WetterOnline ( https://www.wetteronline.de )
Startseite / Wetterlexikon /

Gefährliche Glätte - Eisregen

Eisregen

Gefährliche Glätte

Durch Eisregen vereistes Auto
Inhalt

Eisregen ist eine Form von Regen, der sofort gefriert, wenn er auf die Erde prallt. Häufig spricht man dann auch von Blitzeis. Dabei gibt es verschiedene Arten von Eisregen.

Was ist Eisregen?

Eisregen ist Regen, der sofort gefriert, wenn er auf kalten Boden trifft oder mit festen Gegenständen, zum Beispiel Stromleitungen in Berührung kommt. Dies geschieht bei Boden- und/oder Lufttemperaturen von unter 0 Grad Celsius. Dann wird es sehr gefährlich, weil sich Straßen und Wege in spiegelglatte Fahrbahnen verwandeln. Manchmal kommt es sogar vor, dass die ganze Landschaft mit einer zentimeterdicken Eisschicht überzogen wird.

Wie entsteht Eisregen?

Wie entsteht Glatteis? (Inforgrafik)Eine winterliche Warmfront beginnt meist mit Schnee. Kurz darauf wird daraus Eisregen. Wird die Kaltluftschicht dünner, entsteht unterkühlter Regen. Liegt die Temperatur im Plusbereich und der Erdboden ist gefroren, dann fällt gefrierender Regen.

Im Vorfeld von Wetterfronten atlantischer Tiefs ist bei uns im Winter häufig kalte Luft in Bodennähe zu finden. Diese ist verhältnismäßig schwer und träge. Wenn ein Tief mit milderer Luft heranzieht, so gleitet diese auf der bodennahen Kaltluft auf. Manchmal kommt es dann vor, dass in der Höhe eine Temperaturschicht mit deutlichen Plusgraden vorherrscht, während sich am Boden noch Minusgrade halten. Die Folge: Der Schnee schmilzt im Bereich der positiven Temperaturen und kommt am Erdboden als unterkühlter Regen an. Mitunter ist die Kaltluftschicht am Boden sogar so mächtig, dass der Regen zu Eiskörnern gefriert. In beiden Fällen ist dann mit erheblicher Glätte zu rechnen. Auf Straßen entsteht gefährliches, meist völlig durchsichtiges Glatteis.

Schon gewusst?

Im Januar 1998 verursachte Eisregen in Ostkanada und Neuengland Schäden in Höhe von sechs Milliarden Dollar.

Das Wort Blitzeis gibt es dabei noch gar nicht so lange. Das Phänomen an sich natürlich schon. Die Bezeichnung hat sich erst in den 1990er Jahren durchgesetzt. Bis dahin hieß Blitzeis ganz einfach "gefrierender Regen".

Regen gefriert sofort, wenn er auf eine Oberfläche trifft, die längere Zeit starkem Frost ausgesetzt war und dementsprechend ausgekühlt ist. Das geschieht schlagartig, von jetzt auf gleich. Daher der Begriff Blitzeis. Dabei gefrieren die auf die Straße fallenden Regentropfen gleichmäßig. Deshalb entsteht eine spiegelglatte Eisfläche.

Fällt der Niederschlag bereits in Form von Eiskörnchen, spricht man von Eisregen. Er lässt eine unregelmäßige Eisfläche am Boden entstehen.

WetterWissen: Wie entsteht Glatteis?

Gefrierender Regen führt auch zu Glatteis

1/20
Am 2. März 1987 ist es in Teilen Deutschlands zu einer extremen Eisregen-Wetterlage gekommen. In einem rund 70 Kilometer breiten Streifen vom Münsterland über Ostwestfalen, Südniedersachsen, Hessen und den Osten Bayerns hinweg bis zu den Alpen ist bei Minusgraden den ganzen Tag Dauerregen gefallen.

Regentropfen können durchaus Temperaturen unter 0 Grad erreichen, ohne dass sie gleich gefrieren. Der Regen bleibt jedoch unterkühlt. Das Wasser gefriert sofort beim Kontakt mit dem Erdboden und es kommt zu erheblichem Glatteis oder auch zu einem Eisüberzug über Bäumen, Stromleitungen und der Vegetation. Meist spricht man dann von gefrierendem Regen, manchmal aber auch von Eisregen. Eiskörner und unterkühlte Regentropfen können auch gleichzeitig fallen.

Link zu dieser Seite / Seite empfehlen
Seite per E-Mail empfehlen Mail

Das Wetter in ...