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Neustart für den Körper - Fasten im Frühling

Fasten im Frühling

Neustart für den Körper

Frau trinkt Orangensaft
Inhalt

Endlich Frühling! Die ersten warmen Sonnenstrahlen lassen die Natur aus dem Tiefschlaf erwachen und auch für uns heißt es: Raus aus dem Wintermodus! Weil jetzt genau der richtige Zeitpunkt ist, den Stoffwechsel auf Trab zu bringen und angesammelten Ballast abzuwerfen, hat das Fasten im Frühling bei vielen Menschen einen festen Platz im Terminkalender.

Fasten: Mehr als nicht essen

Leerer Teller steht vor einem fastenden MannVerzichtet werden kann beim Fasten nicht nur auf Nahrung, sondern auch auf Genussmittel wie Kaffee, Alkohol, Süßigkeiten oder andere Suchtmittel.

Fasten ist keine Null-Diät, sondern der freiwillige Verzicht auf feste Nahrung für eine begrenzte Zeit, der von Bewegung, Entspannung und geistiger Regeneration begleitet wird.

Der zeitweilige Verzicht auf feste Nahrung kann ein Motor für mehr Lebensenergie und Wohlbefinden sein. Außerdem bietet die Auszeit vom Essen eine gute Gelegenheit, Lebensgewohnheiten zu hinterfragen und vielleicht sogar dauerhaft zu ändern. Lesen Sie hier, welche Fastenmethoden es gibt, ob Fasten für Sie infrage kommt und wo mögliche Risiken liegen.

Unterschied zwischen Fasten und Diät

Wer fastet, nimmt für einen bestimmten Zeitraum nur noch sehr wenig oder gar keine Nahrung mehr zu sich. Eine Diät zielt dagegen auf eine langfristige Umstellung der Ernährung, die mit einer Änderung der Lebensweise einhergeht.

Die beliebtesten Fastenmethoden

Der Klassiker: Heilfasten nach Buchinger

Gemüsebrühe in der TasseDie Gemüsebrühe sollte beim Heilfasten aus frischem Gemüse selbst hergestellt werden. Fertige Brühen enthalten viele ungesunde Zusatzstoffe.

Das Heilfasten ist eine Fastenform, die auf den Arzt Otto Buchinger (1878 – 1966) zurückgeht.

Es handelt sich um eine reine Trinkkur. Zunächst wird der Körper mit einem oder mehreren Entlastungstagen, an denen ausschließlich leichte Kost zu sich genommen werden sollte, auf die Fastenzeit vorbereitet.

Während der anschließenden Fastenkur, die mindestens fünf Tage dauern sollte, dürfen Sie ausschließlich Flüssigkeiten wie Tee, Gemüsebrühe oder verdünnte Säfte zu sich nehmen. Tägliche Bewegung und leichte sportliche Betätigung sind fester Bestandteil dieser Fastenmethode.

Nach dem Fasten muss sich der Körper erst allmählich wieder an "mehr Biss" gewöhnen. Die Aufnahme der ersten festen Nahrung wird als Fastenbrechen bezeichnet.

Tipp zum Fastenbrechen

Zwei Tage sollten für das Fastenbrechen mindestens eingeplant werden. Eine einfache Faustregel besagt: Die Aufbauphase beim Fastenbrechen sollte etwa ein Drittel der Fastenzeit dauern. Geeignet sind leicht verdauliche Nahrungsmittel mit geringem Ballaststoff-, Fett-, Zucker- und Säuregehalt.

Löffelweise Nährstoffe: Suppenfasten

Verschiedene bunte SuppenBeim Suppenfasten stehen den Fastenden viele verschiedene Rezepte und Zubereitungsmöglichkeiten zur Verfügung. Achten Sie auf eine bunte Auswahl bei dem verwendeten Obst und Gemüse.

Beim Suppenfasten wird zwar auf feste Nahrung verzichtet, im Vergleich zum Heilfasten nach Buchinger versorgen die Suppen den Körper allerdings mit deutlich mehr Nährstoffen – und sie machen satt.

Wasser, Tee und frisch gepresste Säfte wirken unterstützend und aktivieren den Stoffwechsel und die Fettverbrennung. Gerade beim Suppenfasten fällt das Durchhalten leicht.

Das Suppenfasten kann zu einem gesünderen Lebensstil beitragen, da in einem Großteil der Suppen kalorienarmes und saisonales Gemüse sowie Gewürze verarbeitet werden. .

Anfänger-Tipp

Suppenfasten ist eine moderate Form des Fastens und eignet sich gut für Einsteiger: Fastende haben immer etwas Warmes im Bauch, müssen nicht auf Kohlenhydrate verzichten und fühlen sich während der Fastenzeit ausgeglichen und aktiv.

