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Wetterrückblick

Samstag, 27.02.2010

Rückblick Februar 2010

Schneemassen im Spätwinter

Der Monat ist schneereich gestartet. Tief "Miriam" liess die Schneedecke in einigen Regionen auf einen halben Meter wachsen. Weitere Schneefalltage verursachten Engpässe bei der Streusalzversorgung, Verkehrsunfälle und Strassensperren. In Greifswald wuchs die Schneedecke auf beinahe 65 Zentimeter und damit über den Stand aus dem Katastrophenwinter 1979. An der Ostsee säumten Eismassen die Küste, die Fährverbindung nach Hiddensee war eingestellt. Selbst in den weissen Karnevalshochburgen rieselten am Rosenmontag neben Kamelle weitere Flocken.

Nach Aschermittwoch setzte sich mit dem schrittweisen Übergang zu einer milden Südwestwindlage mehr und mehr Tauwetter durch. Es nahm an den letzten Monatstagen massive Formen an. Vom Alpenrand bis zum Nordrand der Mittelgebirge stieg das Quecksilber auf vorfrühlingshafte 10 bis 16 Grad. Schneeglöckchen- und Haselblüte liessen nicht lange auf sich warten. Das rasche Abtauen des Schnees führte an den Flüssen zu Hochwasser. Der ereignisreiche und unvergessliche Februar verabschiedete sich mit Sturm und Orkanböen.

Der Monat war insgesamt kälter als im Schnitt. Signifikante Temperaturdifferenzen zum langjährigen Durchschnitt ergaben sich dennoch nicht. Vielmehr waren die negativen Abweichungen moderat, denn sie lagen im Süden lediglich einige Zehntelgrad, im Norden zwischen Oder und Ems etwa ein bis zweieinhalb Grad unter dem Klimamittel. Die durchschnittliche Temperatur schwankte in diesem Februar meist zwischen etwa plus 2 Grad am Oberrhein und minus 1 Grad in Ostseenähe.

Im Südosten und Osten fiel dieser kalte Spätwintermonat trotz vieler Tage mit Schneefall in Bezug auf das klimatologische Mittel trocken aus. Es kamen meist nur 10 bis 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen. Das sind 40 bis 85 Prozent des langjährigen Durchschnitts. Im Westen und Nordwesten zeigte sich der Monat dagegen nicht zuletzt aufgrund intensiver Regenfälle im letzten Februardrittel deutlich nasser. Dort waren meist 40 bis 85 Liter Niederschlag zu verbuchen.

Die Sonne schien deutlich seltener als in den meisten Jahren zu dieser spätwinterlichen Zeit üblich ist. Insgesamt länger als 50 Stunden zeigte sich die Sonne nur zwischen Donau und Alpen sowie östlich von Harz und Thüringer Wald. Dort konnte man häufig von Föhneffekten infolge einer südwestlichen Anströmung profitieren. Noch wesentlich grösser und damit signifikant waren die Sonnenscheindefizite im Westen und Nordwesten. So gingen zwischen der Pfalz und dem Emsland nur magere 20 bis 40 Sonnenstunden in die Annalen der Statistiker ein.

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