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Ursachen, Symptome und Erste-Hilfe-Maßnahmen - Sonnenstich und Hitzschlag - Wenn Hitze krank macht

Sonnenstich und Hitzschlag - Wenn Hitze krank macht

Ursachen, Symptome und Erste-Hilfe-Maßnahmen

Frau mit gestreiftem Sonnenhut steht am Meer
Inhalt

So angenehm es ist, wenn sich der Sommer von seiner Schokoladenseite zeigt: Bekommt der Körper zu viel Sonne und Hitze ab, kann die Freude schnell ins Gegenteil umschlagen. Wer sich zu lange ungeschützt der Sonne aussetzt und sich zusätzlich noch körperlich anstrengt, riskiert einen Sonnenstich oder gar einen lebensgefährlichen Hitzschlag.

Aber wie sind Sonnenstich und Hitzschlag eigentlich zu unterscheiden? Was ist zu tun, wenn sich erste Beschwerden bemerkbar machen? Und bei welchen Anzeichen sollte sofort ein Arzt verständigt werden? Hier erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome und Erste-Hilfe-Maßnahmen bei sogenannten „Hitzeschäden“.

Was sind „Hitzeschäden“?

Sonneneinstrahlung ist grundsätzlich eine hohe Belastung für den Körper, denn Hitze und Strahlung setzen dem Herz-Kreislaufsystem zu. Medizinisch werden Gesundheitsstörungen, deren Ursachen in der Überhitzung des Körpers liegen, als „Hitzeschäden“ bezeichnet.

Schon gewusst?

Ein Sonnenbrand wird nicht als Hitzeschaden eingestuft. Er ist – aufgrund der hohen UV-Strahlung – medizinisch als Verbrennung einzusortieren.

Es gibt verschiedene Formen von Hitzeschäden, die sich durch unterschiedliche Ursachen, Symptome und Behandlungen unterscheiden:

  • Sonnenstich

  • Hitzschlag

  • Hitzeerschöpfung

  • Hitzekollaps

Informationen und Tipps gegen einen Sonnenbrand, finden Sie in unserem Beitrag "Alarmstufe Rot für die Haut - Sonnenbrand".

Sonnenstich oder Hitzschlag? So erkennen Sie den Unterschied

Gelber Sonnenschirm vor blauem HimmelZu intensives Sonnenbaden gehört zu den häufigsten Ursachen für einen Sonnenstich. Gerade hellhäutige Personen mit hellen Haaren sollten immer eine Kopfbedeckung in der Sonne tragen.

Sonnenstich: Zu viel Sonne fürs Gehirn

  • Ursache: Die Ursache für einen Sonnenstich liegt in einer zu intensiven Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Die dabei entstehende langwellige Wärmestrahlung heizt die Hirnhaut auf und löst Entzündungsreaktionen aus, die in schweren Fällen in ein Hirnödem (Hirnschwellung) übergehen können.

  • Symptome: Die Symptome eines Sonnenstichs sind vielfältig. Sie werden schnell mit anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht, weil Anzeichen oft erst einige Stunden nach dem intensiven „Sonnenbad“ auftauchen. Zu den häufigsten Symptomen eines Sonnenstichs gehören: Kopfschmerzen und Schwindelgefühl, hochroter, heißer Kopf, Übelkeit bis zum Erbrechen, Fieber, Verwirrung und Benommenheit, Schwäche und Abgeschlagenheit und Nackenschmerzen oder -steifigkeit.

  • Erste Hilfe-Maßnahmen: Bei Verdacht auf einen Sonnenstich sollte die betroffene Person sofort in den Schatten gebracht werden. Legen Sie die Person nicht hin, sondern halten Sie den Kopf in einer aufrechten Position nach oben. Dies verringert den Blutzufluss zum Kopf und entlastet das Gehirn. Kühlen Sie den Kopf des Betroffenen mit kühlen Tüchern. Auch der Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes ist jetzt sehr wichtig. Geben Sie der betroffenen Person reichlich Wasser zu trinken. Dieses darf kühl, aber nicht eiskalt sein.

  • Dauer: Die Dauer eines Sonnenstichs ist unterschiedlich, in der Regel klingen die Symptome nach einigen Stunden, spätestens jedoch nach zwei Tagen, wieder ab.

Hitzschlag: Regulationsmechanismen außer Gefecht

Sportliche Frau trinkt in der Sonne aus WasserflascheOft trifft der Hitzschlag Personen in schlecht gelüfteten Räumen oder Sportler, die bei hohen Temperaturen im Freien oder in schlecht gelüfteten Räumen zu intensiv trainieren.
  • Ursache: Achtung, ein Hitzschlag ist wesentlich gefährlicher als ein Sonnenstich! Ausgelöst wird der Hitzschlag durch körperliche Überanstrengung in einer heißen Umgebung.

  • Symptome: Zu den Symptomen eines Hitzschlags zählt im Gegensatz zum Sonnenstich eine starke Erhöhung der Körpertemperatur über 41 Grad Celsius. Die häufigsten Symptome bei einem Hitzschlag daneben sind Halluzinationen und Bewusstseinstrübungen, hoher Pulsschlag, niedriger Blutdruck, Schwächegefühl, trockene, heiße Haut und Krämpfe.

