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Kleine Schäfchenwolken - Cirrocumulus

Cirrocumulus

Kleine Schäfchenwolken

Dichter Cirrocumulus bzw. Schäfchenwolken am Himmel
Inhalt

Cirrocumulus ist die fachspezifische Bezeichnung für hohe, vollständig aus Eisteilchen bestehende Felder, Flecken oder Schichten.

Was versteht man unter einem Cirrocumulus?

Beim Cirrocumulus (vom Lateinischen. cirrus „Haarlocke, ein Büschel Pferdehaar, Federbusch“ und cumulus „Anhäufung“) handelt es sich um eine Gattung der hohen Wolken, die in mittleren Breiten in Höhen zwischen 6 und 11 Kilometern schweben.

Wie erkennt man einen Cirrocumulus?

Flockige Schäfchenwolken am blauen HimmelFlockig, teils auch mit Türmchen ordnen sich die Cirrocumulus-Wolken in Feldern an. Die einzelnen Wolkenteile sind noch gut zu erkennen. - Bild: King of Hearts via Wikipedia Creative-Commons-Lizenz

Cirrocumulus-Wolken sind eher selten zu beobachten. Diese Wolken gleichen dünnen, weißen Flecken, Feldern oder Schichten, meist in Form von regelmäßig angeordneten Körnern oder Rippeln.  

Cirrocumuli bestehen aus sehr kleinen Elementen, deren Wolkenteile eine scheinbare Breite von weniger als 1 Grad haben. Das entspricht bei ausgestrecktem Arm dem Anschein nach der Breite des kleinen Fingers.

Sie haben keinen Eigenschatten, sehen daher fast immer reinweiß aus und zeigen keine dunklen Stellen innerhalb der einzelnen Wolkenteile. Das liegt daran, dass sie nur eine geringe vertikale Ausdehnung haben. Daher bleibt der blaue Himmel noch sichtbar. Nur bei niedrigem Sonnenstand können einzelne Wolkenteile gräulich erscheinen.

Cirrocumuli können auch miteinander verwachsen sein oder aus isolierten Wolkenteilen bestehen. Die Kondensstreifen aus hoch fliegenden Flugzeugen sind künstlich erzeugte Cirrocumulus-Wolken.

Verwechslungsgefahr

Cirrocumulus und Altocumulus am Himmel über SommerlandschaftNicht immer ist ein Cirrocumulus vom Altocumulus leicht zu unterscheiden. Ein Hauptkriterium: Die meisten schneeweißen Wolkenteile haben eine Breite von weniger als 1 Grad.

Der Cirrocumulus wird oft mit Altocumulus in höheren Luftschichten verwechselt.

Altocumulus-Wolken haben einen Eigenschatten, während Cirrocumulus-Wolken immer weiß erscheinen. Die regelmäßig angeordneten Wolkenteile haben immer eine Ausdehnung von unter 1 Grad am Himmel, vorausgesetzt sie stehen relativ hoch über dem Horizont. Beim Altocumulus haben die regelmäßig angeordneten Wolkenteile gewöhnlich eine scheinbare Breite von 1 Grad bis 5 Grad (drei Finger bei ausgestrecktem Arm).

Cirrocumuli und Cirren ziehen am Himmel entlang.Cirrocumuli und Cirren ziehen am Himmel entlang. Flockiger Cirrus hat eine scheinbare Breite von mehr als 1 Grad.

Ein Cirrocumulus-Feld unterscheidet sich von Cirrus und Cirrostratus dadurch, dass seine Form meist gerippelt aussieht und in sehr kleine Wölkchen unterteilt ist. Selten zeigt sich auch eine faserige oder glatte Form. Cirrus hat außerdem eine scheinbare Breite von mehr als 1 Grad.

Wie entsteht ein Cirrocumulus?

Schleier- und Schäfchenwolken am HimmelCirren und Cirrocumulus-Wolken bestehen aus Eiskristallen. Beide Wolkengattungen unterscheiden sich in der Größe. Erstere ist größer als die Cumulus-Form.

Cirrocumuli bestehen fast ausschließlich aus Eiskristallen. Die stark unterkühlten Wassertröpfchen, mit Temperaturen um minus 40 Grad, verschwinden meist rasch zugunsten der Eiskristalle.

