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Winter 1978/79 - Spezial

Erlebnisse von WO-Usern

User erzählen vom Schneewinter

Die Schneekatastrophe vom Jahreswechsel 1978/79 war ein Jahrhundertereignis. Sie sollte den betroffenen Menschen noch lange in Erinnerung bleiben. WetterOnline-User berichten wie sie die arktischen Tage erlebt haben.

Wilhelm Lüdecke war damals in Wietzen: "Den Schneewinter 78/79 habe ich noch sehr gut in Erinnerung, war ich doch damals wochenlang mit Traktor und Schneepflug in der Gemeinde Wietzen unterwegs."

Andre Löbl berichtet von Rügen: "Hier ein Bild von unserem Silvesterurlaub 1978 in Binz auf Rügen. Wir mussten den Urlaub zwangsweise um 4 Tage verlängern, da wir von der Aussenwelt abgeschnitten waren und die Insel nicht verlassen konnten. Ich bin der kleine Knirps im stattlichen Alter von 6 Jahren."

Anja Philipp hat den Schneesturm auf Langeoog erlebt: Es waren hohe Eisschollen am Strand. Wir haben es dann mit der letzten Fähre von der Insel geschafft. Dazu musste die Fahrrinne für die Fähre gesalzen werden, da die See zugefroren war. Später wäre uns nur noch der Hundeschlitten geblieben. In Köln waren dann eine Woche zusätzliche Eisferien für die Schüler, da die Busse und Bahnen nicht durch kamen."

Dieter Aale aus Börnsen/Lauenburg: "Es war wie in einem schlechten Film, riesige Schneeberge türmten sich zwischen Hühnerstall, Garage und meinem Haus auf. Ich bahnte mir den Weg zum Hühnerstall, doch hier war alles zu spät: Alle Hühner sowie mein Hofkater Michel waren erfroren. Der klirrend kalte Wind trieb trieb den Schnee zu ein bis zwei Meter hohen Schneewehen zusammen. Schneeschippen half hier nichts mehr, ich dachte nur noch ans Helfen und setzte meinen Weg zur Kaserne zu Fuss an welche nur zwei Kilometer entfernt war."

Bis zur Dachrinne zugeweht. Manchen Leuten, deren Haustür über Nacht meterhoch zugeweht worden war, blieb nur der Gang durch die Hintertür oder durchs Fenster, um aus dem Haus zu kommen. Bild: Sören Petersen

Dieser Weg war die Hölle, denn Strassen und Felder waren nicht voneinander zu unterscheiden. Es schneite und pustete wie verrückt, überall standen verlassene PKW’s am Wegesrand und viele Kühe und andere Tiere taten aus den Ställen der umliegenden Bauernhöfe ihren Unmut kund. In der Kaserne angekommen war sofort Sitzung angesagt und als erstes wurden mit Räumfahrzeugen die Zugänglichkeiten zu wichtigen Verkehrswegen, Krankenhäusern und Hilfseinrichtungen passierbar gemacht. Danach ging es daran die Rettungsdienste zu unterstützen."

Jürgen Senkbeil berichtet aus Würzburg: "Hier eine kleine Chronologie des Temperatursturzes":

"Innerhalb von weniger als 24 Stunden fiel die Temperatur um 27 Grad!"

Der noch Hochwasser führende Main dampft in der extrem kalten Frostluft am Neujahrsmorgen. Bild: Jürgen Senkbeil

Jürgen Pons aus dem Rhein-Main-Gebiet: "Ich war bereits damals sehr am Wetter interessiert und fand es sehr beeindruckend mit welcher Wucht der Übergang von mildem Regenwetter zum blizzardartigen Schneesturm stattfand. Auch die Frontberichte im TV und Radio unglaublich spannend. Die Schneefront steht an der Elbe, ... jetzt steht sie schon bei Kassel. Diese mediengerechte Aufbereitung von Wetterereignissen war damals neu für uns und ich weiss noch genau mit welcher Spannung ich gewartet habe bis es endlich auch bei uns soweit war."

Sabine Forster zum zweiten Sturm aus Neustadt am Rübenberge: "Der Winter 1978/79 war bei uns im Raum Hannover erst im Februar 1979 richtig massiv, genauer gesagt am 15. Februar 79. Wir waren regelrecht abgeschnitten von der Aussenwelt und alles Schneeschaufeln am Abend für den nächsten Tag (mein Mann hatte einen wichtigen Termin) hat nichts genützt."

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