  • Erste-Hilfe-Maßnahmen: Hier gilt es, den Betroffenen zunächst in den Schatten zu legen. Sprechen Sie die Person laut an und versuchen Sie, diese bei Bewusstsein zu halten. Sofern sie dazu in der Lage ist, geben Sie der betroffenen Person etwas zu trinken. In den meisten Fällen ist eine Hochlagerung der Beine sinnvoll. Auch der Kopf sollte leicht erhöht liegen. Ist die Person bereits zusammengebrochen, legen Sie sie in die stabile Seitenlage. Um die Überhitzung zu regulieren, sollten Sie auch hier feuchte Tücher oder kühlende Gegenstände auf den Körper legen. Rufen Sie sofort den Notarzt! Infolge des Hitzschlags kann das Gehirn durch Wassereinlagerung anschwellen und ein lebensgefährliches Hirnödem entstehen.

  • Dauer: Wie lange ein Hitzschlag dauert, hängt von seinem Schweregrad ab. Bei frühzeitiger Behandlung können die Symptome bereits nach einigen Stunden nachlassen und verschwinden. Oft fühlen sich Betroffene danach jedoch noch einige Zeit schlapp. Ein paar Tage Schonung nach einem Hitzschlag sind deshalb ratsam.

Mehr als ein Warnsignal: Die Hitzeerschöpfung

Bei hohen Temperaturen wird Wasser in ein Glas geschüttetAuch bei der Hitzeerschöpfung gilt: Viel trinken! Bei hohen Temperaturen unterschätzen viele Menschen, wie stark der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen wirklich ist.

Auch eine Hitzeerschöpfung ist eine ernst zu nehmende Gefahr für die Gesundheit und kann in einen Hitzschlag übergehen oder mit einem Sonnenstich verbunden sein. Wer die ersten Symptome einer Hitzeerschöpfung richtig erkennt, kann allerdings noch gut gegensteuern.

Bei einer Hitzeerschöpfung kommt es durch starkes Schwitzen zu einem Mangel an Wasser und Salz. Daher ist es wichtig, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust zügig auszugleichen, etwa durch Mineralwasser oder Saftschorlen.

Auch im Fall einer Hitzeerschöpfung sollten Betroffene an einen kühlen, schattigen Ort gebracht und hingelegt werden. Der Körper regeneriert sich dann in der Regel schnell von selbst. Werden die Warnzeichen jedoch ignoriert, kann es aufgrund des Elektrolyt-Verlustes zu einem Hitzekrampf oder Hitzschlag kommen.

Ein Hitzekollaps wiederum entsteht meist durch längeres Stehen in der Sonne. Der Blutdruck der betroffenen Person fällt dadurch stark ab und sie verliert das Bewusstsein. Verantwortlich dafür ist die durch die Hitze entstandene Weitung der Blutgefäße, die eine kurzfristige Mangelversorgung des Gehirns auslöst.

Tipps zum Schutz vor Sonnenstich und Co.

Frau mit Sonnenhut lächelt in die KameraDoch Vorsicht: Auch im Schatten sollten Sie Ihren Körper mit entsprechender Kleidung schützen. Sonnenhut, Sonnenbrille und leichte Kleidung in hellen Farben sind ein Muss. - Bild: Ridofranz / Getty Images

Hitzeschäden lassen sich relativ einfach vermeiden, denn allen gemein ist eine zu intensive Sonneneinstrahlung. Folgende Tipps zur Vorbeugung sollten Sie beachten:

  • Aktivitäten auf den Morgen und späten Abend legen: Während der Mittagszeit befindet sich die Sonne auf ihrem Höchststand und strahlt mit der höchsten Intensität. Das Tagesmaximum der Temperatur wird jedoch erst am Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr erreicht. Alle anstrengenden und sportlichen Aktivitäten sollten deshalb auf die frühen Morgenstunden oder den späten Abend verlegt werden.

  • Regelmäßig abkühlen: Ein lauwarmes Bad oder eine kühle Dusche sind im Sommer genau die richtige Maßnahme gegen einen überhitzten Körper. Wer im Büro oder in der Schule nicht mal eben duschen kann, sollte regelmäßig Handgelenke und Unterarme mit kaltem Wasser waschen. Das hilft auch dem Kreislauf auf die Sprünge.

  • Ein schattiges Plätzchen suchen: Halten Sie sich draußen auf, sollten Sie direkte Sonnenplätze meiden. Suchen Sie sich stattdessen Orte mit Schatten.

  • Risikogruppen besonders im Blick haben: Vor allem Kinder, körperlich geschwächte Personen oder Senioren sind dem Risiko eines Hitzschlages oder Sonnenstichs ausgesetzt. Achten Sie darauf, dass Kinder nicht zu lange in der Sonne spielen. Ihre wenigen Haare und die noch dünne Schädeldecke schützen das Gehirn schlecht vor der Sonneneinstrahlung. Dadurch kann sich die gereizte Hirnhaut entzünden und der Sonnenstich lebensbedrohlich werden. Ältere Personen sollten unbedingt genügend trinken.

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