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Zeit der wärmsten Phase im Jahr - Sommeranfang

Sommeranfang

Zeit der wärmsten Phase im Jahr

Vom Frühling in den Sommer: Am 21. Juni ist kalendarischer Sommeranfang
Inhalt

Der Sommeranfang markiert den astronomischen Beginn des Sommers am 21. Juni, in manchen Jahren fällt er auch auf den 20. Juni. Es ist der Zeitpunkt der Sommersonnenwende, an dem die Sonne über dem nördlichen Wendekreis senkrecht steht. Der Sommer ist auf der Nordhalbkugel der Erde die wärmste und hellste der vier Jahreszeiten.

Wann ist Sommeranfang?

Das Jahr wird in verschiedene Perioden unterteilt, die sich durch charakteristische astronomische oder klimatische Eigenschaften auszeichnen. Mit dem kalendarischen Sommeranfang, meist am 21. Juni, selten am 20. Juni, erreicht die Sonne den nördlichsten Punkt auf ihrer scheinbaren Bahn am Himmel, den nördlichen Wendekreis.

Daher spricht man auch von der Sommersonnenwende. Die Sonne steht dann genau 23,5 Grad nördlich des Äquators senkrecht am Himmel. Das bedeutet, dass die Sonne auf der Nordhalbkugel den höchsten Stand über dem Horizont erreicht.

Vom offiziellen Sommeranfang sprechen wir, wenn wir den kalendarischen Sommerbeginn meinen. Allerdings hält er sich nicht immer streng an den Kalender, sondern richtet sich nach der Position der Erde zur Sonne. Daher ist der Begriff astronomischer Sommeranfang genauer.

Sommeranfang Zenit Erde WeltallAm kalendarischen Sommeranfang steht die Sonne an ihrem nördlichsten Punkt, am nördlichen Wendekreis, im Zenit (genau senkrecht darüber). Danach wandert die Sonne langsam wieder zurück zum Äquator.

Zur Sommersonnenwende, die man auch als Mittsommer kennt, ist der lichte Tag am längsten, also der längste Tag des Jahres. Die Sommersonnenwende markiert den offiziellen und astronomischen Sommeranfang.

Der Zeitpunkt des kalendarischen Sommeranfangs ist nicht immer an demselben Tag des Jahres, sondern kann variieren. Meistens fallen der kalendarische und astronomische Sommerbeginn auf den 20. oder 21. Juni. Hier die Stichtage bis zum Jahr 2029:

  • 20. Juni 2024 um 22:51 Uhr MESZ

  • 21. Juni 2025 um 04:42 Uhr MESZ

  • 21. Juni 2026 um 10:24 Uhr MESZ

  • 21. Juni 2027 um 16:11 Uhr MESZ

  • 20. Juni 2028 um 22:00 Uhr MESZ

  • 21. Juni 2029 um 03:47 Uhr MESZ

Wann endet der Sommer?

Zur Sonnenwende hin werden die Tage immer ein bisschen länger, danach bis zum Winteranfang werden sie wieder kürzer und die Nächte länger. Bis Ende Juli ist das aber erst einmal kaum wahrzunehmen.

Das Ende des astronomischen und kalendarischen Sommers tritt auf der Nordhalbkugel am 22. oder 23. September mit dem Herbstanfang oder der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ein.

Wie kommt es zum Sommeranfang?

Wie entstehen die Jahreszeiten? (Infografik)Die Erdachse ist zur Ekliptik geneigt, das heißt zu der Ebene, in der die Erde (und auch die anderen Planeten) die Sonne umkreist. Die Schiefstellung der Erdachse während eines Umlaufs um die Sonne führt zu den Jahreszeiten.

Ursache für die Jahreszeiten ist die unterschiedlich schnelle Bewegung der Erde in ihrer Bahn um die Sonne. Auf der Nordhalbkugel sind Frühling und Sommer etwa zehn Tage länger als Herbst und Winter.