Nur noch frisch gepresst: Saftfasten

Verschiedene frisch gepresste GemüsesäfteIn Säften ist viel Fruchtzucker enthalten. Gemüsesäfte- und suppen dagegen sind kalorienärmer und leichter verdaulich.

Auch beim Saftfasten wird in einem festgelegten Zeitraum gänzlich auf feste Nahrung verzichtet. Stattdessen stehen ausschließlich kalt gepresste Säfte aus Obst und Gemüse, ungesüßte Teesorten und Wasser auf dem Speiseplan. Die kalte Pressung ist besonders schonend und viele Nährstoffe und Vitamine bleiben erhalten.

Die Fastenkur dauert in der Regel zwischen einem Tag und einer Woche. Pro Tag werden zwischen vier und sechs Säfte getrunken.

Vitaminkur pur: Fasten mit Obst und Gemüse

Verschiedene Obst und Gemüsesorten Obst und Gemüse sollten möglichst unverarbeitet konsumiert werden. Infrage kommen daher vor allem Salate und Rohkost.

Ähnlich wie beim Suppen- oder Saftfasten dürfen Sie auch bei dieser Methode nur auf Obst und Gemüse zurückgreifen. Bei der Zubereitung sind die Möglichkeiten jedoch vielfältiger, da diese Fastenkur nicht auf Flüssigkeiten beschränkt ist.

Es gibt zwar keine konkreten Mengenangaben, aber Fastende sollten sich den Bauch nicht zu vollschlagen. Während der ein- bis zweiwöchigen Fastenzeit gilt der Grundsatz: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Darmreinigung mit Milch und Semmeln: Die Mayr-Kur

Brötchen und ein Krug MilchEin Ziel der Mayr-Kur ist es auch, dem Fastenden das langsame und bewusste Kauen wieder beizubringen. Dazu sollte jeder Bissen fünfzigmal gekaut werden und anschließend mit einem Teelöffel Milch heruntergespült werden.

Die Milch-Semmel-Kur nach Franz Xaver Mayr dient in erster Linie zur Sanierung des Darms. In der Regel gehen der zwei- bis vierwöchigen Kur, während der Semmeln und Milch auf dem Speiseplan stehen, zwei Wochen des Teefastens voraus.

In dieser Zeit wird keine feste Nahrung, sondern nur Wasser, verschiedene Kräutertees und Gemüsebrühe konsumiert. Die letzte Phase ist die milde Ableitungsdiät. Darunter ist eine Schonkost mit viel Gemüse, reifem Obst, wenig Rohkost, Salz und Fett zu verstehen.

Verzicht in Teilzeit: Intervallfasten

Teller mit Gemüse und Huhn auf der einen HälfteDie Methode des Intervallfastens eignet sich auch, um sein Ernährungsverhalten umzustellen, Gewicht zu verlieren oder sein Gewicht zu halten.

Beim Intervallfasten muss nicht auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden. Vielmehr geht es darum, dass genaue Zeiträume eingehalten werden, in denen gegessen werden darf. Intermittierendes Fasten ist eine gut in den Alltag integrierbare Art des Fastens und im Vergleich zu längeren Fastenphasen gut durchzuhalten.

Varianten des Intervallfastens

Es gibt verschiedene Varianten des Intervallfastens. Welche Sie bevorzugen, hängt von Ihren individuellen Vorlieben und Ihrer Disziplin in puncto Nahrungsabstinenz ab.

  • 16:8-Rhythmus: Alltagstaugliches Modell, bei dem jeden Tag 16 Stunden gefastet und innerhalb von acht Stunden gegessen wird. Das gelingt, indem beispielsweise das Frühstück oder die Abendmahlzeit ausgelassen wird.

  • 20:4-Rhythmus: Pro Tag gibt es lediglich ein Zeitfenster von vier Stunden, in dem gegessen werden darf. 20 Stunden lang gibt es nichts außer Tee und Wasser.

  • 36:12-Rhythmus: Einen Tag lang wird beispielsweise von morgens 8 bis 20 Uhr normal gegessen, die folgende Nacht und den gesamten Folgetag gibt es nur Flüssiges.

  • 1:6-, 2:5-, 3:4-Rhythmus: Bei dieser Variante wird an einem bis drei Tagen in der Woche gefastet. Während an den anderen Tagen normal gegessen werden darf.

Welche Fastenart passt zu Ihnen?

