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Die tägliche Dosis Sonne - Vitamin D im Winter

Vitamin D im Winter

Die tägliche Dosis Sonne

Gruppe junger Menschen tobt im Schnee.
Inhalt

Licht! Wärme! Sonne auf der Haut! Alles, womit der Sommer Körper und Seele erfreut, ist in der kalten Jahreszeit Mangelware. Je kürzer die Tage im Herbst und Winter werden, desto seltener besteht die Möglichkeit, Sonne zu tanken. Eine gute Idee ist es deshalb, den Vitamin-D-Vorrat schon vorher aufzufüllen.

Das wichtige Vitamin ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt, sorgt für feste Knochen, starke Muskeln und ein stabiles Immunsystem. Nur etwa zehn bis zwanzig Prozent des Tagesbedarfs ist durch Nahrung zu decken. Den Rest muss die Sonne erledigen, denn der Körper bildet Vitamin D mithilfe von UV-B-Strahlung. Das beste Mittel, um einem Mangel an Vitamin D im Winter vorzubeugen, lautet also: Im Sommer vorsorgen und im Winter gesund essen!

(K)ein Vitamin wie alle anderen: Was ist Vitamin D?

Vitamin D Kapseln als Sonne auf blauem GrundDie effektivste Methode den Vitamin D-Speicher für den Winter zu füllen, sind ausreichend lange Aufenthalte im Freien während der Sommermonate.

Streng genommen ist Vitamin D kein richtiges Vitamin. Laut Definition sind Vitamine nämlich lebensnotwendige organische Verbindungen, die der Körper regelmäßig mit der Nahrung aufnehmen muss, weil er sie nicht oder nicht in ausreichender Menge herstellen kann.

Auf Vitamin D trifft dies nicht zu: Der Körper kann den Großteil (80 bis 90 Prozent) des Bedarfs an Vitamin D mithilfe der Sonne selbst produzieren. Die Ernährung hat mit etwa zehn bis 20 Prozent nur einen relativ geringen Anteil an der Versorgung.

Eine treffendere Bezeichnung für Vitamin D wäre Prohormon, denn der Körper wandelt es in ein Hormon um, das Calcitriol genannt wird. Es ist die biologisch aktive Form von Vitamin D.

Vitamin D und D3 – Unterschied?

Wird von Vitamin D gesprochen, ist meist das Vitamin D3 gemeint. Es gibt jedoch noch die Vitamine D1, D2, D4 und D5. Für den Menschen relevant sind vor allem die Vitamine D2 und D3. Beide werden im Körper in Calcitriol umgewandelt. Ihr Unterschied liegt in ihrer Herkunft: Vitamin D2 kommt ausschließlich in pflanzlichen und Vitamin D3 nur in tierischen Lebensmitteln vor. Als Nahrungsergänzungsmittel sind beide Varianten in Deutschland erhältlich.

Die Aufgaben von Vitamin D

Person mit Arztkittel schreibt Vitamin D auf durchsichtige Scheibe.Ein Bluttest zur Bestimmung des Vitamin D-Spiegels ist vor allem für Vegetarier und Veganer sinnvoll, da sie weniger oder keine tierischen Produkte zu sich nehmen. Dieser wird nicht grundsätzlich von der Krankenkasse übernommen.

Die wichtigste Aufgabe von Vitamin D liegt im Bereich der Knochen: Es fördert die Bildung und Reifung der Knochenstammzellen. Außerdem regelt es die Aufnahme von Kalzium im Darm und hilft beim Einbau von Kalzium und Phosphat in die Knochen. Aus diesem Grund wird Vitamin D beispielsweise zur Therapie von Osteoporose eingesetzt.

Weil es einen anregenden Effekt auf die Muskulatur ausübt, verbessert das Sonnenvitamin die körperliche Funktionsfähigkeit und kann bei älteren Menschen das Sturz- und Frakturrisiko reduzieren. Einen positiven Effekt hat Vitamin D auch für die Haut, die Zahnbildung oder die Stärkung des Immunsystems.

Auswirkungen auf den Organismus werden Vitamin D zusätzlich in vielen anderen Bereichen zugeschrieben. Dazu zählen

  • die Schutzfunktion für die Nervenzellen des Gehirns,

  • der positive Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem und Senkung des Blutdrucks,

  • die Verringerung von Gefäßerkrankungen und

  • die Vorbeugung von Krebserkrankungen.