Die Erde umrundet die Sonne in 365 Tagen. Dabei ist die Erdachse zur Umlaufbahn um 23,5 Grad geneigt. Das hat zur Folge, dass sich der Einfallswinkel der Sonnenstrahlung gegen die Erdoberfläche im Laufe eines Jahres ändert und der Erdball auf seiner Reise um die Sonne unterschiedlich stark bestrahlt wird. Im Sommer erreichen uns die Sonnenstrahlen auf der Nordhalbkugel in einem steilen Winkel. Die Sonne steht auf der Nordhalbkugel hoch, im Winter dagegen tief am Himmel.

Im Sommer kann die Sonne die Luft stark erwärmen. Deshalb gilt der Sommer auch als die wärmste Jahreszeit. Auf der Nordhalbkugel ist jedoch der Höhepunkt der hellen Jahreszeit erreicht. Zur Sommersonnenwende scheint die Sonne in Flensburg im Norden Deutschlands bis zu 17,5 Stunden, in Passau im Süden rund 16,5 Stunden. Die Tage werden ab dem kalendarischen Sommeranfang wieder kürzer und dunkler. Das heißt, die maximale Ausbeute an Sonnenschein nimmt dann wieder ab.

Meteorologischer Sommeranfang

SommeranfangIn der Meteorologie beginnt der Sommer bereits am 1. Juni. Das hat statistische Gründe. Die Natur hat bis dahin einen Vegetationsschub hinter sich. Meist sind die Bäume dann schon voll belaubt.

Der meteorologische Sommer wird anders als der astronomische Sommer den vollen Monaten Juni, Juli und August zugeordnet.

Meteorologisch beginnt der Sommer schon am 1. Juni, denn für die Meteorologen war es vor allem zum Beginn ihrer Wissenschaft aus statistischen Gründen einfacher immer drei ganze Monate einer Jahreszeit zuzuordnen. So sind die Wetterdaten eines längeren Zeitraums besser zu vergleichen.

Der meteorologische Herbst endet daher am 30. November. Der meteorologische Herbst wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festgelegt. Generell beginnen in der Meteorologie Frühling, Sommer, Herbst und Winter immer am selben Tag:

  1. Frühling: März, April, Mai (1. März bis 31. Mai)

  2. Sommer: Juni, Juli, August (1. Juni bis 31. August)

  3. Herbst: September, Oktober, November (1. September bis 30. November)

  4. Winter: Dezember, Januar, Februar (1. Dezember bis 28. oder 29. Februar)

Warum ist es erst im Juli und August am wärmsten?

Man schwitze bei Sommerhitze und Thermometer zeigt hohe Werte anNicht selten klettern die Temperaturen im Sommer auf 35 Grad und mehr. Vor allem der Juli ist meist der heißeste Monat.

In Deutschland werden die höchsten Temperaturen in der Regel zwischen Mitte Juli und Mitte August erreicht. Das sind mehrere Wochen nach dem Sonnenhöchststand am kalendarischen Sommeranfang.

Die Sonne selbst kann die Luft kaum erwärmen, das geht nur über die Erdoberfläche. Über Land wird die Wärme schnell an die Atmosphäre weitergegeben. Wasser speichert die Wärme dagegen größtenteils. Hier ein paar Eigenschaften des flüssigen Mediums:

  • Wasser hat von allen in der Natur vorkommenden Stoffen mitunter die größte spezifische Wärmekapazität.

  • Im Frühjahr und Frühsommer erwärmt sich das Wasser erst allmählich.

  • Im Herbst und Winter kühlt sich Wasser wesentlich verzögerter als das Festland ab.

Wassermassen beeinflussen die Sommertemperaturen

Grün blaue Karte von EuropaEuropa ist zum größten Teil von Wasser umgeben. Feuchte Atlantik- oder Mittelmeerluft hat daher einen großen Einfluss aufs Klima.

