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Bali und Lombok - Indonesien: In der Regenzeit kaum Regen

Indonesien: In der Regenzeit kaum Regen

Bali und Lombok

Kaum eine Wolke am Himmel in Indonesien
Inhalt

Etwa drei Wochen verbringen wir in Indonesien auf der Insel Lombok mit einem kurzen Abstecher auf die Nachbarinseln Bali und Sumbawa. Der Januar ist hier eigentlich der regenreichste Monat. Wir hofften auf hochreichende tropische Gewitter, doch wurden enttäuscht. Hier ein kurzer Exkurs ins tropische Wetter.

Das Klima auf Bali und Lombok

Die Inseln Bali und Lombok befinden sich knapp südlich des Äquators, das Klima ist daher tropisch. Das ganze Jahr über liegen die Temperaturen auf Meereshöhe bei 28 bis 32 Grad. Auf beiden Inseln ragen über 3000 Meter hohe Vulkane, auf denen es natürlich deutlich kühler ist. Das ganze Jahr herrscht auf den Inseln eine hohe Luftfeuchtigkeit zwischen 65 und 80 Prozent.

Laut Niederschlagsdiagramm für die Station Mataram auf Lombok ist der Januar mit knapp 300 Litern der trockenste Monat. Laut Niederschlagsdiagramm für die Station Mataram auf Lombok ist der Januar mit knapp 300 Liter auf den Quadratmeter der niederschlagsreichste Monat, der August ist der trockenste.

Typisch für die Tropen gibt es eine Trocken- und eine Regenzeit. Von Mai bis Oktober ist es abgesehen von einzelnen Schauern oder Gewittern trocken. Von November bis April herrscht Regenzeit, wobei der Januar der regenreichste Monat ist. Selbst dann ist es nicht den ganzen Tag nass. Oft startet der Tag freundlich und erst am Nachmittag entwickeln sich kräftige Schauer und Gewitter. Diesen Januar haben wir allerdings kaum Regen zu Gesicht bekommen.

Das Wetter bei unserem Besuch auf Bali und Lombok

 Temperaturen um 30 Grad bei einer hohen Luftfeuchte. Zumindest das ist typisch für die Regenzeit in den Tropen. Eine typische Anzeige zur Mittagszeit: Temperaturen um 30 Grad bei einer hohen Luftfeuchte. Zumindest das ist typisch für die Regenzeit in den Tropen.

Wir messen im Januar durchweg Temperaturen um 30 Grad bei einer Luftfeuchte zwischen 65 und 70 Prozent. Die Luft ist somit drückend schwül. Nach heftigen Regenfällen zum Jahreswechsel, bei denen es in Jakarta heftige Überschwemmungen mit dutzenden Toten gab, fiel der Januar nachfolgend in Indonesien recht trocken aus. Das Niederschlagsdiagramm hier für Mataram auf Lombok zeigt ab dem 12. Januar überhaupt keinen Niederschlag mehr:

Dieses Jahr sind bisher jedoch nur knapp 80 Liter auf den Quadratmeter zusammengekommenEigentlich ist der Januar mit 300 Liter auf den Quadratmeter der regenreichste Monat im Jahr. Dieses Jahr sind bisher jedoch nur knapp 80 Liter auf den Quadratmeter zusammengekommen.

Zuvor haben wir einige wenige aber kräftige Schauer abbekommen, einmal hat es auch gedonnert. Ansonsten scheint vor allem im Flachland von früh bis spät die Sonne. Der Wolkenzeitraffer zeigt, dass sich tagsüber zwar Wolken bilden, die aber einfach nicht weiter in die Höhe schießen wollen. Es scheint eine Art Deckel vorhanden zu sein, der weiteres Wachstum unterbindet. Ursache ist die sogenannte Madden-Julian Oscillation (MJO).