Die Bezeichnung Cumulus ("Anhäufung") weist darauf hin, dass in der oberen Troposphäre relativ starke vertikale Bewegungsvorgänge stattfinden. Daher deuten Cirrocumuli auf eine instabile Schichtung der Luft hin.

Cirrocumulus-Wolken kommen oftmals in größeren Feldern vor, die typischerweise in ein oder zwei Wellensystemen angeordnet sind. Diese Felder befinden sich in bis zu 7500 Meter Höhe in der Atmosphäre.

Cirrocumuli am blauen Himme über StadtTürmchen- und rippelförmig ordnen sich die Cirrocumuli an. Dies spricht für viel Bewegung in der oberen Troposphäre. - Bild: Daniele.Brundu via Wikipedia Creative-Commons-Lizenz

Die kleinen Wolkenelemente in Form von Türmchen oder Rippeln entstehen senkrecht zur Richtung des Höhenwindes. Bei dem Höhenwind kann es sich um den Jetstream handeln, der die Bildung von Tiefdruckgebieten anfacht. Der stramme Wind verändert ständig die Form des Wolkenfeldes und verfrachtet es rasch weiter.

Hoch oben strömt kalte Luft ein, in der sich die Cirrocumuli bilden. An der Erdoberfläche kann es dagegen noch sonnig und warm bleiben. Verdichten sich die Wolken, nähert sich eine Wetterfront (meist eine Okklusion oder Warmfront), die lang anhaltenden Regen im Gepäck haben kann.

Mandelförmige Cirrocumuli am blauen Himmel über schneedeckten MatterhornManchmal können Cirrocumuli Mandeln oder Linsen ähneln, wie hier am Matterhorn. Diese Formen entstehen, wenn die Windströmung in Schwingung versetzt wird. Im Wellenberg entstehen dann diese Wolken. - Bild: Jackph via Wikiepdia Creative-Commons-Lizenz

Cirrocumulus-Wolken können sich außerdem in Leewellen ausbilden, wie beispielsweise bei Föhn auf der Rückseite hoher Gebirge. Die kleinen Schäfchenwolken entstehen ebenfalls, wenn sich Cirrus- oder Cirrostratus-Wolken umbilden oder ein Teil von ihnen schrumpft. Dies ist auch bei höher reichenden Altocumulus-Wolken möglich.

Was bedeutet ein Cirrocumulus fürs Wetter?

Schäfchenwolken in Rippelform über neblige Landschaft mit SonnenaufgangSobald die Wolken dichter werden, spricht viel für eine heranziehende Wetterfront. - Bild: dpa

Cirrocumulus-Wolken gelten dann als Schlechtwetterboten, wenn sie großflächig am Himmel auftauchen. Sie bringen jedoch keinen Niederschlag. Im Sommer kündigen sie oftmals Gewitter am Nachmittag oder Abend an, wenn sich Cirrocumli in Türmchen formen. Man spricht dann auch von Cirrocumlus castellanus.

Wenige Schäfchenwolken am stahlblauen HimmelWenn sich die Cirrocumuli auflösen, dann zieht wahrscheinlich ein Hoch heran. - Bild: Wikipedia Creative-Commons-Lizenz

Manchmal verschwinden Cirrocumuli wieder. Sofern sich in den Folgestunden hier an der Wolkenverteilung nichts ändert, wird das Wetter stabiler. Besonders wenn sie in den Morgenstunden in Bändern auftauchen und sich wieder rasch auflösen, dann spricht das für eine anstehende Schönwetterphase. Daher sagt man auch Schönwetterwolken.

Trotzdem sollte der Beobachter den Himmel im Auge behalten, denn wenn sie erneut auftauchen, deutet das auf einen markanten Wetterumschwung hin.

Welche Arten gibt es beim Cirrocumulus?

Man unterscheidet mehrere Arten, je nachdem, ob die Wolken eher flächig, türmchenartig, wellen- oder linsenförmig angeordnet sind.

CirrocumulusAbkürzungAussehen
stratiformisCc strausgedehnte Schichten oder Felder
floccusCc flobauschig, flockig
castellanusCc caszinnen-, türmchenförmig
lenticularisCc lenlinsen-, mandelförmig, meist lang gestreckt
CirrocumulusAbkürzungAussehen
lacunosusCc larunde ausgefranste Löcher
undulatusCc unwellenförmig angeordnete Felder
virgaCc virFallstreifen an der Wolkenunterseite
mammaCc mamwarzen-, beutelförmige Wölbungen
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