Große Wassermassen, große Binnenseen, Meere und Ozeane nehmen erheblichen Einfluss auf das Klima. Das Klima ist in Gewässernähe insgesamt milder als weiter entfernte Gebiete. Dort, wo kein Meereseinfluss herrscht, sind die heißesten Tage oft auch zum Sonnenhöchststand.

Allerdings hinkt auch die Erdbodentemperatur dem Sonnenstand etwas hinterher, sodass dort die höchsten Temperaturen Anfang Juli erreicht werden.

Große Teile Europas sind jedoch von Meeren umgeben. Im Sommer wird die Wärme der Sonneneinstrahlung vom Wasser als Energie gespeichert. Erst im August weisen das Mittelmeer, die Nordsee und der östliche Atlantik die höchsten Wassertemperaturen auf.

Schon gewusst?

Hitzephasen hierzulande werden besonders dann erreicht, wenn die Luft aus Nordafrika zu uns weht. Die Saharaluft kühlt sich über dem stark aufgewärmten Mittelmeer nur geringfügig ab. Bodennah heizen sich die Luftmassen bei sonnigem Wetter auf 30 Grad und mehr auf.

Zum Sommeranfang liegen die Wassertemperaturen des Mittelmeers bei 20 bis 24 Grad, Mitte August sind es schon 25 bis 29 Grad. Deutlich kühler sind natürlich Nord- und Ostsee, aber an den Küsten können durchaus schon 20 bis 23 Grad gemessen werden.

Je länger die Luft über das Wasser streicht, desto mehr kühlt sie ab. Denn ein Großteil der Energie geht in das Wasser über, um es zu erwärmen. Je wärmer aber das Wasser ist, umso weniger kühlt die Luft ab.

Hierzulande spricht man bei den heißen Tagen in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August auch von den Hundstagen. In Helgoland ist manchmal sogar der September der wärmste Monat des Jahres, da die Insel komplett im Einfluss des Meeresklimas liegt.

Wasserdampf als Wärmespeicher

Hochauftürmende Quellwolke im SommerhimmelWolken bestehen zum größten Teil aus Wasserdampf. Im Sommerhalbjahr sind die meisten Quellwolken zu beobachten, besonders wenn sich feuchte Luft stark aufheizt.

Ein weiterer wichtiger Grund für die hohen Temperaturen im Juli und August ist die absolute Luftfeuchtigkeit: Sie ist im Hochsommer am höchsten.

Im Vergleich zur trockenen Luft speichert feuchte Luft sehr viel Wärme und gibt diese auch viel langsamer wieder ab. Wenn es nachts stark abkühlt, muss die Sonne in der Frühe erst viel Energie darauf verwenden, die kühle Morgenluft aufzuheizen.

Wasserdampf in der Atmosphäre dämpft jedoch die Abkühlung, ähnlich wie auch ein Topfdeckel. Dies hat zur Folge, dass sich die Luft in den Nächten nicht sehr stark abkühlt. Somit beginnt der nächste Morgen mit einer höheren Temperatur als am Vortag. Dann kann sich die Luft noch weiter erwärmen und am Nachmittag sind dann ein bis zwei Grad mehr drin als am Nachmittag des Vortages.

Der gefühlte Sommerstart

Der Sommer ist bei uns auf der Nordhalbkugel die wärmste Jahreszeit. Doch wenn es schon im Mai heiße Tage gibt, fühlen sich viele Menschen schon in den Sommer versetzt und meinen: "Jetzt ist Sommer!"

Dieses Sommergefühl geht häufig auch mit Phänomenen in der Natur einher, also fast zeitgleich zum phänologischen Sommeranfang. Verblühte Frühlingsblumen, dichtes grünes Laub an den Bäume zeigen, dass der Frühling endgültig vorbei ist.

Der phänologische Sommerbeginn

Grüne Wiese und Bäume im SommerIm Frühsommer blühen viele Gräser und die Bäume tragen saftig-grüne Blätter.

Eine weitere Art den Sommer zu bestimmen, ist die sogenannte phänologische Methode.