Ein leerer Teller, ein Teller mit einer Uhr und ein Teller mit einer MahlzeitNicht jede Fastenkur passt in jeden Alltag und zu jedem Menschen. Wenn Sie die ideale Fastenkur für sich finden, sollte Ihnen die Umsetzung wenig Probleme bereiten.

Bei der Wahl der Fastenart kommt es darauf an, ob Sie bereits Erfahrung mit Fastenkuren gemacht haben oder nicht. Auch Ihre Grundkonstitution – also ob sie gesund sind, Vorerkrankungen haben, unter- oder übergewichtig sind - spielt eine große Rolle. Darüber hinaus sollten Sie Ihre individuellen Vorlieben beachten.

Sie können gut auf feste Nahrung verzichten?

  • Dann eignet sich das Heilfasten sowie das Saft- oder Suppenfasten.

Ihnen fällt es schwer, gar nichts zu essen?

  • Dann eignet sich die Mayr-Kur oder das Fasten mit Obst und Gemüse.

Sie haben ein Alltag, der viel Flexibilität erfordert und Sie möchten Ihre Fastenperioden an diesen anpassen können?

  • Dann eignet sich eine der moderateren Varianten des stundenweisen Fastens des Intervallfastens.

Was passiert beim Fasten?

Frau greift nach leerer SchüsselWenn dem Körper keine Nahrung mehr von außen zugeführt wird, muss er auf körpereigene Reserven zurückgreifen, um die Versorgung der lebenswichtigen Organe sicher zu stellen.

Das Fasten beginnt für den Körper mit Alarmstufe Rot: Sehr schnell merkt das Gehirn, dass dem Körper viele Nährstoffe vorenthalten werden. Trotzdem muss es weiterarbeiten. Das kann es aber nur mit ausreichend Energie.

Ran an den Zucker

Der Körper hat Zuckerreserven angelegt, die als Glykogen in der Leber und in den Muskelzellen gespeichert werden. Kommt keine Nahrung mehr im Magen an, wird zuerst dieser Speicher geplündert. Spätestens nach 48 Stunden ist der Zuckervorrat aufgebraucht.

Ran ans Eiweiß

Nachdem er den Zucker weitestgehend verbraucht hat, stellt der Körper auf die Eiweißverbrennung um. Aus Eiweiß kann er neue Energie gewinnen. Auch dies ist jedoch nur eine vorübergehende Lösung, denn lebenswichtiges Eiweiß darf natürlich nicht vollständig zur Neige gehen. Wer hungert oder über längere Zeit gar keine Kohlenhydrate aufnimmt, läuft Gefahr, dass Muskelsubstanz abgebaut wird, um den Energiebedarf zu decken.

Ran an den Speck

Weiblicher flacher Bauch mit MaßbandNach 14 Tagen des Fastens versorgt sich der Körper zu fast 95 Prozent aus den eigenen Fettreserven.

Nach etwa vier Tagen Fasten geht der Körper an seine Fettreserven: Er startet die Fettverbrennung. Das Alternativprogramm wandelt Körperfett in der Leber zu sogenannten Ketonkörpern um. Diese kann der Körper für die Versorgung lebenswichtiger Organe nutzen.

Wann ist die richtige Zeit zum Fasten?

Grundsätzlich kann das ganze Jahr über gefastet werden. Besonders beliebt sind Frühjahr, Sommer und Herbst. Der Winter ist dagegen nur für Fastenerfahrene zu empfehlen, da der Körper durch die mangelnde Nahrungszufuhr weniger Wärme produziert und leichter fröstelt. Eine längere Fastenperiode sollte im Vorfeld gut überlegt und geplant sein. Ratsam ist es, sich, wenn möglich, unmittelbar vor und während der Fastenepisode Urlaub zu nehmen. Wer sich nicht die ganze Zeit freinehmen kann, startet mit der Arbeit am besten am vierten Fastentag. Zu diesem Zeitpunkt hat sich der Körper bereits an den Nahrungsentzug angepasst.

Tipps für das Fasten im Frühling

Frau steht mit ausgebreiteten Armen in einem Blumenfeld.Gehen Sie während der Fastenperiode viel in die erwachende Natur. Die Bewegung an der frischen Luft und die Sonnenstrahlung sorgen dafür, dass Sie ausgeglichener sind und sich fitter fühlen, trotz fehlender Nahrung.

Im Frühling heißt es: Nichts wie raus an die frische Luft! Eine ausreichende Sauerstoffversorgung macht munter und der Aufenthalt in der Natur wirkt ausgleichend und entspannend. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um mit einer Fastenkur zu beginnen.

