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Schäfchenwolke - Altocumulus

Altocumulus

Schäfchenwolke

Schäfchenwolken
Inhalt

Die Wolkengattung Altocumulus zählt zu den mittelhohen Wolken und ähnelt weißen Ballen oder Walzen.

Was versteht man unter Altocumulus-Bewölkung?

Altocumulus-Wolken (altus (lat.) = hoch, cumulus (lat.) = Haufen) gehören zu den mittelhohen Wolken. In den mittleren Breiten kommt diese Wolkengattung in einer Höhenlage zwischen 2000 und 7000 Meter vor.

Wie erkennt man Altocumulus-Wolken?

 Altocumuli-Felder mit größeren LückenAltocumulus-Wolken bestehen hier aus schuppenartigen Feldern, Ballen oder löchrigen Feldern

Diese Wolken sind vorwiegend weiß und zumeist in grauen Flecken, Feldern, Ballen oder Walzen angeordnet. Ebenso können ausgedehnte Felder der einzelnen Wolkenteile in langgestreckten, parallelen Walzen geformt sein. Diese sind durch scharf begrenzte, wolkenlose Bereiche voneinander getrennt. Im Allgemeinen haben die Wolken einen Eigenschatten.

Gelegentlich sind kleine, mehr oder weniger regelmäßig verteilte und mit fransenartigen Rändern versehene Lücken vergleichbar mit Honigwaben zu beobachten.

Die meisten der regelmäßig angeordneten Wolkenteile haben gewöhnlich eine scheinbare Breite von 1 bis 5 Grad. Dies entspricht einer scheinbaren Breite von ein bis drei Fingern bei ausgestrecktem Arm.

 streifenförmig oder in Walzen angeordnete AltocumuliAuch streifenförmig oder in Walzen können Altocumuli angeordnet sein.

Altocumulus-Wolken sehen teilweise faserig oder diffus aus. Die Wolkenfelder kommen häufig gleichzeitig in zwei oder mehreren Höhen vor. Sie können aus verschiedenen Schichten zusammengewachsen sein.

Altocumulus-Wolken können jedoch auch linsenförmig am Himmel fast ortsfest stehen. Dies ist bei Föhn in Gebirgsnähe oft zu beobachten.

Verwechslungsgefahr

Manchmal ähneln Altocumulus-Wolken Zinnen oder Türmchen, die aus einer gemeinsamen Wolkenbasis hervorgehen. Sie werden dann mit Cumulus-Wolken verwechselt. Cirrocumulus-Wolken erscheinen in der Regel strahlend weiß, sofern die Sonne nicht zu niedrig über dem Horizont steht. Zudem haben sie niemals Eigenschatten. Die Wolkenteile haben immer eine Ausdehnung von unter einem Grad am Himmel.

Nicht selten haben Altocumulus-Wolken faserige Schleppen (Virga). Sie entstehen durch Niederschläge, die jedoch schon in der Höhe verdunsten. Diese faserigen Schleppen werden oft mit Cirrus-Wolken verwechselt. Echte Cirren haben jedoch eine feinere Struktur, weil die Wolkenbasis viel höher liegt.

Wie entsteht Altocumulus?

Zwei unterschiedlich hohe Altocumulus-Schichten in der DämmerungZwei unterschiedlich hohe Altocumulus-Schichten in der Dämmerung: Die untere Schicht zerfällt in einzelne Flecken. - Bild: GerritR / Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license via Wikimedia

Altocumulus-Wolken enthalten überwiegend Wassertröpfchen, aus denen aber selten Niederschlag fällt. Bei sehr niedriger Temperatur (unter minus 10 Grad) können sich in ihnen auch Eiskristalle bilden.

Altocumulus-Wolken entstehen am Rande einer ausgedehnten Luftschicht, die an einer Wetterfront aufgleitet. Aber auch Turbulenzen in den mittleren troposphärischen Schichten können Altocumulus-Wolken hervorrufen. Hierbei steht der horizontalen Luftströmung eine vertikale Bewegungskomponente zur Seite.