Mit Vitamin D gegen den "Winterblues"

Weil Vitamin D maßgeblich für die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin im Gehirn verantwortlich ist, kann ein Mangel an Vitamin D im Winter eine sogenannte Winterdepression (Saisonal-affektive Störung) hervorrufen. Wer sich in der dunklen Jahreszeit mit leichteren Stimmungstiefs herumschlägt und sich öfter müde oder antriebslos fühlt, sollte seinen Vitamin-D-Spiegel ebenfalls mittels Bluttest checken lassen.

Besonders häufig leiden Menschen der nördlichen Hemisphäre unter den wenigen Sonnenstunden. Zur Therapie werden unter anderem spezielle Lampen, sogenannte Lichtduschen, oder Vitamin D-Präparate eingesetzt.

Tipps gegen eine Stimmungstiefs in der dunklen Jahreszeit finden Sie hier:

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Wenn Sie sich in der dunklen Jahreszeit zunehmend antriebslos, traurig und übermäßig müde fühlen, könnten Sie an einem Winterblues leiden. Wir haben in der folgenden Fotostrecke ein paar aufhellende Tipps für Sie gesammelt.

Sonnenvorrat für den Winter

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin und kann darum vom Körper gut im Fettgewebe und in Muskeln gespeichert werden. Wer im Sommer ausreichend Sonne tankt, hat die Speicher für Vitamin D im Winter gut gefüllt und kann damit einen Teil des Bedarfs decken. Die genaue Größe der Vitamin D-Körperspeicher ist sehr individuell.

Um nennenswerte Vitamin D-Körperspeicher aufzubauen, ist zumindest für einige Zeit die Aufnahme von Vitamin D weit über den täglichen Bedarf hinaus nötig. Jeden Tag mindestens eine halbe Stunde an die frische Luft zu gehen und dabei einige Minuten Gesicht, Arme und Hände unbedeckt der Sonne auszusetzen, ist für diese Art von Vorratshaltung das einfachste und preiswerteste Rezept. Eine gute Gelegenheit dafür ist beispielsweise ein Spaziergang in der Mittagspause.

Aber nicht nur für die Vitamin D-Produktion ist Licht wichtig, auch die Seele braucht in der Licht und das vor allem in der dunklen Jahreszeit:

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Wer um diese Jahreszeit müde, krank oder traurig ist, sollte das Licht einschalten. Denn mangelt es an Licht, lässt die Leistungsfähigkeit nach. Wir können uns nicht mehr so gut konzentrieren, sind anfälliger für Krankheiten und neigen zum Teil auch zu Depressionen.

So hoch ist der Tagesbedarf an Vitamin D

Die Fachgesellschaften für Ernährung in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben 2012 einen neuen Schätzwert für eine angemessene Vitamin D-Zufuhr von 20 Mikrogramm pro Tag „bei fehlender endogener Synthese“ festgelegt. Dieser Schätzwert gilt für den Fall, dass der menschliche Körper selbst kein Vitamin D bildet. Folglich sollte diese Empfehlung nur für besonders gefährdete Personengruppen gelten.

Die Gefahr, nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt zu sein, besteht insbesondere für Menschen, die sich in den Sommermonaten kaum oder überwiegend verhüllt im Freien aufhalten, eine dunkle Hautfarbe haben oder bettlägerig sind.

Als optimalen Vitamin D-Spiegel gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Serumkonzentration im Blut von 50 Nanomol je Liter an. Ab 30 Nanomol je Liter spricht sie von einem Vitamin D-Mangel.

Schon gewusst?

Das Solarium ist keine Alternative zum Sonnenlichtmangel, da hier vor allem UV-A-Strahlen auf den Körper wirken, die keinen Einfluss auf die Vitamin D-Bildung haben.

Wie viel Sonne braucht der Körper, um ausreichend Vitamin D zu produzieren?

Junge Frau steht im Winter im sonnigen Wald.Tägliche Bewegung im Freien sorgt nicht nur für eine ausreichende Aufnahme von Sonnenlicht, sondern fördert zudem das Immunsystem und stärkt die körpereigene Abwehr.

Die körpereigene Vitamin D-Bildung in der Haut durch Sonnenlicht (UV-B-Strahlen) ist abhängig von Breitengrad, Jahres- und Tageszeit, Witterung, Kleidung und der Aufenthaltsdauer im Freien. Auch die Hautfarbe sowie die Verwendung von Sonnenschutzmitteln, die die körpereigene Produktion vermindert, spielt eine Rolle. Zudem nimmt mit zunehmendem Alter die Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu bilden, ab.

