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Die kalte und dunkle Jahreszeit - Winteranfang

Winteranfang

Die kalte und dunkle Jahreszeit

Verschneite Landschaft zum Winteranfang
Inhalt

Der Winteranfang markiert den astronomischen Beginn des Winters am 21. oder 22. Dezember. Es ist der Zeitpunkt der Wintersonnenwende, an dem die Sonne über dem südlichen Wendekreis senkrecht steht. Auf der Nordhalbkugel ist dann der Tiefpunkt der dunklen Jahreszeit erreicht. Von da an werden die Tage wieder länger und heller.

Wann ist Winteranfang?

Das Jahr wird in verschiedene Perioden unterteilt, die Jahreszeiten. Diese zeichnen sich durch charakteristische astronomische oder klimatische Eigenschaften aus. Mit dem kalendarischen Winteranfang, meist am 21. oder 22. Dezember, erreicht die Sonne den südlichsten Punkt auf ihrer scheinbaren Bahn am Himmel, den südlichen Wendekreis.

Daher spricht man auch von der Wintersonnenwende. Die Sonne steht dann genau 23,5 Grad südlich des Äquators senkrecht am Himmel. Das bedeutet, dass die Sonne auf der Nordhalbkugel den niedrigsten Stand über dem Horizont erreicht. Auf der Südhalbkugel ist dagegen der längste Tag des Jahres und gleichzeitig der kalendarische Sommeranfang.

Vom offiziellen Winteranfang sprechen wir, wenn wir den kalendarischen Winterbeginn meinen. Allerdings richtet der sich genau genommen nicht nach dem Kalender, sondern nach der Position der Erde zur Sonne. Daher ist der Begriff astronomischer Winteranfang genauer.

Schon gewusst?

Der Tag des Winteranfangs variiert, da ein Jahr laut Kalender 365 Tage dauert, das astronomische Jahr aber 365 Tage, 5 Stunden und 49 Minuten. Um die Differenz auszugleichen gibt es alle vier Jahre ein Schaltjahr.

Der Zeitpunkt des astronomischen Winteranfangs fällt nicht immer auf denselben Kalendertag. Deshalb kann der kalendarische Winteranfang um einen Tag variieren. Meistens fällt der astronomische und daher auch der kalendarische Winterbeginn aber auf den 21. Dezember. Hier die Stichtage bis zum Jahr 2029:

  • 22. Dezember 2023 um 04:27 Uhr MEZ

  • 21. Dezember 2024 um 10:21 Uhr MEZ

  • 21. Dezember 2025 um 16:03 Uhr MEZ

  • 21. Dezember 2026 um 21:50 Uhr MEZ

  • 22. Dezember 2027 um 03:27 Uhr MEZ

  • 21. Dezember 2028 um 09:19 Uhr MEZ

  • 21. Dezember 2029 um 15:13 Uhr MEZ

Wie entstehen Jahreszeiten?

Wann endet der Winter?

Nach dem kalendarischen Winteranfang wandert die Sonne wieder zurück in Richtung Äquator. Dabei werden die Nächte auf der Nordhalbkugel wieder kürzer und die lichte Tageslänge nimmt allmählich zu. Bis Mitte Januar ist dies allerdings erst einmal kaum wahrzunehmen. Der Winter endet etwa drei Monate später am 21. oder 22. März mit der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche oder mit dem kalendarischen Frühlingsanfang.

Wie kommt es zum Winteranfang?

Wie entstehen die Jahreszeiten? (Infografik)Die Erdachse ist zur Ekliptik geneigt, das heißt zu der Ebene, in der die Erde (und auch die anderen Planeten) die Sonne umkreist. Die Schiefstellung der Erdachse während eines Umlaufs um die Sonne führt zu den Jahreszeiten.

Ursache für die Jahreszeiten ist die unterschiedlich schnelle Bewegung der Erde in ihrer Bahn um die Sonne. Auf der Nordhalbkugel sind Frühling und Sommer etwa zehn Tage länger als Herbst und Winter.

