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Der Herbst mit buntem Blätterwerk - Goldener Oktober

Goldener Oktober

Der Herbst mit buntem Blätterwerk

Bunte Bäume im Herbst vor den Bergen der Alpen
Inhalt

Sanfter Sonnenschein, strahlend blauer Himmel und kühle Nächte: Der goldene Oktober versüßt den Abschied des Sommers. Bis weit in den Herbst hinein können sich die Mitteleuropäer manchmal über spätsommerliche Temperaturen von 20 und mehr Grad freuen. Wenn die Sonne auf die bunte Blätterpracht scheint, wird das Herbstgelb im Laub zu sommerlichem Gold.

Was bedeutet "goldener Oktober"?

Unter dem Begriff "goldener Oktober" versteht man eine Schönwetterperiode etwa zwischen dem 10. und 20. Oktober. Der Ausdruck "goldener Oktober" wurde in Deutschland bereits seit Hunderten von Jahren verwendet und hat somit eine lange Tradition. Hierbei spielt die Temperatur nur eine untergeordnete Rolle.

Allerdings handelt es sich lediglich um eine Konvention, sodass der Ausdruck selten so präzise verwendet wird.

Die Farbenpracht der Blätter kann schon im September einsetzen, doch wird der Begriff "goldener September" kaum verwendet. Nicht selten geht die Schönwetterperiode des Altweibersommers nahtlos in den "goldenen Oktober" über.

Schon gewusst?

Der Name "goldener Oktober" kommt von der Laubfärbung der Bäume, die meist Anfang Oktober beginnt. Scheint dann die Sonne in die bunt gefärbte Blätterpracht, entfaltet sich ihr Licht in einem "goldenen" Naturschauspiel.

Wie kommt es zum goldenen Oktober?

Die Ursache für die länger andauernde sonnige Witterung ist ein stabiles Hoch über Mittel- oder Osteuropa. Die Sonnenscheindauer ist mit rund 10 Stunden zu dieser Zeit immer noch sehr hoch.

Für diese Jahreszeit sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sehr groß. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Boden- oder Nachtfrost kommt dann regelmäßig vor.

Der Himmel weist bei Sonnenauf- und -untergang ebenfalls oft eine rötlich-goldene Färbung auf, die ebenso typisch für den goldenen Oktober ist. Nach Auflösung zäher Nebelfelder sind am Tage angenehme Höchstwerte um 20 Grad möglich.

Goldenes Licht durch den Sonnenstand

Scheint die im Vergleich zum Sommer tiefer stehende Sonne auf die bunte Blätterpracht, entfaltet sich das "goldene" Naturschauspiel in seiner ganzen Pracht. Gelb und rot gefärbte Wälder reflektieren das Licht und intensivieren so den Farbeindruck.

Für die "Vergoldung" des Lichts ist der Sonnenstand entscheidend. Im Herbst steht die Sonne tiefer am Himmel und das Licht trifft in einem flacheren Winkel auf die Erde als im Sommer. Dadurch ändert sich auch die Lichtbrechung.

Goldene Blätter spiegeln sich in einem SeeGoldenes Herbstlicht: Die Natur leuchtet prunkvoll.

Vor allem bei Sonnenauf- und -untergang erscheint der Himmel dann in einem besonders satten Gold- oder Rotton.

Bevor wir das Licht zu diesen Tageszeiten wahrnehmen, hat es bereits einen langen Weg durch die Atmosphäre zurückgelegt. Dabei trifft es auf viele Staub- und Wasserteilchen, an denen es sich bricht.

Wissenswertes zur Dämmerung

Das langwellige rote und orange Licht wird dabei weniger gestreut als das kurzwellige blaue Licht der Sonnenstrahlen. Am Ende des Weges eines Sonnenstrahls, also im Auge des Betrachters, werden die "kalten" Lichtanteile daher weitgehend herausgefiltert. Übrig bleiben die warmen Rottöne. Sie lassen die herbstliche Landschaft so warm und golden erscheinen.

Durch die Brechung an Staub- und Wasserteilchen verliert das Sonnenlicht zudem an Intensität. Es wird diffuser und erzeugt so den für den Herbst typischen zauberhaften Weichzeichnereffekt.

Warum werden die Blätter im Herbst bunt?

Park mit bunten Bäumen im HerbstIm Herbst verfärbt sich das Laub der Bäume. Im Widerschein der Sonne leuchtet es golden.

Pflanzen haben verschiedene Blattfarbstoffe, einer davon ist das Chlorophyll. Es verleiht den Blättern ihre grüne Farbe und ist für das Überleben des Baumes wichtig.

Das Chlorophyll dient Pflanzen vor allem zur Energiegewinnung: Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid werden in den Blättern in Glukose umgewandelt. Dieser Vorgang heißt Fotosynthese.

Die Verfärbung des Laubs der Bäume geschieht meist vor dem ersten richtigen Luftfrost. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, beginnen die Bäume, das Blattgrün abzubauen. Die Fotosynthese wird zurückgefahren, der grüne Farbstoff Chlorophyll und die Proteine in ihre Bestandteile zerlegt und in Stamm und Äste zurückgezogen.

abgeworfenes Ahornblatt am WegrandDer grüne Farbstoff Chlorophyll verdeckt im Sommer andere Pigmente, die in den Blättern stecken. Dabei handelt es sich vor allem um gelbe Farbstoffe wie Carotinoide und Xantophylle, die erst im Herbst zum Vorschein kommen.

In den Blättern bleiben andere Farbstoffe zurück, die dem Laub seine charakteristische Herbstfärbung verleihen. Die Blätter trocknen aus, bis der Baum sie schließlich abwirft.

Dass die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, ist eine reine Überlebensmaßnahme. Je nach Temperatur verdunstet ein ausgewachsener Laubbaum an einem Tag bis zu 400 Liter Wasser über seine Blätter.

Schon gewusst?

Auf dem nordamerikanischen Kontinent ist das Pendant zum "goldenen Oktober" der "Indian Summer". Er ist durch eine ungewöhnlich trockene und warme Wetterperiode mitten im Herbst gekennzeichnet.

In der kalten Jahreszeit können die Pflanzen jedoch weniger Wasser aus dem Boden ziehen, da es nicht selten im Boden gefroren ist. Oft ist das Wasser auch über längere Zeit in einer Schneedecke gebunden und steht den Bäumen erst zur Verfügung, wenn der Schnee schmilzt.

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Bunt gefärbte Laubbäume im Herbst sehen wunderschön aus und vertreiben so manche trübe Stimmung. Doch es kann auch richtig nervig werden: Fallen die Blätter zu Boden, bedecken diese Gärten, Terrassen und Wege.

Hätte der Baum also auch im Winter Blätter, würde er vertrocknen. Außerdem würde bei Frost das Wasser in den Blättern gefrieren und die Blätter zerstören. Mit dem Abwerfen der Blätter entledigt sich der Baum außerdem giftiger Stoffwechselendprodukte und Umweltgifte, die in den Blättern gespeichert waren.

Darum lieben wir den Herbst

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Der Herbst kommt - und mit ihm viele schöne Dinge, für die wir ihn lieben, wie zum Beispiel das herabfallende, bunte Laub der Bäume.
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