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Winter 1978/79 - Spezial

Ein zweiter Schneesturm tobt

Schneemassen wie im Hochgebirge

"So etwas passiert nur alle 100 Jahre einmal. Heute, nach nur sechs Wochen, ist es zum zweiten Mal passiert". Mit diesen Worten begann die Tagesthemen-Sendung am Abend des 13. Februar 1979. Wieder fegte ein Schneesturm über das Land, dessen Gewalt den ersten Sturm sogar noch übertraf.

Teils erreichten die Schneewehen Mitte Februar eine Höhe von sieben Metern. Die letzten Reste dieser gewaltigen Schneewände schmolzen erst Ende Mai. Bild: Hans-Joachim Peters

Die Schneemassen des Schneesturms vom Jahreswechsel waren noch nicht geschmolzen, als sich das eisige Chaos in weiten Teilen Norddeutschlands noch einmal wiederholte: Wieder brandete sibirische Frostluft nach Norddeutschland und entfesselte dort einen Blizzard mit einer Intensität, wie man sie sonst nur in den arktischen Regionen der Erde kennt. Obwohl der Sturm bei weitem nicht so lange anhielt wie der Schneesturm vom Jahreswechsel, schlug er in einigen Regionen sogar noch heftiger zu.

So türmten sich nach dem zweiten Sturm bis zu sieben Meter hohe Schneewehen auf und erst Wochen später wurden mit der Schneeschmelze auch die letzten eingeschneiten Autos gefunden und erfrorene Menschen aus ihren eisigen Gräbern befreit. Deutschland hatte eine beispiellose Naturkatastrophe gleich im Doppelpack erlebt, wie sie in dieser Gewalt selbst in den Schneewintern der Nachkriegsjahre beispiellos war. Die meteorologischen Bedingungen, die zum zweiten Schneesturm führten, glichen denen des Silvestersturmes aufs Haar.

Wieder hatte sich 10 Grad milde Luft über ganz Deutschland durchgesetzt und starkes Tauwetter ausgelöst. Über Südskandinavien hielt eisige Frostluft dagegen und brachte den Tauwettervorstoss zum Stillstand. Dann setzte sich die Luftmassengrenze wieder südwärts in Bewegung und traf das nördliche Deutschland abermals mit einem massiven Schneesturm, der von einem extremen Temperatursturz begleitet wurde. Nur der Süden kam diesmal glimpflicher davon: Dort sickerte die Frostluft nur langsam und ohne markante Wettervorgänge ein.

Lesen Sie unter Chronik eines Kaltwinters wie der Winter 1978/79 in Fahrt gekommen ist und wie sich die Schneesturmwetterlagen entwickelt haben.

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