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Wolkenschleier aus Eis - Cirrostratus

Cirrostratus

Wolkenschleier aus Eis

Cirrostratus bedeckt den Himmel.
Inhalt

Unter Cirrostratus-Wolken versteht man eine Wolkengattung, die in der mittleren und höheren Troposphäre auftritt. Meist bedecken die Wolken den Himmel wie ein Seidentuch.

Was versteht man unter Cirrostratus-Bewölkung?

Bei Cirrostratus-Wolken (lat. cirrus für Federbusch, Franse und stratus, sternere für ausbreiten, mit einer Schicht bedecken) handelt es sich um eine Gattung der hohen Wolken, die in mittleren Breiten in Höhen zwischen 6 und 10 Kilometern schweben.

Wie erkennt man Cirrostratus-Wolken?

Wie ein seidener Schleier zieht sich hier die Cirrostratusbewölkung über den Himmel. Nebensonnen leuchten aufWie ein seidener Schleier zieht sich hier die Cirrostratus-Bewölkung über den Himmel. Dabei leuchten hier sogenannte Nebensonnen links und rechts der Sonne auf, sie gehören zu den Halo-Erscheinungen.

Cirrostratus-Wolken offenbaren sich durch einen feinen, durchscheinenden und weißlichen Schleier. Der seiden wirkende Schleier kann haarähnlich, faserig oder glatt aussehen. Er bedeckt den Himmel teilweise oder ganz. Allerdings sind Cirrostratus-Wolken immer so dünn, dass Sonne oder Mond nie ganz hinter der Bewölkung verschwinden und sie noch durchscheinen können. Gegenstände am Erdboden werfen immer noch einen Schatten.

Der Rand einer Cirrostratus-Bewölkung ist manchmal scharf abgegrenzt, meist aber ähnlich wie bei Cirren ausgefranst. Die Cirrostratus-Wolken erstrecken sich langgezogen in horizontaler Richtung. Nicht selten leuchten in den Wolkenschleiern Lichtringe um Sonne oder Mond auf. Dabei handelt es sich um sogenannte Halo-Erscheinungen.

Schon gewusst?

In Mitteleuropa kann man Cirrostratus-Wolken das ganze Jahr über beobachten.

Verwechslungsgefahr

Cirrostratuswolken neben büschelförmigen Cirrocumulswolken und  grau erscheinenden AltostratusfelderNeben Cirrostratus-Wolken sind hier auch die büschelförmigen Cirrocumuls-Wolken und eher grau erscheinenden Altostratus-Felder zu erkennen.

Manchmal ist es nicht eindeutig, wie sich Cirrostratus-Wolken von großflächigen Cirrus-Wolken unterscheiden. Dies ist dann der Fall, wenn dieser noch horizontnah auftritt und so aufgrund der Perspektive zu einer weißen Masse verschmilzt. Cirrostratus-Bewölkung hebt sich jedoch dadurch ab, dass sie sich in Form eines gleichmäßigen Schleiers von großer horizontaler Erstreckung über den Himmel zieht.

Von dünner Altostratus-Bewölkung grenzt sich eine Cirrostratus-Schicht dadurch ab, dass bei ihr Halo-Erscheinungen vorkommen, in Altostratus-Wolken sie dagegen nie zu beobachten.

Auch sehr dünne Stratus-Wolken können mit Cirrostratus-Wolken verwechselt werden, die bei einem Winkelabstand von weniger als 45 Grad von der Sonne leuchtend weiß erscheinen. Cirrostratus-Wolken sind jedoch durchgängig als weißer Schleier zu erkennen, teilweise sind sie mit Fasern durchsetzt.

Wie entstehen Cirrostratus-Wolken?

Halo in Form eines 22°-Rings im dünnen CirrostratusschleierIm dünnen Wolkenschleier werden häufig Halos beobachtet. Manchmal ist der Cirrostratus-Schleier so dünn, dass ein Halo den einzigen Hinweis auf dessen Vorhandensein liefert.

Cirrostratus-Wolken bestehen hauptsächlich aus Eiskristallen. Diese bilden sich, wenn sich eine Warmfront oder eine Okklusion nähert. Dabei werden ausgedehnte Luftschichten langsam gehoben, die Eisteilchen wachsen regelmäßig heran und der ausgedehnte Wolkenschleier entsteht. Eine Cirrostratus-Bewölkung kann die Sonneneinstrahlung merklich dämpfen und somit die Temperatur senken.

Wellenbildungen im CirrostratusWenn der Wolkenschleier Wellen oder Wogen gleicht, spricht man auch von Cirrostratus undulatus.

Cirrostratus_Wolken entstehen auch, wenn Cirren oder Cirrocumulus-Teile zusammenwachsen oder wenn durch Eiskristalle, die aus Cirrocumulus-Wolken fallen. Außerdem bildet sich eine Cirrostratus-Bewölkung, wenn die Mächtigkeit von einer Altostratus-Schicht abnimmt.

Auch unmittelbar während eines Gewitters kann sich eine Cirrostratus-Schicht ausbilden, wenn sich der Eisschirm einer Cumulonimbus-Wolke ausbreitet.

Was bedeuten Cirrostratus-Wolken fürs Wetter?

Cirrostratus und Altostratus über schneedeckten BergenWird die Cirrostratus-Bewölkung dichter, dann spricht viel dafür, dass eine Warmfront aufzieht.

Cirrostratus-Wolken entstehen meist beim Aufgleiten wärmerer Luftmassen auf kältere. Der Wolkenschleier kündigt eine Warmfront oder Okklusion an, wenn die Bewölkung zunimmt und in kurzer Zeit den ganzen Himmel überzieht.

Niederschläge sind erst einmal nicht zu erwarten. Vor allem bei  der Wolkengattung Cirrostratus nebulosus kommt Niederschlag erst in 8 bis 24 Stunden an. Vor den Niederschlägen sind häufig Halo-Erscheinungen zu beobachten. Großflächige Cirrostratus-Bewölkung verdichtet sich mit Annäherung von Wetterfronten weiter und geht in Altostratus-Bewölkung über. Wenn sie sich jedoch nicht verdichtet und wieder verschwindet, dann streifen Wetterfronten meist nur den Beobachtungsort.

Welche Arten von Cirrostratus-Wolken gibt es?

Man unterscheidet mehrere Arten von Cirrostratus-Wolken, je nachdem, wie strukturiert die Wolkenschicht angeordnet ist.

Wolkenarten

CirrostratusAbkürzungAussehen
nebulosusCs nebeinförmiger, glatter, nebelartiger Schleier
fibratus Cs fibfaserige Schleier

Wolkenunterarten

CirrostratusAbkürzungAussehen
duplicatusCs duzwei oder mehrere Wolkenschichten
undulatusCs unwogenförmig
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