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Wassertröpfchen gehen in Luft über - Verdunstung

Verdunstung

Wassertröpfchen gehen in Luft über

Wasser verdunstet über Acker
Inhalt

Verdunstung tritt auf, wenn Wasser (oder eine andere Flüssigkeit) vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht.

Was ist Verdunstung?

Wasser kommt in unserer Atmosphäre in allen drei Aggregatzuständen (fest, flüssig und gasförmig) vor. Welchen Zustand es einnimmt, hängt von der Temperatur ab.

Verdunstung bedeutet, dass Wasser langsam vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht, ohne zu sieden. Das bedeutet, dass die Temperatur unter dem Siedepunkt bleibt.

Durch die starke Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Asphaltdecke schnell. Die Restfeuchte auf der Fahrbahn verdunstet.Durch die starke Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Asphaltdecke schnell. Die Restfeuchte auf der Fahrbahn verdunstet.

Verdampfen ist der Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand bei Siedetemperatur.

Warum verdunstet Wasser?

Hat das Wasser eine Temperatur über null Grad Celsius, ist das Wasser flüssig und steht im Austausch mit der Luft. Das bedeutet, dass ein Teil der winzigen Wasserteilchen in die Luft aufsteigt und gasförmig wird, wodurch diese nicht sichtbar sind.

Der Wasserkreislauf: Das Wasser verdunstet über dem Meer. Über dem Land regnet es. Es sammelt sich zu Flüssen und fließt ins Meer zurück.Der Wasserkreislauf: Über den Gewässern verdunstet das Wasser. Über dem Land regnet es aus den Wolken. Es sammelt sich in Flüssen und fließt ins Meer zurück. Dieser Kreislauf endet nie.

Wird das Wasser stark erwärmt, geraten immer mehr Wasserteilchen in schnelle Bewegung und immer mehr von ihnen verlassen dadurch die Wasseroberfläche. Sie überwinden die Anziehungskraft der anderen Wassermoleküle und dringen in die Luft ein. Je näher sie an der Oberfläche sind, desto wahrscheinlicher ist dies.

Wie misst man die Temperatur?

Dabei werden in kürzester Zeit sehr viele Wasserteilchen von der Luft aufgenommen und der Wasserdampf wird mit bloßem Auge sichtbar. Da die schnelleren Moleküle das Wasser verlassen, sinkt die mittlere Geschwindigkeit der Moleküle und damit ihre Bewegungsenergie. Das Wasser kühlt wieder ab.

Dampf steigt über dem heißen Wasser eines Vulkansees auf.Dampf steigt über dem warmen Wasser eines Vulkansees auf.

Wasser verdunstet bei höherer Temperatur schneller, weil wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Sie kann die Wasserteilchen also besser festhalten.

An kühleren Oberflächen können sich die Wasserteilchen in der Luft wieder zu Tropfen zusammenlagern. Das Wasser kondensiert, ähnlich wie bei Nebel.

Analogien und Alltagserfahrungen

Eine Analogie, die jeder schon mal beobachtet hat: Wenn man einen Topf mit Wasser auf dem Herd erhitzt, beginnt das Wasser allmählich zu verdampfen. Diesen Wasserdampf sieht man aufsteigen.

Die heiße Luft über der Wasseroberfläche nimmt dabei winzig kleine Wassertröpfchen auf und das Wasser geht vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über.

Links: Wasser verdampft sichtbar, weil es stark erhitzt wird. Rechts: Wasser verdunstet unsichtbar.Links: Wasser verdampft sichtbar, weil es stark erhitzt wird. Rechts: Wasser verdunstet unsichtbar.

Der Siedevorgang ist daran erkennbar, dass das Wasser sprudelt und blubbert. Dies geschieht ab einer Temperatur von 100 Grad Celsius, dem sogenannten Siedepunkt des Wassers. Der Wasserdampf ist dann heiß und feucht.

Die Verdunstung ist umso stärker, je höher die Temperatur ist und je größer die Oberfläche der Flüssigkeit ist.

Der Vorgang der Verdunstung ist auch in anderen Alltagssituationen zu beobachten:

  • Nach dem Baden verdunstet das Wasser auf der Haut.

  • Wir kühlen uns ab, indem wir schwitzen. Dabei verdunstet Wasser auf unserer Haut und kühlt sie ab.

  • Das Wasser in frischer Wäsche verdunstet beim Trocknen.

  • Regenpfützen trocknen allmählich aus, weil das Wasser darin verdunstet.

  • Farbe wird fest, weil die darin enthaltenen Lösungsmittel verdunsten.

Auch bei Zimmertemperatur verdunstet Wasser, allerdings deutlich langsamer als beim Wasserkochen.

Was geschieht bei der Verdunstung?

Bei der Verdunstung kühlt sich die Luft ab, da beim Verdunstungsprozess verborgene Wärme, die sogenannte latente Wärme, freigesetzt wird.

 Durch die Verdunstungskälte über der Hageldecke bildet sich flacher Nebel. Über einer Hageldecke verdunstet Wasser. Die Luft darüber kühlt sich ab. Durch die Verdunstungskälte über der Hageldecke bildet sich flacher Nebel. - Bild: Daniel Weisser

Verdunstung findet immer dann statt, wenn die Luft nicht mit Wasser gesättigt ist, was normalerweise der Fall ist. Hohe Temperaturen, trockene Luftmassen, Sonneneinstrahlung und Wind beschleunigen den Verdunstungsprozess.

Wie entsteht Wind?

Die Sonnenstrahlung hat einen direkten Einfluss auf die Temperatur und damit auf die Verdunstung. So trocknet Wäsche an einem sonnigen Tag wesentlich schneller als an einem bewölkten Tag ohne Sonnenschein.

Das in frischer Wäsche enthaltene Wasser verdunstet beim Trocknen.Das in der frischen Wäsche enthaltene Wasser verdunstet beim Trocknen, und zwar am schnellsten bei Sonnenschein und geringer Luftfeuchtigkeit.

Durch Luftbewegungen wird immer wieder neue, trockenere Luft an die Wasseroberfläche gebracht. Bei stärkerem Wind erfolgt der Luftmassenwechsel schneller, sodass mehr Wasser verdunsten kann.

Ist die Luft über der Wasseroberfläche feuchter, haben es die Moleküle schwerer, das Wasser zu verlassen. Ist die Luft bereits gesättigt, das heißt die relative Luftfeuchtigkeit beträgt 100 Prozent, kann keine Verdunstung mehr stattfinden.

Niedrige Temperaturen und eine feuchte Luftmasse, die bereits mit Wasserdampf gesättigt ist, verlangsamen oder verhindern die Verdunstung.

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