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Späte kalte Wetterphase im Frühjahr - Märzwinter

Märzwinter

Späte kalte Wetterphase im Frühjahr

Lilafarbene Krokusse wachsen aus der Schneedecke
Inhalt

Als Märzwinter wird eine in Mitteleuropa häufig vorkommende Wetterlage bezeichnet, die mit einem Kälteeinbruch vor allem in der ersten Märzhälfte verbunden ist.

Was ist der Märzwinter?

Der Spätwinter kann sich nach ersten warmen Tagen im Februar im März nochmals melden und sogar in Verlängerung gehen. Diesen Kälteeinbruch, der in der ersten Märzhälfte nicht selten mit Schnee und Nachtfrösten einhergeht, bezeichnet man als Märzwinter.

Märzwinter Schneemann und SchneefrauDer Märzwinter macht es möglich: Schneemänner und Schneefrauen kann man auch im Frühjahr bauen.

Empfindlich kalt kann es in manchen Jahren auch zum Ende des Monats werden. Solche späten Kaltluftvorstöße kurz vor und nach dem kalendarischen Frühlingsanfang sind nicht ungewöhnlich. Eistage sind dagegen eher selten, da die Sonneneinstrahlung wegen der ansteigenden Tageslänge zunimmt. Im Flachland halten sich die Schneedecken meistens nur ein bis zwei Tage.

Wie kommt es zum Märzwinter?

Hoch lenkt Polarluft südwärtsEine typische Wetterlage für den Märzwinter: Ein Hoch bei den Britischen Inseln lenkt Polarluft südwärts.

Im März rauschen die Temperaturen in den Keller, sobald kalte Festlandsluft aus Russland oder Skandinavien nach Mitteleuropa strömt. Hierbei befinden sich in den meisten Fällen ein Hochdruckgebiet bei den Britischen Inseln und ein Tief über Nordosteuropa. Dazwischen gelangt unter einer nördlichen Anströmung Polarluft direkt nach Süden.

Märzwinter HochEisige Kälte im Frühjahr wird meistens bei Hochdruckwetterlagen angezapft. Hier liegt das Hoch über Nordeuropa.

Eine andere Variante des Kältevorstoßes: Über Nordeuropa und Nordwestrussland etabliert sich ein Hoch, an dessen Südflanke kalte Festlandsluft nach Westen geführt wird.

Die heftigsten Kälteeinbrüche seit 1980

März 2013 See gefrorenMitte März 2013 bildete sich auf vielen Gewässern eine Eisschicht. Die eisige Kälte mit strengen Nachtfrösten hielt sich längere Zeit.

In den vergangenen 40 Jahren gab es immer wieder mal ausgeprägte Märzwinter mit bitterkalten Nächten.

  • 1987: Das Monatsmittel lag bei etwa minus 0,5 Grad. Anfang März lagen die Tageshöchstwerte mancherorts nur um minus 5 Grad. In den Nächten ging es verbreitet auf minus 10 bis minus 20 Grad herunter. Große Teile des Landes waren dick verschneit.

  • Anfang März 2005: Im Süden Bayerns und Baden-Württembergs wurden Tiefstwerte bis minus 25 Grad verzeichnet.

  • Der März 2013 gehört zu den kältesten Märzmonaten der letzten hundert Jahre. Kurz nach dem kalendarischen Frühlingsanfang wurden örtlich Höchstwerte von gerade mal minus 5 Grad gemessen. Auch das Osterwetter Ende März präsentierte sich winterlich.

Was macht der Märzwinter mit der Natur?

Stiefmütterchen SchneeDiese Stiefmütterchen mögen die weiße Auflage ganz und gar nicht. - Bild: dpa

Wenn im vorangehenden Zeitraum der Frühling mit warmer Luft einen ersten Gruß nach Mitteleuropa geschickt hat, dann reagiert die Natur recht schnell darauf. Oftmals sind erste zarte Knospen und Blüten an Sträuchern und Bäumen zu entdecken. Der Märzwinter dämpft nachfolgend deren weiteres Austreiben.

Die Fröste führen zudem zu Entwicklungsverzögerungen im Obstanbau und in der Landwirtschaft. Schlimmstenfalls kann es dort zu schweren Ernteverlusten kommen, weil die Frühblüher in ihrer Blüte getroffen werden und diese erfrieren.

Doch auch ohne Frost oder Schnee kann es durch die Kältewelle zu Einbußen in der Landwirtschaft kommen, weil die Bienen als Hauptbestäuber nicht fliegen.

Sofern der Winter im Januar und Februar nicht durchweg mild verläuft, sind die Pflanzen im März jedoch noch nicht so richtig im Frühlingsmodus. Verheerend sind späte Kaltluftvorstöße erst dann, wenn der Frühling früh loslegt und von Ende März bis in den Mai hinein Polarluft mit ausgeprägtem Frost nach Mitteleuropa gelangt.

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