Folgende Tipps erleichtern das Durchhalten:

  • Hören Sie auf sich: Wählen Sie die Kur, die sich für Sie richtig anfühlt. Wenn Sie also gerne essen, ist eine Saftkur nicht das Richtige für Sie.

  • Weniger ist mehr: Beginnen Sie nicht mit einer Kur, die über eine Woche dauert. Legen Sie stattdessen lieber immer wieder ein paar Tage ein, an denen Sie enthaltsam leben.

  • Der richtige Zeitpunkt: Wählen Sie einen Zeitpunkt, an dem Sie Stress und lange Arbeitstage möglichst vermeiden können.

  • Wenden Sie Ihren Blick nach innen: Beim Fasten kann es helfen, Tagebuch zu führen oder ein gutes Buch bereitzuhalten.

  • Unterstützung tut gut: Lassen Sie Ihr Umfeld von Ihrem Vorhaben wissen und bitten Sie um positive Unterstützung.

  • Bewegen Sie sich viel und bewusst: Wählen Sie entschleunigende Sportarten wie Yoga oder gehen Sie wandern. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich.

Während die Natur zu neuem Leben erwacht, fühlen Sie sich schlapp und müde? Hier finden Sie hilfreiche Tipps gegen die Frühjahrsmüdigkeit.

Fasten: Vor- und Nachteile

Gesunde Mahlzeit mit Gemüse und einem Wecker im VordergrundEin Vorteil des Fastens ist es, dass dies der Start für eine langfristige Ernährungsumstellung sein kann.

Trotz der gesundheitlichen Vorteile, die Fastenkuren versprechen, wird der Verzicht auf Nahrung durchaus kritisch gesehen. Große klinische Studien, bei denen über Jahre hinweg eine repräsentative Menge an Menschen regelmäßig gefastet hat und mit einer nicht fastenden Kontrollgruppe verglichen wurde, gibt es nicht.

Sehr wohl wurden aber kleinere Studien durchgeführt, deren Ergebnisse für die positiven Effekte des Fastens sprechen. Trotzdem birgt der länger andauernde Verzicht auf Nahrung bei falscher Ausführung einige Risiken, die im schlimmsten Fall die Gesundheit beeinträchtigen oder schädigen können.

Lesen Sie hier, welche Gründe für das Fasten sprechen – und welche dagegen:

VorteileNachteile
Ungesundes Essverhalten im Alltag wird unterbrochen.Nicht geeignet als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.
Fettablagerungen in der Leber werden abgebaut.Nicht geeignet zur dauerhaften Gewichtsreduktion (Jo-Jo-Effekt droht).
Fasten wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus.Gewichtsverlust resultiert zu Beginn nur aus Wasser und Darminhalt.
Die Cholesterinwerte können verbessert werden.Drohende Mangelerscheinungen aufgrund von Mineralmangel bei lang andauernden (mehr als sieben Tage) oder unsachgerecht durchgeführten Fastenkuren.
Der Blutdruck kann vorübergehend gesenkt werden.
Die Darmflora mit den guten Darmbakterien kann sich erholen.
Die Körperzellen werden insulinempfindlicher.
Entzündungen können zurückgehen.
Blick richtet sich nach innen und es kann zur Auseinandersetzung mit seelischen Problemen kommen.

Wer darf fasten – und für wen ist es tabu?

Älteres Paar macht Sport in der Natur.Egal in welchem Alter Sie sind, Fasten ist für jeden gesunden Erwachsenen geeignet. Sprechen Sie einfach vorher mit Ihrem Hausarzt, ob bei Ihnen Indikationen vorliegen, die gegen das Fasten sprechen. Dann sind Sie auf der sicheren Seite.

Für gesunde Erwachsene wird Fasten in der Regel als gut verträglich und risikolos angesehen. Trotzdem kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Kreislaufprobleme

  • leichte Unterzuckerung

  • Störungen im Elektrolythaushalt

  • Kopfschmerzen

  • Migräneanfälle

  • Muskelkrämpfe

  • vorübergehende Sehstörungen

  • Wassereinlagerung

  • Schlafveränderungen

Schwangere sollten nicht fasten, ebenso Kinder und Jugendliche, Menschen mit Essstörungen, Demenz, Typ-1-Diabetes oder einer Leber- oder Nierenfunktionsschwäche.

Wer sich nicht sicher ist, ob er fasten darf, sollte unbedingt vorher einen Arzt um Rat fragen und mit ihm über eventuelle Gesundheitsrisiken sprechen. Ihr Arzt kann Sie auch beraten, welche Fastenmethode am besten für Sie geeignet ist. Idealerweise sollte das Fasten qualifiziert ernährungstherapeutisch begleitet werden.

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