Tropisches Wetter: Die Madden-Julian Oscillation

Im Bereich des Äquators hat die Madden-Julian Oscillation (MJO) großen Einfluss auf das Wetter. Vor allem in der Regenzeit ist sie für Indonesien und das nördliche Australien ein wichtiger Parameter für die Wettervorhersage. Sie ist gekennzeichnet durch eine Ansammlung von Regenwolken, die sich langsam den Äquator entlang ostwärts bewegt.

Schematische Darstellung der Madden-Julian OscillationSchematische Darstellung der Madden-Julian Oscillation. Im Bereich zusammenströmender Luft entwickeln sich hochreichende Wolken. Ostwärts davon überwiegt bei Absinken sonniges und trockenes Wetter. Quelle: NOAA

Im Bereich der Wolkenansammlung regnet und stürmt es, während es östlich und westlich bei absinkender Luft ungewöhnlich trocken ist. Die MJO startet im Indischen Ozean und schwächt sich im Pazifik langsam ab. Etwa alle 30 bis 60 Tage beginnt das Spiel wieder von vorne. Aktuell liegt der Wolkenbatzen im westlichen Pazifik. Für Indonesien bedeutet dies im Bereich absinkender Luft eine ungewöhnlich trockene Phase.

Das WetterRadar zeigt den „Wolkenbatzen“ aktuell im WestpazifikDas WetterRadar zeigt den „Wolkenbatzen“ aktuell im Westpazifik. Östlich und westlich davon dominiert bei absinkender Luft trockenes Wetter.

Unser Urlaub auf Lombok

Trotz ausbleibender Gewitter haben wir viel Spaß auf der indonesischen Insel. Die von Bergen und dem über 3700 Meter hohen Vulkan Rinjani geprägte Landschaft ist wunderschön. Haupteinnahmequelle ist die Agrarwirtschaft. So sieht man immer wieder ausgedehnte Reisfelder. Die Tourismusbranche wächst derzeit und vor allem an der Küste findet man leicht Unterkünfte. Im Süden gibt es dank hoher Wellen bekannte Surfspots. Uns als Familie zieht es zunächst in den Westen. Dort sind die Wellen niedriger und man bekommt einen schönen Sonnenuntergang Richtung Bali zu sehen.

Zu Beginn unseres Aufenthaltes sehen wir an der Westküste einen farbenprächtigen SonnenuntergangZu Beginn unseres Aufenthaltes sehen wir an der Westküste einen farbenprächtigen Sonnenuntergang. Diese Wolke bringt tatsächlich auch etwas Regen hervor.

Im Landesinnern der Insel kann man den über 3700 Meter hohen Vulkan Rinjani besteigen. Für mich ist dies kurz nach der Besteigung des Tamboras jedoch keine Option, zumal der Gipfel aufgrund der Regenzeit hier auch inoffiziell nicht zu erreichen ist. Stattdessen besuchen wir in Tageswanderungen einige Wasserfälle. Auch das ist mitten durch den tropischen Wald bei der Begegnung mit unzähligen Affen ein kleines Abenteuer.

Ein Weg durch den Regenwald führt zum Tiu Kelep-Wasserfall in der Nähe des Vulkans RinjaniEin Weg durch den Regenwald führt zum Tiu Kelep-Wasserfall in der Nähe des Vulkans Rinjani.

Zeit zur Entspannung und zum Nacharbeiten der Schulaufgaben finden wir auf der kleinen vorgelagerten Insel Gili Meno. Die Insel ist eigentlich ein Touristenhotspot. Doch Regenzeit heißt hier Nebensaison und demensprechend ruhig ist es auf der kleinen Insel. Besonders fasziniert sind wir hier vom Schnorcheln mit Meeresschildkröten, die fast bis an den Strand herankommen.

Einer Meeresschildkröte nahe am Strand von Gili MenoEiner Meeresschildkröte nahe am Strand von Gili Meno.

Als nächstes geht es nun über Bali nach Neuseeland, wo wir mit dem Camper das Land erkunden werden.

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