Hierbei richtet sich der Sommeranfang nach den Phänomen in der Natur, wie beispielsweise dem Blühbeginn der Sommerblumen und Gräser, der Blatt- und Blütenentwicklung der Bäume aber auch dem Verhalten der Tiere. Bei der Pflanzenbeobachtung leitet man den Beginn des Sommers demnach direkt vom Entwicklungsstand verschiedener Pflanzen ab.

Der phänologische Sommeranfang ist in erster Linie vom Wetter, vom Mikroklima der Umgebung und von der geografischen Breite und Länge abhängig. Häufig findet der phänologische Sommerbeginn beispielsweise in Städten etwas früher statt als auf dem Lande. Im Norden fängt er dagegen später an als im Süden.

Schon gewusst?

Durchschnittlich bewegt sich der Sommer mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 Kilometer pro Tag von Südeuropa nach Nordeuropa.

Phänologisch wird der Sommer in Mitteleuropa in drei Phasen kategorisiert:

  1. Frühsommer: Blühbeginn verschiedener Gräser, Wiesen-Fuchsschwanz, Schwarzer Holunder, Weißdorn

  2. Hochsommer: Blühbeginn der Sommer-Linde, der Wegwarte und der Kartoffel; in den Gärten reifen die Johannisbeeren.

  3. Spätsommer: Im Spätsommer reifen bereits zahlreiche Früchte. Gleichzeitig beginnt das Heidekraut zu blühen.

Was ist die Sommerzeit?

Sommerzeit Uhr wird vorgestelltAm letzten Märzwochenende beginnt die Sommerzeit: In der Nacht zum Sonntag werden die Uhren von 2 auf 3 Uhr um eine Stunde vorgestellt. Von da an ist es morgens länger dunkel und abends länger hell. Die Sommerzeit endet am letzten Oktoberwochenende.

Die Sommerzeit hat mit dem kalendarischen Sommer nichts zu tun. Die Sommerzeit wurde ursprünglich eingeführt, um Energie zu sparen. Da es im Sommer durch die Umstellung länger hell ist, wird abends für Beleuchtung tatsächlich weniger Strom verbraucht. Im Frühjahr und Herbst wird in den Morgenstunden allerdings mehr Energie für das Heizen benötigt. Diese beiden Faktoren heben sich nach Angaben des Umweltbundesamts gegenseitig auf. Die Umstellung ist also im eigentlichen Sinne überflüssig.

Mittsommer - Das Fest zum Sommeranfang

Tanzende Menschen an Mittsommer in SchwedenDer längste Tag des Jahres wird in vielen Ländern mit Festen und Brauchtümern begangen. Die ausgedehnten Mittsommer-Feierlichkeiten in Schweden sind dabei wohl die bekanntesten in Europa. - Bild: Sussi Hj / shutterstock.com

Der längste Tag des Jahres wird in vielen Ländern mit Festen und Brauchtümern begangen. Die ausgedehnten Mittsommer-Feierlichkeiten in Skandinavien, in Island und im Baltikum sind dabei wohl die bekanntesten in Europa. Die Sommersonnenwende wird mit Freudenfeuern, traditionellen Tänzen und anderen Bräuchen begangen. Diese sind schon Jahrhunderte alt.

In England versammeln sich Tausende Menschen am Stonehenge-Monument, um die Sonnenwende mit Tänzen und Gesängen zu feiern. Aber auch in Deutschland wird die Sommersonnenwende in einigen Regionen mit Freudenfeuern und anderem Brauchtum begangen.

Häufig finden die Feiern nicht direkt zur Sonnenwende statt, sondern am Wochenende danach. In Schweden heißt der Feiertag noch recht ursprünglich Midsommar. In Finnland spricht man hingegen von Juhannus. In Dänemark und Norwegen wird Sankt Hans gefeiert und in Estland Jaanipäev. Diese Bezeichnungen sind Hinweise darauf, dass das ursprünglich heidnische Fest heute durch das christliche Fest zu Ehren Johannes des Täufers überlagert wird.

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