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Jetzt wird's bunt auf den Tellern - Regionales Gemüse und Obst im Herbst

Regionales Gemüse und Obst im Herbst

Jetzt wird's bunt auf den Tellern

Kind hält Korb mit Äpfeln
Inhalt

Ab September klopft der Herbst an die Küchentür. Es lohnt sich, ihn hineinzulassen, denn in den Monaten zwischen Sommer und Winter beschenkt uns die Natur besonders reich mit heimischen Obst- und Gemüsesorten. Wer jetzt Kürbis, Kohl und Co. in den Kochtopf wandern lässt, wird nicht nur mit einem tollen Geschmackserlebnis belohnt.

Die farbenfrohen Vitaminbomben stärken auch noch das Immunsystem. Ob frisch vom Feld oder aus dem eigenen Hochbeet – Regionales Gemüse und Obst im Herbst sind immer ein Genuss. Neben einer bunten Auswahl, die wir für Sie zusammengestellt haben, bietet unser Saisonkalender einen Überblick darüber, welches Obst und Gemüse im Herbst geerntet wird.

Herbstgemüse

Kürbis: Kraftpaket in Kugelform

Kürbisfeld in der AbenddämmerungDie Erntezeit der meisten Kürbisse beginnt im September und geht bis in den Oktober hinein.

Kein anderes Lebensmittel steht so sehr für den goldenen Oktober wie der Kürbis. Mit seiner leuchtend orangen Farbe lässt er grauer Herbsttristesse keine Chance. Dabei macht er nicht nur auf dem Teller, sondern auch bunt bemalt oder kunstvoll geschnitzt eine gute Figur. Obendrein ist das Herbstgemüse überaus gesund: Ob Vitamine (unter anderem Betacarotin als Vorstufe von Vitamin A), Mineralstoffe (unter anderem Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen) oder sättigende Ballaststoffe – der Kürbis sieht nicht nur aus wie ein Kraftpaket in Kugelform – es strotzt tatsächlich nur so vor wertvollen Inhaltsstoffen.

  • Aussaat: Mitte Mai bis Juni können die vorgezogenen Jungpflanzen ins Freie verpflanzt werden.

  • Ernte: Die meisten Kürbisse werden im September und Oktober geerntet. Eine spätere Ernte ist auch möglich, sollte jedoch vor den ersten Nachtfrösten geschehen.

Extra-Tipp

Neben dem Fruchtfleisch lassen sich auch die Kürbiskerne vielfältig einsetzen. Gerade an trüben Herbsttagen helfen Kürbiskerne aktiv gegen den Herbstblues, denn die enthaltene Aminosäure Tryptophan ist an der Produktion von Glückshormonen wie Serotonin beteiligt. Bereits zwei Esslöffel pro Tag wirken als natürliche Stimmungsaufheller.

Rote Bete: Geballte Rüben-Power

Rote, Weiße und Gelbe Bete-KnollenNeben der bekannten Roten Bete gibt es auch weiße und gelbe Sorten. Die Urform der Roten Bete, die Weiße Bete wird bereits seit dem 8. Jahrhundert angebaut.

Rote Bete ist der Alleskönner unter den Herbstgemüsen und zählt trotzdem zu den preiswertesten heimischen Gemüsesorten. Ihr Farbstoff Betacyanin bremst Entzündungen, wirkt antioxidativ und bekämpft freie Radikale. Sportler schwören auf Rote Bete-Saft, weil durch ihn der Energiefluss im Körper gesteigert, der Energieverbrauch erhöht und die Durchblutung verbessert werden soll. Zudem soll er für eine gesteigerte Fettverbrennung sorgen.

  • Aussaat: Ab einer Temperatur von über 7 Grad kann die Rote Bete direkt ins Beet gesät werden. Mitte April bis Ende Juni kann dann kontinuierlich nachgesät werden.

  • Ernte: Erntereif sind die roten Knollen nach drei bis vier Monaten. Zwischen Ende Juli und Oktober ist es dann soweit. Generell sollte für den Winter angepflanzte Rote Bete vor dem ersten Frost geerntet werden, da sie sonst erdiger schmeckt.

Frostgefahr: Vorhersage im Radar

Feldsalat: Kein zartes Pflänzchen

Kleine Feldsalat-SetzlingeBei milder Witterung und Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad kann der Feldsalat sogar den ganzen Winter hindurch im Freiland geerntet werden.

Für Salatfans ist der Herbst nicht unbedingt die ideale Jahreszeit. Trotzdem gibt es einige Sorten, die genau jetzt Saison haben – zum Beispiel Feldsalat. Die kleinen Blätter sind hart im Nehmen: Selbst Temperaturen um den Gefrierpunkt halten sie gut aus. Gesund ist Feldsalat selbstverständlich auch. Kein anderer Salat enthält so viel Vitamin C (35 Milligramm pro 100 Gramm) wie er. Außerdem ist er reich an Vitamin A, Phosphor, Kalzium und Folsäure.