Altocumuli in Wogen angeordnet.Fast wie Wogen sind hier die Altocumulus-Wolken angeordnet. Diese Formen kommen zustande, wenn der Wind in den mittleren Luftschichten horizontal unruhig weht und sich gleichzeitig Auf- und Abwinde einstellen.

Oft wandeln sich Altostratus- oder Nimbotstatus-Wolken in Altocumulus-Wolken um, wenn die ausgedehnten Wolkenschichten durch Auf- und Abwinde durchbrochen werden. Im Aufwindbereich bilden sich dann die typischen kleinen Türmchen oder Zinnen.

Genauso kann eine ausgedehnte Cirrocumulus-Decke nach unten anwachsen oder eine Stratocumulus-Schicht aufgebrochen und nach oben angehoben werden.

Was bedeuten Altocumulus-Wolken fürs Wetter?

Eine Wetterfront zieht mit Altocumuli-Felder heranEine Wetterfront zieht auf. Dies kündigt sich an, wenn die Altocumulusbäusche immer mehr zusammenwachsen.

Ganz eindeutig ist die Wettervorhersage bei aufziehenden Altocumulus-Wolken selten. Die Wolken können Vorboten für eine Kaltfront oder Okklusion in den kommenden 12 bis 24 Stunden darstellen. Dies ist dann der Fall, wenn die Wolkenballen zunehmend dichter werden und zu einer Wolkendecke zusammenwachsen.

Wenn an warmen Sommertagen die einzelnen Ballen der Altocumulus-Wolken zu kleinen "Türmchen" in die Höhe quellen, schlägt das Wetter rasch um. Tauchen diese Quellungen schon am Morgenhimmel auf, sind im Tagesverlauf mit hoher Wahrscheinlichkeit Gewitter zu erwarten.

Wolkenhaufen quellen weiter nach obenWenn die Wolkenhaufen in der warmen Sommerluft weiter nach oben quellen, kündigen sie Gewitter an. - Bild: Bidgee / Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported via Wikimedia

Altocumulus-Bewölkung kann aber auch gutes Wetter ankündigen. Sie erscheint zum Beispiel, wenn ein Regengebiet durchzieht und sich die kompakte mittelhohe Wolkendecke, aus der der Niederschlag fällt, immer mehr auflöst.

Wenn das Aussehen der Wolkendecke keine markante Änderung erfährt, dann bleibt das Wetter vorerst gleich.

Welche Arten von Altocumulus-Wolken gibt es?

Auf der Leeseite des Gebirges hat sich ein sogenannter Altocumulus lenticularis gebildetFast wie ein Ufo: Auf der Leeseite des Gebirges hat sich ein sogenannter Altocumulus lenticularis formiert, also eine Wolke in Linsen- oder Mandelform.

Man unterscheidet mehrere Arten, je nachdem, ob die Wolken eher flächig, türmchenartig oder linsenförmig angeordnet sind. Eine große Rolle spielt auch, ob sie dicht oder durchscheinend sind.

Wolkenarten

AltocumulusAbkürzungAussehen
stratiformisAs strausgedehnte Felder oder Schichten
floccusAs floeinzelne kleine Ballen mit zerfransten Unterseiten
castellanusAs caszinnen-, türmchenförmig
lenticularisAs lenlinsen-, mandelförmig

Wolkenunterarten

AltocumulusAbkürzungAussehen
translucidusAc trSonne schimmert durch
opacusAc opkompakt, Sonne oder Mond nicht zu sehen
lacunosusAc ladurchlöchert (Löcher rund und ausgefranst)
perlucidusAc pekleine Lücken, unregelmäßig
duplicatusAc duIn 2 oder mehrere Schichten
undulatusAc unwellenförmig
radiatusAc rastrahlenförmig, parallele Bänder oder Streifen

Sonderformen

AltocumulusAbkürzungAussehen
mammaAc mamherabhängende Beutel an der Wolkenunterseite
virgaAc virFallstreifen
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