Bedingt durch diese Faktoren schwankt die individuelle Vitamin D-Erzeugung sehr stark und ist weder für Einzelpersonen noch pauschal für die Allgemeinbevölkerung mengenmäßig genau zu bestimmen.

In Deutschland reicht es für Erwachsene ungefähr die Hälfte des Jahres aus, pro Tag ein Viertel der Körperoberfläche (Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen) je nach Hauttyp und Jahreszeit 5 bis 25 Minuten der Sonne auszusetzen.

Karte: Aktueller UV-Index

Im Winter ist ein Aufenthalt im Freien die beste Möglichkeit, Sonne zu tanken und im Tageslicht die Produktion von Serotonin anzukurbeln. Was Sie bei Sport im Winter beachten sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Sonne auf dem Teller: Diese Lebensmittel enthalten Vitamin D

Butter, Milch, Käse, Erbsen, Eier, Lachs und PilzeVitamin D ist vor allem in tierischen Lebensmitteln zu finden. In pflanzlichen Lebensmitteln sind die Mengen deutlich geringer.

Früher galt Lebertran als das Vitamin D-Lebensmittel schlechthin. Das fette Öl, das aus Leber und Nieren von Wasserbewohnern gewonnen wird, enthält eine vergleichsweise hohe Konzentration des Sonnenvitamins. Besonders lecker schmeckt es aber nicht. Zum Glück gibt es Alternativen - wenn auch nicht sehr viele.

Vitamin D und K2: Zusammen besser

Vitamin D hilft dem Körper bei der Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung und bei der Bildung von Zellen, die Knochen aufbauen. Damit das Kalzium vom Körper gut in den Knochen eingebaut wird, benötigt er Unterstützung. Vitamin K hilft dem Körper als "bester Freund" von Vitamin D bei der Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung und bei der Bildung von Zellen, die den Knochen aufbauen. So kann ein Mangel an Vitamin K2 zu einer verminderten Knochendichte führen, also zu einer der Folgen, die durch die Einnahme von Vitamin D-Präparaten gerade vermieden werden sollen. Aus diesem Grund wird bei der Einnahme von Vitamin D immer empfohlen, gleichzeitig auf eine gesunde Vitamin K2-Versorgung zu achten.

Besonders gute Vitamin D3-Quellen sind fettreiche Fische wie Lachs, Hering oder Thunfisch. Zusätzlich enthalten die Wassertiere Jod für die Schilddrüse und Omega 3 Fettsäuren für Gehirn und Nerven. In deutlich geringerem Maße ist Vitamin D3 in Leber oder Eigelb vorhanden. Milchprodukte, wie Hartkäse, enthalten auch geringe Mengen Vitamin D3.

Vegetarier und Veganer können ihren Tagesbedarf an Vitamin D ebenfalls kulinarisch ergänzen. Unter den pflanzlichen Lebensmitteln, die Vitamin D2 enthalten, sind Pilze wie Champignons oder Pfifferlinge die besten Vitamin D-Lieferanten im Winter — sofern sie Sonnenlicht ausgesetzt waren.

Verschiedene Lebensmittel und ihr Vitamin D-Gehalt:

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Der fettreiche Lachs enthält 16 Mikrogramm Vitamin D3 je 100 Gramm Fisch.

Zu wenig Vitamin D schadet dem Körper – zu viel auch!

Ein Mangel an Vitamin D kann ebenso wie ein Überschuss ernste Folgen haben. Zu viel vom Sonnenvitamin ist allerdings nicht durch UV-B-Strahlung oder Nahrungsmittel, sondern nur durch zusätzliche Präparate zu erreichen. In jedem Fall sollte die Einnahme von Vitamin D immer nach der Bestimmung des Vitamin D-Spiegels im Blut mit dem Hausarzt abgesprochen werden.

Folgende Checkliste gibt einen Überblick über die Symptome bei Vitamin D-Mangel und Vitamin D-Überschuss:

Vitamin D-MangelVitamin D-Überschuss
Müdigkeit und SchlafstörungenÜbelkeit und Erbrechen
Verlangsamtes DenkenAppetitlosigkeit
Muskelschwäche und MuskelkrämpfeExtremer Durst und vermehrtes Wasserlassen
Muskel- und GliederschmerzenSchwächegefühl
Knochenschmerzen und -brücheKopfschmerzen
Erhöhte InfektanfälligkeitNervosität
HaarausfallNierensteine und Nierenschäden bis hin zu Nierenversagen
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