  • Aussaat: Feldsalat kann theoretisch fast das ganze Jahr über gesät werden. Meistens werden die Samen aber im Sommer und Herbst in den Boden gebracht, sodass ab Herbst über den Winter frischer Salat auf den Teller kommen kann.

  • Ernte: Im Sommer ausgesäter Feldsalat ist bereits rund acht Wochen später erntereif. Wird der Vogerlsalat über den Winter angebaut, kann es schon mal bis zu 20 Wochen dauern, bis er geerntet werden kann.

Karotten: Einfach zum Reinbeißen

Frisch geerntete Karotten auf einem FeldBereits eine mittelgroße Karotte genügt, um den Tagesbedarf an Vitamin A zu decken.

Karotten gehören zu den Dauerbrennern unter den heimischen Gemüsesorten. Kein Wunder: Das Herbstgemüse zeigt sich in der Küche vielseitig, schmeckt knackig-frisch und ist extrem gesund. Neben kleinerer Mengen Eisen, Kalium und Kalzium ist mit 5 bis 30 Milligramm pro 100 Gramm Betacarotin der wichtigste Inhaltsstoff. Diese Vorstufe von Vitamin A ist wichtig für das Sehvermögen und das Wachstum der Haut.

  • Aussaat: Möhren können ab März bis Mitte Juni direkt ins Freilandbeet gesät werden.

  • Ernte: Je nach Sorten und Aussaatzeitpunkt können im heimischen Garten zwischen Juli und November frische Karotten geerntet werden.

Wirsing: Ein Kopf voller Vitamine

Wirsing in einem GemüsebeetZusätzlich zu seinem hohen Nähr- und Mineralstoffgehalt ist der Wirsing mit durchschnittlich 27 Kalorien pro 100 Gramm auch noch besonders kalorienarm.

Auch wenn Wirsing das ganze Jahr über Saison hat, schmeckt das Gemüse im Herbst am aromatischsten. Im Vergleich zu anderen Kohlsorten sind seine Blätter zarter und schmecken milder. Außerdem punkten die dunkelgrünen Köpfe mit reichlich Nähr- und Mineralstoffen, allen voran Eisen, Eiweiß und Magnesium.

  • Aussaat: Wirsing kann mit den geeigneten Sorten fast das ganze Jahr über angebaut werden.

  • Ernte: Je nach Sorte ist Wirsing nach 60 bis 140 Tagen erntereif.

Rezepte für mit regionalem Obst und Gemüse in Herbst und Winter

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Nicht nur der Sommer schenkt uns leckeres Obst und Gemüse. Auch der Herbst trumpft mit seinen heimischen Köstlichkeiten auf. Mit Kürbis, Roter Beete und Co. können wir die Küche verfeinern. Entdecken Sie in dieser Fotostrecke mit uns die schmackhafte Herbstsaison!

Herbstobst

Birne: Süß und magenfreundlich

Rot-gelbe Birnen in ObstschaleIm Herbst ist die Auswahl an verschiedenen Birnensorten besonders groß. Zu den Lieblingssorten der Deutschen zählen die Williams Christ, Conference, Gute Luise und die norddeutsche Gellerts Butterbirne.

An der Birne scheiden sich die Geister: Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Schuld daran ist wohl die kurze Zeitspanne, in der Birnen schön saftig und nicht matschig sind. Eine Chance verdient hat das Obst auf jeden Fall: Der Vitamin C-Gehalt einer einzelnen Birne deckt sieben Prozent des Tagesbedarfs.

  • Aussaat: Birnenbäume sollten im Herbst angepflanzt werden. Dann haben sie über den Winter genug Zeit richtig anzuwachsen und tragen im nächsten Sommer bereits Früchte.

  • Ernte: Die Erntezeit reicht von Mitte Juli bis in den Oktober hinein.

Schon gewusst?

Wer einen empfindlichen Magen hat und deshalb ein eher zurückhaltender Obstesser ist, kann beruhigt zur Birne greifen – sie gehört zu den säureärmsten Obstsorten.

Apfel: Verdammt verführerisch

Kind hält sich zwei Äpfel vor die Augen bei der ErnteIn Deutschland gibt es nach Expertenmeinung fast 5000 verschiedene Apfelsorten. Besonders die Sorten Cox Orange und Gala sind bei Kindern aufgrund ihres milden Geschmacks sehr beliebt.

Knackig, saftig, süß oder säuerlich: Ein Apfel – sei er nun grün oder rotwangig – kann verdammt verführerisch sein. Nicht umsonst gilt er als absolutes Lieblingsobst der Deutschen - als gesunder, frischer Snack zwischendurch, als Kompott oder im Kuchen. Dank seines hohen Ballaststoffgehalts macht das Herbstobst Nummer eins lange satt und enthält darüber hinaus viel Vitamin C und Kalium.

  • Aussaat: Apfelbäume gedeihen am besten, wenn sie im vorherigen Herbst eingepflanzt wurden und über den Winter Zeit hatten, richtig anzuwachsen.