Die Erde umrundet die Sonne in 365 Tagen. Dabei ist die Erdachse zur Umlaufbahn um 23,5 Grad geneigt. Das hat zur Folge, dass sich der Einfallswinkel der Sonnenstrahlung gegen die Erdoberfläche im Laufe eines Jahres ändert und der Erdball auf seiner Reise um die Sonne unterschiedlich stark bestrahlt wird.

Im Winter treffen die Sonnenstrahlen auf der Nordhalbkugel in einem mehr oder weniger flachen Winkel auf. Dabei steht die Sonne vergleichsweise niedrig am Himmel, im Sommer dagegen hoch. Die tiefstehende Wintersonne kann die Luft aber auch nicht so stark erwärmen wie im Sommer. Deshalb ist es auf der winterlichen Erdhalbkugel auch erheblich kälter als im Sommerhalbjahr.

Was ist der meteorologische Winteranfang?

sonne-steht-tief-im-winterIm Winter treffen die Sonnenstrahlen in einem flachen Winkel auf. Die Sonne steht viel niedriger über dem Horizont als im Sommer. Deshalb erwärmt sich die Erde weniger.

Der meteorologische Winter wird anders als der astronomische Winter den vollen Monaten Dezember, Januar und Februar zugeordnet. Meteorologisch beginnt der Winter daher bereits am 1. Dezember, denn für die Meteorologen war es vor allem in den Angangstagen ihrer Wissenschaft aus statistischen Gründen einfacher immer drei ganze Monate einer Jahreszeit zuzuordnen. So sind die Wetterdaten für einen längeren Zeitraum besser zu vergleichen.

Der meteorologische Herbst endet daher am 30. November. Diese Definition wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festgelegt. Generell beginnen in der Meteorologie der Frühling, Sommer, Herbst und Winter immer am selben Tag:

  1. Frühling: März, April, Mai (1. März bis 31. Mai)

  2. Sommer: Juni, Juli, August (1. Juni bis 31. August)

  3. Herbst: September, Oktober, November (1. September bis 30. November)

  4. Winter: Dezember, Januar, Februar (1. Dezember bis 28. oder 29. Februar)

Der gefühlte Winter

schneeflocken schnee winterDer erste Schnee im Herbst! Viele denken dann schon, der Winter beginnt.

Der Winter ist bei uns auf der Nordhalbkugel der Erde die kälteste und auch die dunkelste der vier Jahreszeiten. Auf der Nordhalbkugel wird zur Wintersonnenwende der Tiefpunkt der dunklen Jahreszeit erreicht. Von da an werden die Tage allmählich wieder lichter. Das heißt, die mögliche Ausbeute an täglichem Sonnenschein nimmt dann wieder zu.

Doch wenn schon im November der erste Schnee fällt, gibt es für viele Menschen auch einen gefühlten Winteranfang. Man fühlt sich bereits in den Winter versetzt. Das ist auch dann der Fall, wenn wirklich kaum noch etwas an den Herbst erinnert, wie zum Beispiel kahle Bäume und lange kalte Phasen mit Frost ab November.

Der phänologische Winterbeginn

winter kahle bäumeKahle Bäume sind typisch für den phänologischen Winter. Die Vegetation kommt meist schon im November zur Winterruhe.

Eine weitere Art den Winter zu bestimmen, ist die sogenannte phänologische Methode. Hierbei richtet sich der Winteranfang nach den Phänomen in der Natur. Bei der Pflanzenbeobachtung leitet man den Beginn des Winters direkt vom Entwicklungsstand verschiedener Pflanzen ab.

Der phänologische Winteranfang ist in erster Linie vom Wetter, vom Mikroklima der Umgebung und von der geografischen Breite und Länge abhängig. Meist findet der phänologische Winteranfang beispielsweise in Städten später statt, als auf dem Lande. Ebenso fängt er im Süden später an als im Norden.

Den Beginn des phänologischen Winters markiert in der Regel der Blattfall der Stiel-Eiche, des spätreifenden Apfels und der Nadelfall der Europäischen Lärche. Von da an herrscht in der heimischen Vegetation Winterruhe.

In der Phänologie endet der Winter mit dem Blühbeginn der ersten Schneeglöckchen und der Haselblüte. Dann fängt der Frühling an.

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