurde der Durchschnittswert weit überschritten.

Einen neuen Sonnenscheinrekord hat es nicht nur im April, sondern auch im ersten Jahresdrittel gegeben.

(Ein Bericht von Björn Goldhausen aus der WetterOnline Redaktion)

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