  • Ernte: Die Saison der Apfelernte reicht, je nach Sorte, von August bis Oktober.

Weitere Informationen zur Apfelzeit im Herbst finden Sie hier:

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Ein Apfelbaum im eigenen Garten bereitet viel Freude. Im Frühjahr genießen Sie die herrlich duftenden Blüten und im Sommer können Sie sehen, wie die Früchte immer größer werden. Ab wann und wie Sie die Äpfel ernten, erklären wir in dieser Fotostrecke.

Pflaumen: Vielseitig und gesund

Pflaumen und gelbe und lilafarbene ZwetschgenZu den Unterarten der Pflaume gehört neben der Zwetschge auch die Mirabelle. Zudem gibt es neben dunklen und lilafarbenen Früchten auch gelbe Exemplare.

Blau, violett, rot, gelb – mit ihrer breiten Farbpallette sind Pflaumen das Herbstobst schlechthin. Neben reichlich Vitamin C und B-Vitaminen enthalten sie Mineralstoffe, viele Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken und Sie fit und gesund durch den Herbst bringen.

  • Aussaat: Im Herbst ist der beste Zeitpunkt einen Pflaumenbaum in die Erde zu pflanzen.

  • Ernte: Von Juli bis Oktober ist es möglich, Pflaumen zu ernten.

Schon gewusst?

Zwetschgen sind eine Unterart der Pflaumen. Der Unterschied zeigt sich nicht nur in der äußeren Form: Zwetschgen enthalten auch mehr Fruchtzucker und haben damit mehr Kalorien als Pflaumen.

Quitte: Kein Obst zum Anbeißen

Geerntete Quitten in einem KorbDie meisten Quittensorten können von Mitte bis Ende Oktober geerntet werden. Wichtig ist in jedem Fall, sie vor dem ersten Nachtfrost zu ernten, um den Geschmack zu erhalten.

Genau wie Birne und Apfel gehören Quitten zur Familie der Rosengewächse. Mit ihrem hohen Gehalt an Pektinen, Gerbstoffen und Ballaststoffen sind Quitten besonders wertvoll für Magen und Darm. Doch auch der Geschmack kommt bei den gelben Herbstfrüchten nicht zu kurz – wenn man sie garen lässt und beispielsweise zu Marmelade oder im Kuchen verarbeitet. Roh sind Quitten nicht genießbar.

  • Aussaat: Junge Quittenbäume sollten im Frühjahr ins Freiland gepflanzt werden, weil sie forstempfindlich sind.

  • Ernte: Die Erntezeit der Quitte liegt zwischen Ende September bis Ende Oktober.

Warum saisonal und regional einkaufen?

Mann übergibt Kiste mit Obst und Gemüse an KundenViele Bauernhöfe und landwirtschaftliche Erzeuger bieten Verbrauchern mittlerweile die Möglichkeit, saisonales Obst und Gemüse in einem Abo-Modell direkt bis vor die Haustür geliefert zu bekommen.

Im Supermarkt sind jegliches Obst und Gemüse nahezu das komplette Jahr über verfügbar. Trotzdem sprechen viele Gründe für mehr regionales Saisonobst und -gemüse auf dem Teller:

  • Geringerer Energieverbrauch: Regionales Obst und Gemüse kann im Einklang mit der Natur wachsen und braucht keine beheizten Gewächshäuser.

  • Keine langen Transportwege: Die langen Transportwege von Obst und Gemüse per Lkw, Schiff oder Flugzeug sind belastend für die Umwelt. Durch den Kauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln lässt sich der CO2-Ausstoß erheblich verringern.

  • Mehr Nährstoffe, mehr Geschmack: Häufig werden Obst und Gemüse für die Transportwege unreif geerntet und büßen dabei viele Nährstoffe, Vitamine und auch Geschmack ein. Herbstobst und Gemüse aus heimischem Anbau kann hingegen vollständig reifen.

Herbstgemüse und -obst selbst anpflanzen

Frau erntet Gemüse auf HausdachIn vielen Städten gibt es die Möglichkeit, bei so genannten "Urban Gardening"-Projekten, bei der städtische Flächen auf Hausdächern oder brach liegenden Flächen für die kleingärtnerische Nutzung freigegeben werden, eigenes Obst und Gemüse anzubauen.

Noch besser schmecken Obst und Gemüse, wenn es aus dem eigenen Garten stammt. Dazu ist nicht viel Platz vonnöten: Auch im Hochbeet gedeihen Salate oder Kohl prächtig.

Wer Herbstgemüse im eigenen Garten anpflanzen möchte, wird am besten Mitte August bis Mitte September aktiv. Für die Spätaussaat eignen sich beispielsweise Radieschen, Rucola, Feldsalat, Spinat oder Setzlinge von Brokkoli- oder Grünkohl-Jungpflanzen sehr gut. Steht der erste Frost vor der Tür, wird es Zeit, den Garten winterfest zu machen. Dann sollten Sie Ihre Beete, Pflanzen und Bäume auf die kalte Jahreszeit vorbereiten.

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